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Lower Manhattan Today - The 3rd Ave El

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So ganz kann ich mit den Hochbahnen im Osten von Manhattan dann doch noch nicht abschließen. Deswegen füge ich dem bunten Strauß der Berichterstattung in der Lower Manhattan Saga noch eine weitere Facette hinzu.

Im 24. und 25. Teil der Lower Manhattan Saga hatte ich mich schwerpunktmäßig mit der Geschichte und dem Verlauf der Third Avenue Elevated Railway befasst. Um diese Berichterstattung abzurunden, möchte ich nun noch einen Blick auf die Gegenwart werfen.
Bilderquellen / picture sources:
Maps and Street View: Google
1. Station: South Ferry
 

Der Start- oder Endpunkt einer vollständigen Fahrt mit der 3rd Ave El liegt in South Ferry am Südende von Manhattan. Heute wie damals findet man dort das Terminal, an dem die Staten Island Fähre anlegt. Auf dem Bild oben sind die Züge der 3rd Ave El diejenigen, die den Bogen nach links bzw. Osten machen.
Mit dem Street View kann ich natürlich nicht so weit hinaus, sonst hieße her ja Birds View. Den gibts zwar bei Google Maps gelegentlich auch, aber an dieser speziellen Stelle leider nicht.

 

Also wie gesagt, damals begann die 3rd Ave El am South Ferry Terminal und machte dann einen eleganten Bogen nach Osten, um dort in die Front Street hineinzuschwenken.

 

Und da beginnen schon unsere Probleme, denn in der Gegenwart ist aufgrund städtebaulicher Maßnahmen die Front Street hier vorne an der Whitehall Street nicht mehr vorhanden, sondern wurde in den späten Sechzigern über die Länge von einigen hundert Metern überbaut. Mit dem One New York Plaza zum Beispiel, dem südlichsten Wolkenkratzer in Manhattan.
Ich habe deshalb den einstigen Verlauf mal grob in den Street View hineinskizziert. Ohne Anspruch auf Maßstabsgerechtigkeit, punktgenaue Lokalisierung der Straßenmündung Front Street oder ästhetische Aspekte.

 

Hier stehen wir nun etwas weiter östlich an der Kreuzung Water Street / Broad Street und schauen, wie die Trasse der 3rd Ave El das One New York Plaza wieder verlässt, die Broad Street überquert und ins Nachbargebäude eindringt, das Four New York Plaza.

Von oben auf der Hochbahn sah das früher natürlich etwas anders aus, weil auch die Bebauung rundherum um die noch vorhandene Front Street anders aussah:

 


2. Station Coenties Slip
 
 
Jetzt wird es etwas komplizierter. Die 3rd Avenue El verlässt am Coenties Slip, einen kleinen Platz in Hafennähe die Front Street, vollzieht eine vollendete S-Kurve um dann am Ende des S in die Pearl Street einzuschwenken.


 


Auch am Coenties Slip ist seit 1924 eine Menge umgebaut worden, weshalb es schwierig werden könnte, den Verlauf der S-Kurve zu rekonstruieren. Man sieht auf dem Luftbild oben, dass der Wendepunkt der S-Kurve sich auf Höhe der Water Street befindet, Und auf der werde ich mich nun positionieren, östlich vom Wendepunkt.




Natürlich ist das nicht maßstabsgetreu und auch nicht perspektivenecht, aber ich denke man kann ungefähr nachvollziehen, wo die Hochbahnlinie einst verlaufen sein könnte. Der zweite Teil der Kurve ist mir dann nicht mehr ganz so kurvig gelungen, aber hier sehen wir, wie die Bahn nach der S-Kurve in die Pearl Street einbiegt.

 

Danach folgt ein Block street-view-freie Zone, weshalb ich vom Hanover Square in die Gegenrichtung zurückblicke, wo der Zug nach dem Einbiegen in die Pearl Street herkommen würde. Kein Scherz, hier hat sich damals eine Hochbahn mit zwei Gleisen durchgezwängt:

 
 
 
 
 

3. Station: Hanover Square Station
 
 
 


Der erste Haltepunkt der 3rd Avenue El nach South Ferry lag am Hanover Square.

 


Hier sehen wir den Hanover Square heute. Auf dem nächsten Bild verläuft im rechten Teil die Pearl Street.

 

Hier kreuzt die Pearl Street die Wall Street. An diesem Ort endete Nieuw Amsterdam. Vor uns lag der ehemalige Schutzwall, der der Wall Street den Namen gab, rechts lag das Ufer des East Rivers mit den Austernmuscheln, die wiederum Namensgeber für die Pearl Street waren.

 

Da vorne rechts im "Full Shilling" kann man übrigens lecker Guinness trinken. Da haben wir uns schon mal zünftig auf die blaue Stunde unten zwischen Brooklyn und Manhattan Bridge eingestimmt.



Hier überquert die Pearl Street die Maiden Lane.






An der Ecke Maiden Lane / Pearl Street steht auch jenes helle Gebäude mit der abgestuften Fassade, welches den Blickfang auf diesem bekannten New York-Foto darstellt.



Um das zu erfassen, muss ich die Pearl Street ein Stück hinunter und mich dann noch mal umdrehen zur Maiden Lane-Kreuzung zurück.


Auf Höhe der Fletcher Street ein Blick die Pearl Street hinunter in die Richtung, wo sich einige Fußmärsche weiter der nächste Haltepunkt befindet.

 
 
 
 
 

4. Fulton Street Station


Die eher spärliche und Fulton Street Station befand sich am zweiten Haltepunkt auf dem Streckenverlauf der 3rd Ave El.

 

Weil das Bildmaterial in der Pearl Street zuletzt nicht mehr so berauschend war, springe ich mal in die Fulton Street und blicke von Osten her auf die Kreuzung mit der Pearl Street in westliche Richtung, ähnlich wie auf dem historischen Foto oben, nur etwas näher am Kreuzungspunkt.

 

Im Hintergrund sieht man hier den noch recht neuen Beekman Tower, der sich bestimmt gut mit den tanzenden Türmen in St. Pauli in Hamburg vertragen würde. Ich biege hinterm Zaun wieder rechts ab und folge weiter dem Verlauf der Hochbahn entlang der Pearl Street.
Hier vereinigt sich die Pearl Street mit der Water Street unter dem weiterführenden Namen Pearl Street.

Und nach dem Abbiegen nach links auf die verbreiterte Pearl Street sieht man dann schon den nächsten Haltepunkt. Der befand sich nämlich unter der Brooklyn Bridge, die hier unübersehbar bereits über der Straße hängt.

 

5. Franklin Square Station

 

Wir erreichen den dritten Haltepunkt der 3rd Ave El. Spektakulär gelegen unter der Brooklyn Bridge. Die Frage nach dem Ei oder dem Huhn ist so zu beantworten, dass zuerst die Franklin Square Station da war und dann erst die Brücke kam.


 



Wie man hier sieht, unterquert man heute noch nicht direkt die Brooklyn Bridge, sondern zunächst einen Autozubringer.

 

Jetzt sind wir aber unter der Brooklyn Bridge.

 

Und noch ne Brücke zu unterqueren, an der sich scheinbar Christo ausgetobt hat.

 

Früher hieß die Straße, die auf der gegenüberliegenden Seite weiterführt "New Bowery", heute trägt sie den Namen "St James Place".

 

Etwas weiter nördlich scheint dann auch wieder die Sonne und in der Bildmitte kündigt ein rotes Hochhaus den Standort des nächsten Haltepunkts an, das Confucius Plaza am Chatham Square.

 

Rechts am Haus sieht man, dass wir China Town betreten.

 
 
 
 
 

6. Chatham Square Station

Wir kommen erneut zu der großen und etwas komplizierteren Station, bei der es nicht nur eine Nord-Süd-Achse gab, sondern auch noch einen Nebenabschnitt zur City Hall hinunter, zugleich kreuzte hier eine weitere Hochbahnlinie, die noch weiter im Osten verlief als die 3rd Ave El, nämlich die 2nd Ave El.

 

Ich stehe jetzt am Südende des Chatham Squares, dort, wo einst die Bowery in den Platz mündete.

 

Direkt geradeaus so wie früher mit der Hochbahn geht nicht mehr. Also mach ich mal den Schlenker und blicke dann weiter die Bowery hinauf, dort wo die 3rd Ave El den Platz wieder verließ. Das Confucius Plaza sieht man jetzt rechts im Bild.



Der Ort, an dem die Division Street von der Bowery abzweigt und die 2nd Ave El ihre eigenständige Streckenführung aufnahm, sieht heute auch etwas anders aus.

 


Der Blick nach Süden, nur noch schwerlich wiederzuerkennen.


Chatham Square, November 28 1927, from the collections of the museum of the city of New York

Links die einstige New Bowery, rechts führt die Park Row hinter dem Municipal Building vorbei und kennzeichnet so den Verlauf der "City Hall Spur".

 

Im Anschluss an die Chatham Square Station folgte als nächster Haltepunkt in nördliche Richtung die Canal Street Station. Über diese Station und ihre Umgebung habe ich vor nicht allzu langer Zeit schon einmal ausführlich berichtet, nämlich hier:
7. City Hall Station
 
 
 

Vom Chatham Square zweigte noch ein Nebengleis ab, die "City Hall Spur", die zu einer zusätzlichen Hochbahnstation ganz in der Nähe des New Yorker Rathauses und der Newspaper Row lag, einer Straße, an der viele Tageszeitungen von New York ihr Hauptquartier hatten.

 

Leider kann man diesen Abschnitt der Park Row nicht mit dem Street View bereisen, vermutlich liegen dort wieder wichtige anschlagsgefährdete Gebäude. Deshalb bleibt nur der Blick vom Chatham Square aus die Park Row hinab.

 

Wenn man etwas näher heranzoomt, erkannt man auch einiges an Sicherheitsschleusengedöns.

 

Ich begebe mich mal zum Municipal Building und schaue, ob man von der anderen Seite aus noch etwas erreichen kann. Naja, leider grünt und blüht es etwas wild, was den ungestörten Einblick etwas trübt. Wir befinden uns auf einer Abfahrt von der Brooklyn Bridge. Links im Bild sieht man das Municipal Building, in der Mitte und rechts den Standort der ehemaligen Hochbahnstation.


 

Die Nähe der Stadtverwaltung bedingt, dass man auch hier die in unmittelbarer Nähe liegenden Straßen nicht alle abfahren darf. Rechts im Bild wieder der Bereich, in dem einst die Hochbahnstation "City Hall Station" zu finden war.

 

Mehr Folgen aus der Lower Manhattan Saga findest Du hier:

1 WTC spire installation

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Dirk Stichweh hat mich drauf gebracht, mal wieder ein aktuelles Stück Zeitgeschichte aus New York City einfließen zu lassen. Hier wird das letzte Teilstück der Antenne auf dem neuen One World Trade Center montiert. Danke Dirk!

Linotype operators

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Dieses Foto hatte ich schon letztes Wochenende bei Shorpy gesehen und wollte es eigentlich auch letztes Wochenende schon posten, letztes Wochenende war aber irgendwie zu busy. Dann eben jetzt.
http://www.shorpy.com/node/15322

Zu sehen ist hier der "Composing Room" der New York Times im Jahr 1942, also der Ort, an dem die Texte der Redakteure in Druckvorlagen umgewandelt werden. Wenn man so will, sieht man hier eine sehr ursprüngliche Form der heutzutage auch für Normalbürger und -drucker schon in Fleisch und Blut übergegangenen Textverarbeitung.

Alles Wissenswerte über die Linotype-Setzmaschinen, die mann hier sieht, steht in diesem Wikipedia-Beitrag. Interessant fand ich den Umstand, dass diese Maschinen offenbar hier in Deutschland in den 1880ern entwickelt wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Linotype-Setzmaschine

Der englischsprachige Artikel geht noch etwas genauer auf die Technik ein:
http://en.wikipedia.org/wiki/Linotype_machine


Passend dazu habe ich auf der englischsprachigen Wikiseite zur New York Times noch ein Foto von 1942 gefunden, das einen der Redaktionsräume zeigt, in dem die Texte der Zeitung entworfen wurden.
http://en.wikipedia.org/wiki/The_New_York_Times




Das Hauptquartier der Zeitung befand sich 1942 schon lange nicht mehr am Times Square, dem sie den Namen gegeben hatte, sondern in einem Gebäude wenige Meter entfernt um die Ecke in der 43rd Street.
 



Dieses Gebäude, in dem die Zeitung über den bisher längsten zusammenhängenden Zeitraum untergebracht war (1913-2007), wird 1942 wahrscheinlich nicht mehr so wie auf dem Foto ausgesehen haben, denn auch hier wurde im Laufe der Zeit der eine oder andere Erweitungsbau angebracht, um den hohen Platzbedarf der Zeitung zu decken. Aktuell kann man lesen, dass möglicherweise die Internetfirma Yahoo ihren Sitz in das historische Gebäude verlagern wird.
 



Mehr über die alte und neue Niederlassung der New York Times findest Du hier in diesem vor zwei Jahren entstandenen Beitrag:
http://nygeschichte.blogspot.de/2011/05/229-west-43rd-street.html

P.S.: Mike, Du hattest recht!  :-)

Seymour Stein

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Einen ganz kurzen Beitrag widme ich diesem Herrn, der 1942 (schon wieder 1942!) in Brooklyn geboren wurde und der seine Karriere in der Schallplattenindustrie machte. Obwohl er sonst eher im alternativen Bereich tätig war, so ist seine bedeutendste Entdeckung dann doch eine Göttin des Mainstreams gewesen:Madonna Louise Ciccone.
 
Über Seymour Stein:
 
über das erste Madonna-Album, das von Seymour Steins Sire Records 1982 veröffentlicht wurde (unten in der Liste, "Debutalbum von Madonna"):
 
 
 
Das nachfolgende Bild aus dem Jahr 1977 finde ich musikalhistorisch auch hochinteressant, da sieht man die Ramones und Elton John auf einem Bild. Bemerkenswert.
 
 
 
Bei der Dame rechts neben Elton John handelt es sich um Linda Stein, die Exfrau von Seymour Stein und damalige Managerin der Ramones. Sie starb 2007 in ihrem Apartment in Manhattan, die Umstände ihres Todes sind nicht unkompliziert:
 
 
 
 
Und hier haben wir noch den Grund, wie ich erst darauf gekommen bin: durch den Song "Seymour Stein" von der schottischen Band "Belle and Sebastian", veröffentlicht auf dem Album "The Boy with the Arab Strap" aus dem Jahr 1998.
 
 

 

 

Die erste Überquerung der Brooklyn Bridge

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Die erste Überquerung des East Rivers, bei der auf das Bauwerk "Brooklyn Bridge" zurückgegriffen wurde, fand nicht etwa vor ziemlich genau 130 Jahren am 24. Mai 1883 statt, dem Tag der Brückeneröffnung. Der Macher von "Ephemeral New York" hat einen interessanten Beitrag veröffentlicht, der stattdessen den 25. August 1876 ausmacht.
 

 
 
Damals nutzte E.F. Farrington, der "Master Mechanic" oder "Chief Carpenter" beim Brückenbau, eine an einem Seil befestigte Schaukel, um mit einer Art primitiver Seilbahn in 22 Minuten die Distanz zwischen den beiden Pfeilern der Brücke zu überwinden und so von Brooklyn nach New York zu gelangen.
 
 
 
 
Von dieser Überquerung sind noch zwei weitere Abbildungen zu finden:
 

 
 
Allerdings war dieses Verfahren ziemlich mühsam und es konnte immer nur einer queren. Wahrscheinlich war man mit einer Fähre mindestens genauso schnell auf der anderen Seite und vermutlich noch sicherer.
 
Später dann wurde die Seilbahn zwischen den Türmen durch einen (auch nicht gerade vertrauenserweckenden) hölzernen Steg ersetzt, der das Queren von Brooklyn nach New York erleichterte. Laut nachfolgender Quelle waren viele der damaligen Brückenbauer ehemalige Seeleute, die einen solchen Steg wahrscheinlich nicht als Belastung, sondern als Luxus empfunden haben.
 
 
 
 
Man beachte auch den eindrucksvollen Blick auf das damalige Lower Manhattan. Auch wenn die Auflösung nicht optimal ist, gehen wir noch mal ein Stück näher dran:
 
 
 
Ich hinterlasse hier mal meine Vermutungen zur Bebauung, wer nicht einverstanden ist oder noch was zu ergänzen hat, hinterlasse bitte einen Kommentar.
 
1 = Trinity Church; 2 = Equitable Building; 3 = 140 Broadway; 4 = Gilsey Building; 5 = Western Union Building; 6 = St. Paul's Chapel; 7 = Evening Post Building; 8 = City Hall Post Office; 9 = Tribune Building
 
 
 
 
 
 


The Warriors - Locations

Utah House

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(Google Street View)


Ich komme nochmal auf einen Beitrag bei Ephemeral New York zurück, dieses Mal einer, der sich mit einem historischen Gebäude an der Kreuzung 8th Avenue / 25th Street befasst. Das sieht man dem Gebäude in der Bildmitte gar nicht direkt an, aber dort, wo sich 2011 noch "Kyung's GOURMET FOODS" im Erdgeschoss befanden, blicken vermutlich schon 160 Jahre auf einen herab.
 
 
 
 
Und hier setzt der Beitrag bei Ephemeral New York ein, denn die Gourmet Foods sind Geschichte und der Bau wird wohl gerade renoviert.
 
 
 
Und als man die Markise abgenommen hat und den modernen Fassadenklimbim, da ist eine historische Beschriftung zum Vorschein gekommen und noch erhaltene Pfeiler von dem ursprünglichen Bauwerk, die wahrscheinlich lange Jahre verschwunden waren. Faszinierend oder?
 
 
 
Laut Ephemeral NY handelt es sich bei dem Utah House um ein ehemaliges Hotel, wahrscheinlich in den 1850ern erbaut, das als Durchführungsort für politische Versammlungen und Handelskonferenzen genutzt wurde.
 
Es gibt eine historische Abbildung des Utah Houses aus dem Jahr 1871, die während der sogenannten "Orange Riots" entstanden ist, gewaltätige Auseinandersetzungen zwischen irischen Katholiken und irischen Protestanten in New York am 12. Juli 1871, in die auch die New Yorker Polizei und die Nationalgarde involviert waren und nach denen mehr als 60 Tote zu beklagen waren.
 
 
 
 
 
Ok, wegen der engen Manövriermöglichkeiten beim Street View konnte ich die Perspektive nicht ganz nachahmen, aber ich finde es erstaunlich, wieviele Häuser möglicherweise die mehr als 140 Jahre seit den Riots überdauert haben könnten.
 
Hier noch ein alternativer Blick an der gleichen Kreuzung, dieses Mal ohne das Utah House, aber wieder mit dem Appel's Hotel, Blick in südliche Richtung die 8th Avenue hinab. Es ist nicht zu übersehen, dass damals mächtig was los war.
 
 
 
 
 
Im Stadtatlas von Bromley aus dem Jahr 1879 hat das Gebäude keinen besonderen Eindruck hinterlassen, lediglich die Hausnummer 300 Eigth Avenue ist notiert. Auf dem zweiten historischen Bild sieht man im Hintergrund rechts ein markantes Gebäude. Dabei dürfte es sich um die "Grand Opera" handeln, die in der Karte zwei Blocks weiter südlich eingezeichnet ist.
 
 



 
 
Im 1891er Stadtatlas von Bromley wird es noch schwieriger, weil sich die Ansicht dieser Kreuzung auf drei Karten verteilt, von denen ich jetzt nur zwei zeige, die Südansicht mit der "Grand Opera" und die Nordostansicht, auf der an der Hausnummer 300 8th Ave wiederum nichts Aufregendes zu finden ist.
 

 
 
Eine Suche mit NYCityMap ergab, dass man dort die Entstehungszeit des Hauses Nummer 300 in den 1920ern vermutet (estimated), was definitiv nicht zutrifft.
 
Der Macher der NY Songlines hat die oben gezeigten Abbildungen auch schon gesehen, wie man hier feststellen kann:
 
 
 
 
Damit hören die Spuren aber noch nicht auf. Wie man in der NYPL Digital Gallery feststellen kann, war das Gebäude Nummer 300 8th Ave im Jahr 1938 fest in griechischer Hand:
 
 


 
 
Auf ein Foto des "Miners 8th Avenue Theatre", das man vier Gebäude weiter nördlich vom Utah House auf der 1891er-Karte finden konnte, bin ich auch noch gestoßen, die Aufnahme ist auf 1910 datiert.
 

 
 
 
Der Blog "Jeremiah's Vanishing New York" berichtete im letzten Jahr über das bevorstehende Ende von Kyung's Gourmet Food. Offenbar plant die Einzelhandelskette 7-Eleven dort mit einer Filiale einzuziehen.


Nachtrag:

Ich habe noch ein wenig Material im Archiv der New York Times gefunden. Die älteste Erwähnung dort stammt vom 15. September 1854, als die Whig Party eine Bezirksversammlung im Utah House abhielt.
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=F10810F73E5C1B7B93C7A81782D85F408584F9



Am 23. Juni 1855 trafen sich die Alkoholhändler im Utah House:
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=F30D1EFE3D55167493C1AB178DD85F418584F9



Und wieder die schon lange aus der amerikanischen Politiklandschaft verschwundene Whig-Partei, dieses Mal ein Bericht über eine Versammlung in der Ausgabe der New York Times vom 03. Oktober 1855:
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=FA0811FC3D55167493C1A9178BD95F418584F9


 
Einen Tag nach den Orange Riots von 1871 findet man das Utah House auch in der Berichterstattung der New York Times, demnach haben die Kugeln der Musketen Spuren in der Fassade hinterlassen.
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=F30A16F63B5A1B7493C1A8178CD85F458784F9



Weitere Berichterstattung über Versammlungen und Treffen ziehen sich weiter bis 1910. 1896 wurde ein Verdächtiger von einem Polizisten beim Utah House erschossen, als er sich der Verhaftung widersetzte. (Nachtrag Ende)
http://query.nytimes.com/search/sitesearch/#/%22Utah+House%22/since1851/allresults/3/allauthors/oldest/



 
Zwei Dinge noch, bevor der Beitrag schließt.
 
Nummer 1: Ephemeral New York hat sich noch ein weiteres Mal mit den Orange Riots befasst. Hier ist der Link zu dem Beitrag:
 
 
Nummer 2: Als ich den Street View vom Block, an dem das einstige Utah House steht, gesehen habe, kam mir das irgendwie bekannt vor. Und tatsächlich, im Oktober 2011 habe ich einen der persönlichsten Beiträge im Blog verfasst, in dem dieser Block auch kurz Thema war. Und da bin ich im September 2010 bei meinem letzten New York-Besuch wohl auch persönlich vorbeimarschiert.
 
 
 

Dynamite Explosion above Subway Station (1915)

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 Street in ruins after a dynamite explosion above the 7th  Avenue subway station between 23rd and 25th Street, 1915,
from the collection of the museum of the city of New York


Bei den Recherchen zum Utah House bin ich auf ein historisches Unglück gestoßen, das sich 1915 im Umfeld und beim Bau der U-Bahn-Station an der 7th Avenue zwischen der 23rd und der 25th Street ereignete.
 
Street in ruins after a dynamite explosion above the 7th Avenue subway station between 23rd and 25th Street, 1915,
from the collection of the museum of the city of New York
 
 
Street in ruins after a dynamite explosion above the 7th Avenue subway station between 23rd and 25th Street, 1915,
from the collection of the museum of the city of New York
 
 
New York subway cave-in September 22 1915, from the collection of the museum of the city of New York


Subway cave-in after a dynamite explosion above the 7th Avenue subway station between 23rd and 25th Street, 1915,
from the collection of the museum of the city of New York
 
 
Was war passiert? Am 22. September 1915 verursachte eine Dynamitexplosion in einem Tunnel unterhalb der 7th Avenue zwischen der 23rd Street und der 25th Street einen Einbruch des unterirdischen Gewölbes. Eine Straßenbahn stürzte in das Loch, das sich beim Kollaps des Tunnels auftat. Bei dem Unglück wurden 7 Personen getötet und fast 100 verletzt. Es ereignete sich während Erweiterungsarbeiten an der U-Bahn.
Bild NYPL
 
 
 
Weitere Bilder vom Unglück findet man im Flickr-Set des Fire Departments of New York (FDNY).
 
 



 
 
Auch die GenDisasters berichten über das Unglück:
 
Bei dem Straßeneinbruch verschwand ein Bürgersteig über die volle Länge eines Straßenblocks in dem Loch, zusammen mit einem vollbesetzten Straßenbahnwaggon, einem schweren LKW und zahlreichen Fußgängern. Die Arbeiter, die die Ausschachtungsarbeiten zur Erweiterung der U-Bahn unter der Straße durchführten, wurden unter Tonnen von Trümmern begraben. 78 Personen, darunter viele Frauen und Mädchen, befanden sich in dem Straßenbahnwagen, der ungefähr 10 Meter in die Tiefe stürzte und von nachrutschendem Geröll, Betonplatten, schweren Balken und Erde teilweise verschüttet wurde. Bei der Explosion war ein schwerer Fels von unten gegen die Straßenkonstruktion geflogen und hatte diese durchschlagen und durch die Wucht zum Einsturz gebracht. Während des Unglücks hielten sich zwischen 70 und 80 Arbeiter in der Baustelle auf. Die Verschütteten und Hinabgestürzten wurden zusätzlich durch den Umstand bedroht, dass bei der Explosion sowohl Gas- als auch Wasserleitungen beschädigt worden waren, deren Inhalt in das entstandene Loch strömten. Durch promptes Handeln von städtischen Bediensteten konnten diese beiden Lecks aber zeitnah verschlossen werden, so dass diese Gefahr für die mehr als 100 Verunglückten gebannt wurde.
 
 

All in the Family

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Das wird mir zwar jetzt keiner glauben, dass dieser Beitrag nicht durch aktuelle Ereignisse motiviert ist, tatsächlich bin ich aber am vorletzten Wochenende auf Material gestoßen, was ich eigentlich auch schon vor zwei Wochen zu einem Beitrag verarbeiten wollte. Ich fange mal so an, wie ich eigentlich anfangen wollte.



Diese Fernsehfamilie wird wahrscheinlich ein Großteil der Blogleser kennen, es handelt sich natürlich um die Tetzlaffs aus dem Ruhrgebiet, die ab Januar 1973 quasi Pioniere der Situationskomödie im deutschsprachigen Fernsehen waren. Es hatte zwar vorher schon abgefilmte Theatervorstellungen gegeben, aber wohl keine ausschließlich für das Fernsehen produzierte und vor Livepublikum aufgezeichnete Komödien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Herz_und_eine_Seele




Obwohl die Serie durch Ausstattung und Schauspieler eigentlich einen urdeutschen Eindruck hinterlässt, so stammte diese Idee jedoch nicht aus der jungen Bundesrepublik, sondern aus Großbritannien. Dort war 1965 eine Serie namens "Till Death Us Do Part" (Bis das der Tod uns scheidet) gestartet, die beim englischen Publikum sehr beliebt war und von der in verschiedenen Ländern Ableger produziert wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Till_Death_Us_Do_Part


Hier eine noch aus der Urserie erhaltene Weihnachtsfolge, die 1972 ausgestrahlt wurde.






Glaubt man der deutschsprachigen Wikipedia, so war "Ein Herz und eine Seele" aber nicht in direkter Linie auf "Till Death Us Do Part" zurückzuführen, sondern auf den amerikanischen Ableger der britischen Urserie.




Und da kommen wir dann endlich zu dem Rechtfertigungsgrund, der es zulässt, dass in diesem Blog über die Geschichte von New York City auch "Ein Herz und eine Seele" Erwähnung finden darf. Denn "All in the Family", gestartet im Januar 1971, zeigte das Leben einer Familie im New Yorker Stadtteil Queens.
http://de.wikipedia.org/wiki/All_in_the_Family


Allerdings handelt es sich bei dem, was man auf dem Fernsehschirm sah, leider nicht wirklich um New York. Tatsächlich wurde die Serie im Studio 41 der CBS Television City am Beverly Boulevard in Los Angeles produziert, wie man dieser hochinteressanten Seite entnehmen kann:
http://www.retroweb.com/tv_studios_and_ranches.html


Schauen wir auch mal in diese Serie hinein, ebenfalls das Jahr 1972, die Folge heißt "No Smoking":






Und jetzt kommen wir zurück in die Gegenwart. Am vergangenen Wochenende musste man leider lesen, dass Hildegard Krekel verstorben ist.



In Erinnerung an Hilde Krekel schließe ich den Beitrag mit einer lange verschollenen Folge von "Ein Herz und eine Seele", deren Wiederentdeckung selbst eine spannende Geschichte darstellt: die Farbversion von "Der Sittenstrolch", ausgestrahlt im November 1974.
http://www.digital-movie.de/dvd-news/newsinfo.asp?ArtNr=9476





Lower Manhattan 1933

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Bei Shorpy wurde wieder eine schöne alte Schwarz-Weiß-Aufnahme des klassischen New Yorks veröffentlicht. Hier gibt es die Photographie in voller Pracht zu bestaunen:
http://www.shorpy.com/node/15381?size=_original#caption

Der Photograph, der das Bild komponierte, war Samuel H. Gottscho. Leider kann man das Singer Building hier nur als unauffällige Silhouette sehen, die Sicht wird von jenem Wolkenkratzer mit dem Namen 70 Pine Street verdeckt. Das ist jenes Gebäude, das quasi als Markenzeichen auf jeder Seite dieses Blogs ganz links oben die Sidebar einleitet.


Gone Building Polls revisited

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Vor gut einem Jahr hatte ich zwischen Februar und April 2012 drei Umfragen zur Beliebtheit der Gone Buildings, der verlorenen Gebäude von New York City veröffentlicht. Die waren in der Zwischenzeit etwas aus meiner Aufmerksamkeit verschwunden, aber der eine oder andere Blogbesucher hat sich in den weiterhin geöffneten Polls verewigt und mit abgestimmt. Da in der letzten Woche über mehrere Tage eine der Abfrageseiten unerwartet in der Bestenliste der zehn am häufigsten angesteuerten Einzelseiten des Blogs auftauchte, habe ich mal nachgesehen, wie sich die Abstimmungen weiter entwickelt haben.

Falls Du bisher noch nicht mit abgestimmt hast und dieses nachholen möchtest, findest Du Links zu den Polls nachfolgend oder in der Sidebar links ganz weit unten im zehntletzten Abschnitt.

Die Abfrage wurde in drei Abschnitte unterteilt, um den unterschiedlichen Bekanntheitsgrad zu würdigen und auch unbekannteren Gebäuden eine Chance auf einen hohen Listenplatz zu geben.



Hier ist der erste Poll mit den Gebäuden der A-Kategorie, also den bekanntesten Gebäuden unter den aus der Skyline von New York verschwundenen Bauwerken, veröffentlicht am 20.02.2012:
http://nygeschichte.blogspot.de/2012/02/umfrage-top-ten-gone-buildings.html


Eine Auswertung nach fünf Tagen Laufzeit brachte folgendes Ergebnis:
http://nygeschichte.blogspot.de/2012/02/umfrage-top-ten-gone-buildings_24.html



 
Das Singer Building auf Platz 1 mit 44,44 %, auf Platz 2 die Pennsylvania Station mit 25,93 % und auf Platz 3 das World Trade Center mit 14,81 %. Das Ergebnis der Wahl ist eindeutig und klar zugunsten des Singer Buildings ausgefallen.

Schauen wir mal, wie sich diese Abfrage im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat:




Die Zahl der Stimmen hat sich beinahe verdoppelt, das Ergebnis ist gleichgebleiben, allerdings haben sich die Anteile zugunsten der Außenseiter etwas verschoben. Das Singer Building befindet sich mit 36,96 % immer noch auf Platz 1, die zweite Position in der Umfrage belegt weiterhin die Pennsylvania Station mit 21,74 % und Platz 3 gehört immer noch dem World Trade Center mit 17,39 %. Danach folgt der unmittelbare Nachbar des Singer Buildings, der City Investing Tower mit 8,7 % und erfreulicherweise haben auch fast alle Gebäude, die sonst noch im Angebot waren, eine oder zwei Stimmen abgreifen können. Nur der Madison Square Garden II führt noch ein stiefmütterliches Dasein jenseits der Umfragewerte.
 
 
 
 
Kommen wir zur zweiten Umfrage mit zehn nicht mehr ganz so bekannten Gebäuden, daher B-Kategorie genannt. Diese Umfrage startete am 03. März 2012.
 
 
Fünf Tage nach Beginn der Umfrage ergab sich folgendes Ergebnis:
 
 
 
 
Auch hier ein eindeutiger Favorit. Das exzentrische Gillender Building erhielt mit 55 % mehr als die Hälfte aller Stimmen und gelangte auf Platz 1, Platz 2 ging an das New York Tribune Building mit bemerkenswerten 30 % und den Rest des Kuchens teilten sich drei Einzeltreffer.
 
Schauen wir mal, wie sich dieser Poll weiterentwickelt hat. Hier sind gegenüber der ersten Abfrage nur 9 Stimmen hinzugekommen.
 
 
 
Das Gillender Building nimmt immer noch die Spitzenposition ein, hat aber keine zusätzlichen Stimmen erhalten und ist insofern auf 37,93 % abgerutscht. Auf Platz 2 liegt weiterhin das Tribune Building mit 20,69 %, allerdings fehlt nur noch eine Stimme zu Platz 3, dorthin hat sich mit 17,24 % das Manhattan Life Insurance Building hochgearbeitet. Platz 4 geht an das Tower Building mit 10,34 %, danach folgen noch vier Einzeltreffer auf dem fünften Platz.
 
 
 
 
Kommen wir zur letzten Umfrage, der Kategorie C. Hier startete die Umfrage am 01.04.2012, im Angebot zehn weniger bekannte Gebäude, daher war das Ergebnis hier auch nur schwer abschätzbar.
 
 
Nach einer etwas längeren Laufzeit wurde am 14.April 2012 folgendes Ergebnis festgehalten:
 
 
 
 
18 Stimmen waren abgegeben worden und auch wenn sich eindeutig drei Favoriten abzeichnen, ist die Abstimmung dieses mal nicht so klar ausdifferenziert wie bei den ersten zwei Durchläufen. Auf Platz 1 mit 27,78 % die Produce Exchange Bank auf Platz 2 das Chimney Building alias 1 Wall Street und auf Platz 3 das Washington Life Building.
 
 
 
 
Auch hier ist es natürlich interessant zu erfahren, wie sich dieser Poll weiterentwickelt hat. Und das ist interessant, es sind noch einige zusätzliche Stimmen hinzugekommen, der Favorit hat gewechselt und das Feld hat sich noch weiter auseinandergegliedert.
 
 
 
Auf Platz 1 ist jetzt das Washington Life Building mit 18,75 %, Platz 2 gehört nun dem ehemaligen Favorit, der Produce Exchange Bank mit 15,63 % und Platz 3 teilen sich direkt 3 Gebädue mit jeweils 12,5 %: das John Wolfe Building, die Cotton Exchange und das Chimney Building. Platz 4 gehört dem New York Clearing House mit 9,38 % und es ist auch erfreulich zu sehen, dass hier alle Gebäude mindestens eine Stimme erhalten haben.
 
Wenn Ihr noch nicht an der Abstimmung teilgenommen habt und es Euch jetzt in den Fingern juckt, auch Euren Teil beizutragen, hier sind nochmal die Links zu den drei Abstimmungen:
 
 
 

1939 New York in HD Color

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Auf ein kleines Juwel bin ich bei Facebook aufmerksam geworden. Das stammt ursprünglich von einer Seite, die Farbfilme aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs präsentiert. Hier gibt es aber (fast) keine militärischen Aufnahmen zu sehen, sondern einen ungestörten Blick in das Alltagsleben von New York City im Jahr 1939. Und gerade diese Alltäglichkeit der Aufnahmen macht den Film so besonders. Viel Spass:




Nachtrag:

Blogleser ub hat einen informativen Kommentar hinterlassen, der vielleicht noch den einen oder anderen interessiert, daher hole ich den mal hier in den Beitrag.

Immer wieder erstaunlich welche Wirkung die Farbe hat. Bei Fotos finde ich das ja schon immer extrem, aber bei dem Video ist es wirklich so, dass man stellenweise denken könnte, es wäre erst gestern aufgenommen, wie es auch im Titel des Videos steht.
 
Besonders toll finde ich die Aufnahmen von dem gerade erst fertiggestellten Rockefeller Center. Dort ist noch die alte Aussichtsplattform zu sehen, die wie ein Schiffsdeck gestaltet war - einschließlich der Liegestühle.
 
Ein interessantes Detail sieht man ab 2:46:

In der Bildmitte ist die SS Normandie zu sehen, die zwei Jahre später an der gleichen Stelle bei Umbauarbeiten in Brand geriet und durch das Löschwasser gekentert ist.
 
Das Schiff war ja vor allem für die vielbeachtete Innenausstattung im Art Deco Stil berühmt. Einen Eindruck davon kann man sich in den folgenden beiden Videos aus dem gleichen Kanal verschaffen (ebenfalls in Farbe)

http://www.youtube.com/watch?v=LeF4HXCq5z0

http://www.youtube.com/watch?v=vXa-07iO8KQ

 
Und das schlägt wiederum einen Bogen zur Anfangszeit dieses Blogs, als ich ein Foto von einem gekenterten Dampfer im Hafen von New York veröffentlicht habe, im November 2006, verbunden mit der Frage, wer dieses Schiff kennt.

http://nygeschichte.blogspot.de/2006/11/wer-kennt-dieses-schiff.html





Prohibited Panoramas

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Vor gut einem Jahr habe ich hier die Miniserie über das Innere des Woolworth Buildings veröffentlicht, die sich vor allem auf das Material von Blogleser Alex stützte, der seinerzeit die Gelegenheit hatte, das Innere dieses legendären New Yorker Wolkenkratzers zu erleben.
http://nygeschichterucksack.blogspot.de/2012/05/woolworth-building.html

Dieser hat mir jetzt einen Link zu einem interessanten englischsprachigen Beitrag zugeschickt, der sich mit den verschwundenen Aussichtsplattformen in New York befasst und mit dem Verlust, der mit der Schließung all dieser Aussichtspunkte einhergegangen ist. Wer also mal einen Blick riskieren möchte, kann das hier tun:
http://narrative.ly/hidden-history/prohibited-panoramas/

Ergänzend hat er noch diesen Link geschickt, der sich auf die Aussichtsplattform auf dem "Williamsburgh Savings Bank Tower" in Brooklyn befasst.
http://walk.allcitynewyork.com/2006/12/signs.html


Das Thema Aussichtsplattformen lässt wahrscheinlich keinen der Wolkenkratzerfans kalt. Wer diesen Blog aufmerksam verfolgt, könnte festgestellt haben, dass sich der zusammen mit Dirk Stichweh erarbeitete Beitrag über das Innere der Spitze des Chrysler Buildings seit einigen Monaten auf den vorderen Positionen der Wochenbestenliste festgesetzt hat.
http://nygeschichte.blogspot.de/2011/12/in-der-spitze-des-chrysler-buildings.html

Dazu gehört aber auch der Vorläuferbeitrag "Dentist in the sky":
http://nygeschichte.blogspot.de/2011/12/dentist-in-sky.html

Und hierzu passend hatte ub seinerzeit einen generellen Beitrag über die Aussichtsplattformen in New York angeregt:
http://nygeschichte.blogspot.de/2012/01/new-york-city-observation-decks.html




St. John's on Varick Street

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St. John's Chapel on Varick Street, ca. 1910, from the collections of the museum of the city of New York


Wenn man dieses Gotteshaus nur so auf einen flüchtigen Blick hin betrachtet, könnte man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass es sich (mal wieder) um die St. Paul's Chapel am Broadway zwischen Fulton und Vesey Street handelt. Tatsächlich sehen wir hier eine Kirche, die schon viele Jahre aus der Skyline verschwunden ist, ein weiteres Gebäude der Kategorie "Lost" bzw. "Gone".
 
Ideengeber / inspiration: http://ephemeralnewyork.wordpress.com/
Bilder / picture source: http://collections.mcny.org and Google Picture Search
                                      and http://digitalgallery.nypl.org/nypldigital/index.cfm
 
 
Es handelt sich um die 1803 errichtete St. John's Chapel, gelegen an der Varick Street gegenüber vom St. John's Park.
 
Um die Unterschiede zwischen St. Paul's und St. John's zu klären, stelle ich mal zwei frühe Abbildungen gegenüber. Abweichend sind die Position der Türme und Details in der Gestaltung der beiden Türme.
 
 
St. Paul's Chapel, ca. 1780, from the collections of the museum of the city of New York
 

St. John's Chapel, ca 1820, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Um herauszufinden, wo sich St. John's einst befand, müssen wir uns in das Viertel mit dem schönen Namen "Tribeca" begeben, der für "Triangle below Canal Street" steht.
 
 
 
Ich habe die zwei entscheidenden Straßen mal eingezeichnet, mit rot die Varick Street und mit blau die Canal Street, in dieser Ecke von Manhattan eine der Hauptverkehrsadern unter den "horizontal" verlaufenden Straßen. Bitte links im Bild auch den Holland Tunnel nicht aus dem Auge verlieren, selbst wenn der ja eigentlich tief unter dem Hudson River zu suchen ist, so ist er für den von uns gesuchten Standort nicht unbedeutend.
 
 
 
 
Wenn wir uns noch weiter annähern, können wir den einstigen Standort recht gut bestimmen. St. John's Chapel lag einst an der Varick Street auf der Hälfte des Straßenblocks zwischen Laight Street und Ericsson Place. Man beachte das kleine Gässchen auf der Rückseite des Häuserblocks. Das trägt bis heute noch den Namen St. John's Lane.
 
 
 
 
Auch der Park, der wieder in der Mitte des kreisartigen Verkehrs an der Ausfahrt des Holland Tunnels angelegt wurde, trägt den Namen St. John's Park, es handelt sich aber nicht um einen Überrest des alten Parks, wie wir gleich sehen werden:
 
 
 
1924 war der Standort des Parks von einem einzigen großen Gebäude komplett belegt und die St. John's Chapel bereits verschwunden. 1996 fotografierte der Satellit bereits die Bedingungen, die im Wesentlichen auch heute noch dort anzutreffen sind:
 
 
 
 
Also, wenn Ihr das nächste Mal in New York bzw. New Jersey seid und eine Tour durch den Holland Tunnel nach Manhattan hinein wagt, dann vergesst nicht, Maut zu bezahlen und beim Rausfahren mal kurz an die St. John's Chapel zu denken.
 
Ich springe jetzt mal 180 Jahre zurück in der Zeit, als die Gegend, wo die St. John's Chapel gebaut worden war, eines der schönsten und attraktivsten Viertel in New York City war.
 
View of St. John's Chapel, from the Park 1829, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Diese Ansicht scheint ziemlich populär gewesen zu sein, denn sie tauchte auch noch ein paar Mal in Farbe auf:
 


 
 
Die eindrucksvollste Abbildung dieses Ortes stammt von dem Maler Edward Lamson Henry (1841-1919), der diesen Ort vielleicht noch so aus seiner Studentenzeit kannte, das nachfolgende Ölgemälde aber erst 1905 geschaffen hat.
 
 
 
 
Eine späte Abbildung des Parks aus dem Jahr 1866 (NYPL Digital Gallery):
 
 
 
Die erste greifbare Fotografie entstand ein Jahr später im Jahr 1867, da waren die Tage des Parks aber bereits gezählt. Der wurde nämlich in diesem Jahr von der Grundstückseignerin, der Trinity Church, an eine Eisenbahngesellschaft verkauft, die den Park entfernte und anstelle der grünen Oase ein Frachtdepot bauen ließ. Das war der Kasten, den man oben auf der 1924er-Luftaufnahme sehen konnte.
 
St. John's Park with St. John's Chapel in the Background, 1867, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und schwupp - auf einmal waren die Bäume weg und stattdessen wurden gegenüber der Kirche Gräben gegraben und Steine geschichtet:
 
 
 
 
Und hier ist der Grund für den Tumult: das St. John's Park Terminal:
 
 
 
1870 entstand die folgende Zeichnung, die auf einer Fähre auf dem Hudson River gefertigt wurde und den Kirchturm von St. John's als einen aus dem Häusermeer hervorstechenden Blickfang der Skyline in diesem Viertel zeigt:
 
Sketch Taken on a Desbrosses St. Ferryboat, 1870, St. John's Chruch, 1870, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Jetzt ist es Zeit, auch mal den 1879er Stadtatlas von Bromley zu ziehen und auf den Ort des Geschehens zu blicken. Die Karte war nicht klassisch eingenordet, weshalb der Norden rechts zu suchen ist:
 
 
 
 
 
Und da sehen wir schon das "N.Y. Central and Hudson River Railroad Freight Depot", das anstelle des Parks den Platz gegenüber der St. John's Chapel einnahm. Und hier nochmal ein Detailblick auf die "St. John's Episcopal Chapel" und ihre Umgebung, die St. John's Lane und die York Street auf der Rückseite:
 
 
 
Ein ähnliches Bild auch 12 Jahre später im Stadtatlas von Bromley aus dem Jahr 1891. Der Gegend hat der Verlust des Parks und die Errichtung des Frachtdepots nicht gut getan, die feinen Damen und Herren, die Mitte des 19. Jahrhunderts hier noch flanierten, suchten sich nun ein neues sympathischeres Biotop, um dort zu wohnen.
 

 
 
Auf der nun folgenden Fotografie (ca. 1895) kann man das Frachtdepot bereits an der linken Seite sehen:
 
Churches, St. John's Chapel, ca. 1895, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Dieses "Detail" hat man auf der nächsten Zeichnung, die ein Jahr später 1896 entstand, großzügig ausgespart.
 
St. John's Chapel, Varick Street, 1896, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Zeit, auch mal ins Innere des Gotteshauses zu blicken, hier sind vier Ansichten vom Innenraum:
 
Interior of St. John's Chapel, ca. 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 

46 Varick Street. St. John's Protestant Episcopal Chapel, interior, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 

 

 
 
Eine weitere bisher noch nicht gesehene Perspektive bietet die nachfolgende Fotografie, die die Rückansicht der Kirche von der York Street aus zeigt:
 
 St. Johns Chapel from York Street and 6th Avenue, ca 1909, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Zwei Abbildungen der Varick Street und der Kirchenseite:
 
St. John's Chapel, Varick Street, March 18, 1909, from the collections of the museum of the city of New York
 

St. John's Chapel on Varick Street, ca. 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Diese Fotografie vermittelt einen Eindruck davon, wie bedrückend sich die Errichtung des Frachtdepots auf die Umgebung ausgewirkt haben muss, der Blick vom Norden her, von der Laight Street aus:
 
 
 46 Varick Street from the corner of Laight Street, showing neighboorhood, ca. 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Das Gleiche gilt auch für den Blick vom Süden, auch hier schiebt sich die Central Freight Station, wie sie auf dem Foto oben genannt wird, unbarmherzig ins Bild:
 
 
 
 
 St. John's Chapel, ca 1870-1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Wir kommen zum Jahr 1915, die St. John's Chapel hat nun auch die längste Zeit gestanden. Wenige Jahre vor dem Ende entstand noch die nachfolgende Bilderserie:
 
St. John's Chapel on Varick Street, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 

St. John's Chapel on Varick Street, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 

St. John's Chapel on Varick Street, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 

St. John's Chapel on Varick Street, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs kam auch für die St. John's Chapel die Zeit, um Abschied zu nehmen. Auf diesem Foto, das kurz vor dem Abriss entstanden sein muss, kann man sehen, dass vermutlich nicht nur die Kirche, sondern auch die Nachbarhäuser rechts davon betroffen waren:
 
 
 
Schauen wir mal auf den Nachbarn gegenüber, denn auch dem blieben nur noch knapp zehn Jahre. Dann holte die moderne Verkehrpolitik das St. John's Terminal ein und es wurde 60 Jahre nach seiner Errichtung abgerissen, um Platz für die Ausfahrt des neugebauten und in Betrieb genommenen Holland Tunnels zu schaffen.
 




 
 
 
Auf dem Bild oben die Statue von Eisenbahnbesitzer Vanderbilt, der vermutlich für den Bau dieses sensiblen Depots verantwortlich war.
 
Mehr Infos zum Depot und zum Park gibt es hier:
 
 
Kehren wir zum Schluss noch mal wieder in die Gegenwart zurück:
 
 
 
 
 
So sieht das heute dort aus, zuerst 2009, dann 2013:
 
 

 


Jetzt hätte ich fast das Wichtigste vergessen, den Beitrag bei Ephemeral New York, der mich auf das Thema gebracht hat:
http://ephemeralnewyork.wordpress.com/2013/02/04/a-mystery-chapel-in-a-canal-street-subway-station/

Und dort wurde noch ein weiteres Beispiel dafür gezeigt, dass die seit 95 Jahren verschwundene St. John's Chapel doch noch nicht ganz vergessen ist.



In der U-Bahn-Station Canal Street / Varick Street findet man ein Mosaik, das die Erinnerung an die lange abgerissene Kirche aufrecht erhält.




 

Empire State Building (1983)

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Nein, dieses Bild entstand nicht etwa 1933 bei den Dreharbeiten zu dem berühmten Schwarz-Weiß-Film, der den Affen weltberühmt machte und zugleich auch noch mal ordentlich Werbung für den Wolkenkratzerkoloss, der damals seit zwei Jahren das höchste Gebäude auf der Welt war.

Ich bin zu jung, um mich daran zu erinnern, aber als sich die Veröffentlichung des King Kong-Films von Cooper und Schoedsack zum fünfzigsten Mal jährte, kehrte der Gorilla noch einmal auf das Empire State Building zurück.
http://ephemeralnewyork.wordpress.com/2013/06/03/king-kongs-return-to-the-empire-state-building/

Bei dem Affen handelte es sich übrigens um einen Ballon. Wer schon mal da oben auf der Aussichtsplattform gestanden hat, weiss, dass dort oben meistens eine recht steife Brise weht. Weshalb sich die Sache mit dem Ballon in der Praxis wohl auch als nicht so einfach erwiesen hat.


Lower Manhattan Mystery

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Ich habe mal wieder ein Rätsel für Euch. Da ich aber nicht genau weiss, wo man das lokalisieren muss, habe ich das mal auf Südmanhattan gegrenzt. Seit einigen Wochen verwende ich dieses Bild vom Gillender Building als Bildschirmschoner, das ungefähr im Jahr 1900 entstanden sein soll. Wenn man häufiger auf so ein hochauflösendes Foto (Shorpy-Fundus) blickt, dann fallen einem Details auf, die man bei oberflächlicher Betrachtung nicht wahrnimmt.
 
Mir geht ist da knapp über der Mitte rechts vom Gebäude ein Gebäudeausschnitt ins Auge gefallen, den ich nicht zuordnen kann. Ich habe auch das Gefühl, dass es sich nicht um einen Anlieger an den Broadway handelt. Hat jemand eine Idee?
 
 

Nachtrag:

Im Laufe des Nachmittags hat C_B_John eine Antwort hinterlassen:

Das müsste das American Exchange National Bank Foundation Co. Building sein!
http://collections-static-2.mcny.org/Doc/MNY/Media/TR1/e/e/7/8/MNY235501.jpg
LG, C_B_John

Dann schauen wir mal:

from the collections of the museum of the city of New York


Die American Exchange National Bank soll das also sein? Vom Ablaufcode der Fenster und der Fassadengestaltung könnte das hinkommen.




Hier habe ich noch eine Aufnahme. die das Gebäude ebenfalls von der Rückseite / Ostseite her zeigt:



Und jetzt ein Detailvergleich. Sieht so aus, als ob das zutreffen könnte. Auch wenn die Aufnahme auf dem Gillender Building-Foto im Vergleich etwas in die Länge gezert wirkt.





Ich würde mich gerne mit der Lösung zufrieden geben, die ja auch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit richtig ist. Da ist nur eine Sache, die da noch ein wenig wurmt. Also, folgendes:



Wir haben da ja die "American Exchange National Bank" vorne am Broadway, dann folgt das "New York Clearing House" und schließlich das "Bank of Commerce Building". Mir kommt der Abstand zwischen "American Exchange National Bank" und "Bank of Commerce" auf dem ersten Bild von ca. 1900 größer vor als auf den übrigen beiden, was aber nicht sein dürfte, weil die Häuser nach dem Bau ja nicht mehr nach rechts oder links verschoben wurden wie Perlen auf einem Abakus.






Ist aber wahrscheinlich nur eine Frage der Perspektive und der möglichen Verzerrung des ersten Bildes. Noch jemand einen Einfall, eine schlaue Idee?


 

Cooper Square

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NYPL Digital Gallery

 
Dieser Beitrag führt uns in eine Ecke von Manhattan, die auf den üblichen Touristenpfaden nicht zum Programm gehört. Mir ist dieser Platz erst vor etwa zwei Jahren aufgefallen, seitdem wollte ich immer mal darüber schreiben und nun ist es an der Zeit dieses auch wirklich mal zu tun.


Cooper Square at monument, from the collections of the museum of the city of New York
 

NYPL Digital Gallery


Bildquellen / Picture sources:
Museum der Stadt New York: http://collections.mcny.org/
NYPL Digital Gallery: http://digitalgallery.nypl.org
and Google Picture Search


Karten / Maps:
NYCityMap: http://maps.nyc.gov/doitt/nycitymap/
David Rumsey / Bromley: http://www.davidrumsey.com
and Google Maps


Wahrscheinlich ist es erst mal das Beste, sich zu orientieren. Wir müssen uns gar nicht so weit von den letzten Schauplätzen entfernen, auch den Cooper Square findet man ziemlich im Süden von Manhattan irgendwo im Schmelztiegel zwischen Lower Eastside, Greenwhich Village, Bowery, NoHo und und und...
 



Dieser Platz / Square ist zur Abwechslung aber mal nicht dadurch entstanden, dass der schräg durch Manhattan verlaufende Broadway eine der senkrecht verlaufenden Avenues kreuzt.




Der Cooper Square entstand dort, wo sich die Bowery in zwei Avenues aufspaltet: westlich die 4th Avenue, östlich die 3rd Avenue. Die Luftaufnahme von 1924 zeigt genauso wie die Fotografien oben noch ein weiteres Merkmal, das den Cooper Square über viele Jahre geprägt hat. Die 3rd Ave El, also die Hochbahntrasse, die oberhalb der Third Avenue verlief, kam ja vom Süden her die Bowery hoch und schwenkte hier am Cooper Square in die namensgebende Third Avenue ein.
 



Hier das ganze noch mal nach Farben aufgeschlüsselt: das Nordende der Bowery (fuchsienfarben), die westlich abzweigende 4th Avenue (blau), die östlich abzweigende 3rd Avenue (rot) mit der Fortführung der Hochbahntrasse und die Station an der 9th Street (limone).



Auf der Süd-Nord-Verbindung der 3rd Ave El ist die 9th Street- Station der achte Haltepunkt ab South Ferry.




Schauen wir noch mal eben auf die 9th Street - Station, bevor wir uns dem Cooper Square zuwenden.





Der Cooper Square hieß nach seiner Entstehung in der Mitte des 19. Jahrhunderts zuerst wohl eine Zeit lang "Stuywesant Square", aber wohl auch, weil er mit diesem Namen in New York nicht allein war, nutzte man eine passende Gelegenheit, um ihn in den 1880ern in Cooper Square umzubenennen, ein Name, den dieser Platz bis heute trägt.


 Statue of Peter Cooper, ca 1960, from the collections of the museum of the city of New York


Namensgeber war dieser Herr hier, Peter Cooper, der just 1883 verstorben war und der genau hier am Stuyvesant Square / Cooper Square Großes gewirkt hat.

Er war 1791 in New York City geboren worden und vor allem als Unternehmer und Erfinder tätig, darunter sowohl Eisenbahnbau als auch Gelantine- oder Stahlträger-Herstellung. Der wichtigste Beitrag aber war, das er ein Institut für kostenlose Erwachsenen- und Armenbildung einrichtete, die "Cooper Union".
 
über Peter Cooper:

über die Cooper Union
http://de.wikipedia.org/wiki/Cooper_Union
http://en.wikipedia.org/wiki/Cooper_Union

über den Cooper Square
http://en.wikipedia.org/wiki/Cooper_Square



Cooper Union Foundation Building, ca 1977, from the collections of the museum of the city of New York


Und das Gebäude der Cooper Union, das Cooper Institute, ist auch über alle Jahre hinweg der Dreh- und Angelpunkt, der Blickfang an diesem Ort. Aber fangen wir mal von vorne an, in den 1850ern, als die Cooper Union von Peter Cooper gegründet wurde.

Hier haben wir zwei frühe Abbildungen des Gebäudes, eine auf das Jahr 1853 datiert und eine auf das Jahr 1855. Dabei müsste es sich um die ursprüngliche, die Ausgangsversion dieses häufiger mal veränderten Bauwerks handeln.

 NYPL Digital Gallery

NYPL Digital Gallery


Eine wunderbare alte Photographie, die 1856 vom Dach der Cooper Union aus entstanden sein soll, habe ich hier entdeckt. Ein großartiges Fenster zurück in ein längst verschwundenes New York:
http://www.evtransitions.com/2010/11/3rd-ave-at-9th-st-1856.html




Eine weitere Zeichnung, dieses Mal aus dem Jahr 1861:

NYPL Digital Gallery


Nochmal das Jahr 1861, aber ein ganz anderes Motiv. Hier marschieren die Soldaten des Siebten Regiments über den Cooper Square, kurz bevor sie zu den Schlachtfeldern des Amerikanischen Bürgerkriegs abreisen.

The Seventh Regiment assembled below Cooper Union on their departure to the Civil War, 1861, from the collections of the museum of the city of New York


Jetzt schauen wir mal vom Norden her in Richtung Süden, dort wo sich die Bowery in die beiden Avenues auseinandergabelt, entstanden 1864:
 
NYPL Digital Gallery
 
 
Dann zwei Stereo Cards, deren Zeitangaben mal wieder vage sind, die aber auf jeden Fall noch in der Zeit vor der Errichtung der Hochbahntrasse aufgenommen wurden und das Gebäude der Cooper Union zeigen.
 
 NYPL Digital Gallery


NYPL Digital Gallery
 
 
Ebenfalls am Cooper Square und nördlich vom Cooper Institute zu finden war das Bible House, das man auf dieser Stereo Card von ca. 1870 sieht.
 
NYPL Digital Gallery
 
 
Etwa im Jahr 1875, also kurz vor der Dämmerung der Hochbahntrasse, entstanden diese beiden Fotografien von der Nord- und Südseite des Cooper Instituts.
 
Cooper Institute, between 3rd and 4th Avenues, ca 1875, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cooper Institute, between 3rd and 4th Avenues, ca 1875, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Jetzt ist es auch an der Zeit, den ersten Bromley-Stadtatlas von 1879 aufzuschlagen.
 


 
Leider befindet sich der interessante Teil wieder genau an einem Übergang zwischen zwei Karten, ich habe jetzt mal auf den westlichen Teil verzichtet und nur die Karte mit dem Square und dem östlichen Teil gezogen. Hier sieht man noch den alten Namen für den Square (Stuyvesant Park). Auch die Nähe zu German Town in der Lower Eastside ist nicht zu leugnen, wer links mal genauer hinschaut, erblickt eine "Beethoven Hall" und einen "N.Y. Turn Verein".
 
 
1880 entstand diese Übersicht über verschiedene Bildungseinrichtungen auf dem Stadtgebiet von New York, die Cooper Union findet man oben links.
 
New York City Institutions, ca 1880, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Nochmal 1880, hier sehen wir jetzt zum ersten Mal Hochbahngleise neben dem Cooper Institute, das soll die nächsten 75 Jahre auch so bleiben. Auf dem Dach hat sich auch was verändert gegenüber vorher, ich sehe da ein zusätzliches halbes Stockwerk, eine Uhr und eine Kuppel.
 
Cooper Union, 1880, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Eine weitere Aufnahme, dieses Mal 1882...
 
NYPL Digital Gallery
 
 
... und dann ein etwas weitere Winkel über den Platz, so wie man ihn 1888 antraf:
 
 
 
Zeit für einen weiteren Griff zu den Bromley-Stadtatlanten. Dieses Mal nehme ich den von 1891, dieses Mal gibt es auch einen Blick auf die westliche Seite:
 

 
 
Das nächste Jahrzehnt, eine stimmungsvolle Zeichnung von 1895 zeigt den Cooper Square vom Süden her und im Regen.
 
Bowery and Cooper Union, ca 1895, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Ich habe da jetzt nicht so genau drauf geachtet, aber es scheint so, als wäre das Denkmal für Peter Cooper in den letzten Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunderts errichtet worden.
 
Peter Cooper Monument, 1896-1897, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Ja, es sieht so aus, als ob man zunächst den Park vor dem Cooper Institute mal gründlich vom Grünzeug befreit und dann das Monument dort hingesetzt hätte.
 
Cooper Square ca 1899, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Hier mal wieder ein Blick auf die Nordseite, ebenfalls 1899, auch dort hat man dem Gebäude noch den einen oder anderen zusätzlichen Teil hinzugefügt, man beachte zum Beispiel die drei großen sonnengefluteten Ateliers oben auf dem Dach.
 
Education, Cooper Union, 1899, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Ich schlage vor, dass wir jetzt mal einen kleinen Exkurs in das Gebäude hinein zu den Menschen machen, die dort Bildung vermittelten und vermittelt bekamen. Hier zum Beispiel der Cooper Union Club kurz vor der Jahrhundertwende:
 
Cooper Union Club, ca 1899, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und im neuen Jahrhundert, noch mehr Lehrer, noch mehr Studenten, noch mehr Schüler:
 
Education, Cooper Union Lecture, 1900, from the collections of the museum of the city of New York
 

Education, Meetings, Cooper Institue Club 1903, from the collections of the museum of the city of New York
 

Education, Cooper Union, People's Insttute, 1906, from the collections of the museum of the city of New York
 

The People 's Institute meeting, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und hier die berühmte große Halle der Cooper Union, in der sogar Präsident Abraham Lincoln einst eine berühmte Rede hielt:
 
 Cooper Institute, ca 1903, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Wie schwer das einem manchmal fällt, den Datumsangaben zu vertrauen, beweist das folgende Beispiel. Irgendwann im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat es am Cooper Square gebrannt. Es muss in der kalten Jahreszeit gewesen sein, denn das Löschwasser gefror und bildete allerlei seltsame Eisskulpturen am Gebäude. Aber war der Brand jetzt 1903 oder ca. 1906?
 
 Fire January 18th 1903, 1903, from the collections of the museum of the city of New York
 

Aftermath of a fire in winter, ca 1906, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Oder war es vielleicht auch ca. 1905?
 
Cooper Square after fire, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cooper Square after fire, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cooper Square after fire, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cooper Square after fire, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
Wenden wir uns jetzt mal wieder dem Cooper Square zu. Wann ist eigentlich die Kuppel verschwunden? Die scheint nur eine recht kurze Zeit auf dem Dach gethront zu haben, stand wahrscheinlich den zahlreichen Bauvorhaben da oben im Weg.
 

 
 
Dieses Motiv wurde natürlich gerne auch mal als Postkarte genommen, wahlweise auch in einer Sonderversion für Kunden mit chinesischer Abstammung.
 
Peter Cooper Institute New York, 1906, from the collections of the museum of the city of New York
 

Peter Cooper Institute, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Oder wir machen mal das große Licht aus wie hier 1907:
 

 
Oder wir schauen mal wieder vom Cooper Institute aus nach Süden und auf die Rückseite des Monuments. Das abgebrannte Haus von 1903? 1905? 1906? müsste auch irgendwo dort auf der rechten Seite zu finden sein.
 

 Bracklow, South End of Cooper Square, Looking South on Bowery, ca 1900, from the collections of the museum of the city of New York


NYPL DG
 
 
Letzte Gelegenheit, noch einen Bromley-Stadtatlas in die Hand zu nehmen, dieses Mal den von 1909:
 
 

 
 
Dieses Szenario spiegelt sich auch recht gut in der Aufnahme von 1908 wieder: Links das Cooper Institute, rechts ein Gebäude mit dem Namen "Cooper Union Hewitt Addition" und das Gebäude dahinter mit der hellen Fassade auf der Ecke ist die "Metropolitan Savings Bank".
 
 
 3rd Avenue and 8th Street. Cooper Union, looking north to Astor Place, ca 1908, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Hier eine Aufnahme mit der "Cooper Union Hewitt Addition" im Mittelpunkt:
 
Cooper Square and 6th Street, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und mal wieder der Namensgeber auf seinem Monument:
 
Statue of Peter Cooper, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Eine Abbildung vom Cooper Square, die etwas minimalistischer daherkommt.
 
Cooper Square, New York, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Als im alten Europa schon die Lichter ausgingen und der Erste Weltkrieg losbrach, entstanden diese zwei Fotografien von Studentinnen, die in Malerei ausgebildet wurden:
 
 
Illustration class, Women's Art School, Cooper Union, 1914, from the collections of the museum of the city of New York
 

Illustration class, Women's Art School, Cooper Union, May 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
1915 unter den Hochbahngleisen, der Blick von der Bowery auf den Cooper Square:
 
Cooper Square, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und an der Südspitze des kleinen Parks führt jetzt eine Treppe in den Untergrund. Ich glaube, die U-Bahn führt hier nicht lang, die verläuft etwas weiter westlich. Vielleicht doch nur eine öffentliche Bedürfnisanstalt? Sieht fast so aus, nennt sich hier "Comfort Station".
 
Cooper Square comfort station, exterior, ca 1915, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
1917, jetzt sind die USA auch mit in den Weltkrieg eingebunden und der Cooper Square erscheint in Farbe:
 
 
 
 
Anfang der 1920er werfen wir nochmal einen Blick in das Institut. Zuerst die Malereiklasse und die Textilverarbeitung bei den Damen:
 
 
Cooper Union, women Students painting, ca 1920, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cooper Union, women students working with textiles ca 1920, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Die jungen Herren hatten dagegen etwas andere Spielwiesen:
 
Students at Cooper Union working in lab 1921, from the collections of the museum of the city of New York
 

Students at Cooper Union working in lab 1921, from the collections of the museum of the city of New York
 

Students at Cooper Union working in lab 1921, from the collections of the museum of the city of New York
 

Students at Cooper Union working in lab 1921, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Das Institut 1925 und von der West- und Nordseite her gesehen im Jahr 1927:
 
NYPL DG 4th street 1928
 

4th  Avenue near Astor Place, View of Cooper Union, Fourth Avenue, side detail, 11 30 1927, from the collections of the museum of the city of New York
 

4th  Avenue near Astor Place, View of Cooper Union, Fourth Avenue, 11 30 1927, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und hier mal ein anderes Anliegergebäude auf Höhe 4th Street im Jahr 1928:
 
NYPL DG
 
 
Ein anderes Anliegergebäude fotografierte Charles von Urban 1932, und zwar das Haus mit der Nummer 25 Cooper Square:
 
Urban, 25 Cooper Square, 1932, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Einen wettermäßig sehr unerfreulichen Tag im Jahr 1935 hat hier der Maler Everett Shinn auf seine Leinwand gebannt, im Hintergrund sieht man wohl die Hochbahnstation an der 9th Street.
 
 
 
Wir erreichen die 1940er, es gibt Aufnahmen vom Cooper Square und Umgebung aus den Jahren 1940, 1945 und 1946.
 
Cooper Square and 7th Street ca 1945, from the collections of the museum of the city of New York
 

Bowery Business Stores, near Cooper Square, ca. 1940, from the collections of the museum of the city of New York
 

Third Avenue El, Cooper Square, March 31, 1946, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
Und dann brechen die 1950er an und für die Hochbahn entlang der Third Avenue schlägt die letzte Stunde. Am 12. Mai 1955 passieren die letzten Züge den Cooper Square.
 
Northbound train passing Cooper Square, May 12 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

Between 7th and 8th Streets, looking downward, May 12 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Third Avenue El at Cooper Square, May 12, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Am 30. Mai ist das Ende schon greif- und irgendwie auch schon sichtbar.
 
South from Cooper Union, May 30, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
Am zweiten Dezember 1955 nehmen sich die Schneidbrenner die Hochbahntrasse vor:
 
Cutting through trusses of the Third Avenue El near Cooper Square, December 2 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

Cutting through trusses of the Third Avenue El near Cooper Square, December 2 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Am 14. und 14. Dezember 1955 wird der Gleiskörper von den Ständern heruntergehoben.
 
Third Avenue El from roof of Cooper Union, December 14, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

Looking southeast from Cooper Square, dezember 15 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

Dismantling the Third Avenue El at 6th Street, December 15, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

 Third Avenue El from roof of Cooper Union, December 15, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 

 Third Avenue El from roof of Cooper Union, December 15, 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
Und am 22. Dezember 1955 stehen nur noch die Ständer, es sieht nach White Christmas aus:
 
Third Avenue El from the Cooper Union, December 22 1955, from the collections of the museum of the city of New York
 
 
 
Mit der Historie bin ich dann durch. In den 1960ern, 1970ern, 1980ern, 1990ern scheint mir nicht mehr allzuviel am Cooper Square fotografiert worden zu sein.
 


 
 
Deswegen schlage ich vor, dass wir zum Schluss noch den Sprung in die Gegenwart wagen und uns ansehen, wie der Cooper Square in der Gegenwart aussieht. Das Cooper Institute ist bis heute erhalten geblieben und der ursprünglich mal vorhandene und zwischenzeitlich arg zurückgestutzte kleine Park ist heute wieder da. Und am Cooper Square ist in der Zwischenzeit noch das eine oder andere spektakuläre Gebäude aufgetaucht. Wir nähern uns vom Süden her über die Bowery, folgen zunächst der 4th Avenue bis hoch zur Astor Place und dann die 3rd Avenue wieder hinunter.
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
 
 

Governors Island Fire

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Governors Island Fire, 1927, from the collection of the museum of the city of New York


Einen hab ich noch. Mal wieder ein längst vergangenes und vergessenes Unglück. Auf der Suche nach ganz etwas anderem bin ich auf dieses Bild aus dem Jahr 1927 gestoßen, dass ein Großfeuer auf der Insel namens "Governors Island" zeigt. Die militärische Festung, die mit dunkler Fassade die Bildmitte beherrscht, nennt sich "Castle Williams".
 
 
 

Die Insel "Governors Island" findet man in der New Yorker Hafenbucht auf der östlichen Seite, südlich von Manhattan, westlich von Brooklyn, östlich von Liberty und Ellis Island. Wie man sieht, gibt es auf der Insel noch mehr als nur die düstere alte Festung, da sind noch einige Gebäude mehr (gewesen), die abbrennen konnten.
 
 


Fragt sich nur noch, was da vor 86 Jahren so spektakulär gebrannt hat.



Zur Klärung dieser Frage hilft uns ein digitales Archiv mit alten Brooklyner Zeitungen weiter. Die Anwort finden wir in der Ausgabe des "Brooklyn Standard Union" vom Montag, dem 10. Januar 1927. Unten auf der Seite sieht man einen Beitrag über das Feuer auf Governors Island.
(ein bisschen Geduld, die Seite braucht Zeit zum Laden)
 
 
 

Demnach waren am Mittwoch zuvor die Mannschaftsbaracken von drei Kompanien der 16. Infanterie in Flammen aufgegangen und abgebrannt.



The Ed Sullivan Show (23.02.1965)

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Vor einiger Zeit habe ich schon mal einen Beitrag den Beatles in New York gewidmet, hier ist jetzt ein weiterer Auftritt. 1964 kam es wiederholt zu Auftritten der Fav Four in einer bedeutenden amerikanischen TV-Show, die aus New York City gesendet wurde. Das folgende Video zeigt neben dem dritten Auftritt der Beatles in der Ed Sullivan Show interessanterweise auch ein paar zeitgenössische Werbespots, die eingebettet in die Show ausgestrahlt wurden.




Hier sehen wir Paul McCartney viele Jahre später im gleichen Theater, aus dem damals die Ed Sullivan Show ausgestrahlt wurde:




Das Theater gibt es heute noch, in der Gegenwart ist dort schon seit vielen Jahren David Letterman mit seiner Late Night Show beheimatet:




über Ed Sullivan in Deutsch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ed_Sullivan

über die Ed Sullivan Show in Englisch
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Ed_Sullivan_Show

über das Ed Sullivan Theater in Englisch
http://en.wikipedia.org/wiki/Ed_Sullivan_Theater

über dasEd Sullivan Theater in Deutsch
http://de.wikipedia.org/wiki/Ed_Sullivan_Theater

Electric Lady Studios

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Auch wenn ich jetzt nicht so ein wirklich großer Fan von Jimi Hendrix bin, so ist dennoch irgendwann bei mir hängen geblieben, dass eines seiner wenigen offiziellen Alben "Electric Ladyland" hieß. Aus diesem Album will ich mal den Song "Crosstown Traffic" präsentieren, der ganz gut zur Untermalung passt und durch ein Video mit historischen Bildern aus New York ergänzt wird, die aber meiner Meinung nach erst in den 1980ern aufgenommen wurden und nicht in den 1960ern oder ganz ganz frühen 1970ern.
 
 
 
Was ich erst jetzt beim Durchblättern einer alten Musikzeitschrift festgestellt habe, ist, dass Jimi Hendrix kurz vor dem plötzlichen Ende seiner musikalischen Karriere noch ein eigenes Musikstudio in New York City in Betrieb genommen hat, das sich passend zum Albumtitel "Electric Lady Studios" nannte.

 
 
Dieses Studio wurde an der 52 West 8th Street in Greenwich Village eingerichtet. Wann genau die Bauarbeiten losgingen, habe ich auf die Schnelle nicht recherchieren können. Die Eröffnung des Studios fand jedenfalls im Rahmen einer größeren Feier am 26.08.1970 statt, kurz danach brach Hendrix aber schon zu einer weiteren Tour durch Europa auf, wo er am 31.08.1970 auf dem "Isle of Wight Festival" in England spielte, am 04.09.1970 in Berlin beim "Berlin Super Concert 70" und am 06.09.1970 schließlich seinen letzten Festivalauftritt auf dem "Love-and Peace-Festival" auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn. Am 18.09.1970 starb Hendrix in London, ohne noch einmal nach New York und in sein gerade eröffnetes Studio zurückgekehrt zu sein.



Dafür freuten sich viele andere Musiker über das Vorhandensein des Studios, das unter anderem von Bob Dylan, den Rolling Stones, Blondie, Patti Smith und David Bowie genutzt wurde. Aber auch viele bekannte Musiker der Gegenwart haben hier schon aufgenommen, wie zum Beispiel Radiohead, Coldplay, Arctic Monkeys, Green Day, The Strokes und Kings of Leon oder etwas krummere Vögel wie Monster Magnet und Mars Volta, die Hendrix bestimmt gut gefallen hätten.

Mehr über die Geschichte der Electric Lady Studios kann man hier in deutscher und englischer Sprache nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Electric_Lady_Studios
 
Und hier ist ein Link zur offiziellen Webseite des Studios
http://www.electricladystudios.com/
 

 
 
Zum Abschluss wollen wir nochmal schauen, wo das Studio in Greenwich Village zu finden ist. Ausgehend vom Washington Square findet man die Electric Lady Studios nur ganz wenige Straßen weiter nordwestlich.  
 

 
 
Das Studio liegt an der Südseite der 8th Street, auf dem Block zwische 5th Avenue im Osten und Avenue of the Americas im Westen.
 


 
 
 

Das Gebäude, in dem sich die Studios befinden, wurde offenbar schon 1929 gebaut. Bevor Hendrix dort einzog, beherbergte das Gebäude den "Generation Club".

Ich setze den Google Street View Mann mal etwas weiter östlich auf Höhe der Hausnummer 40 ab und blicke dann nach Westen. Das Studio findet man grob beschrieben hinter dem Gerüst links.



Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Links hinter dem Gerüst schält sich ein unscheinbares und nur dreistöckiges Gebäude aus der Straßenfront heraus.



Und hier sehen wir auch den Eingang mit dem Schriftzug des Studios.




Nach dem Vorbeigehen schauen wir noch einmal auf das Gebäude zurück, in dem dieses Traditionsstudio untergebracht ist.



Nur wenige hundert Meter weiter im Westen befindet sich noch eine Sehenswürdigkeit von Greenwich Village. Also die 8th Avenue weiter hinunter....



...bis zur Avenue of the Americas...



... und dann hart rechts herum. Die Sehenswürdigkeit ist hier noch eingerüstet, um notwendige Restaurierungsarbeiten über sich ergehen zu lassen.



Wenn man sich dem Gebäude aber ein paar Schritte nähert, verschwinden die Gerüste und man kann wieder ungehindert auf das Neuschwanstein von Greenwich Village schauen, auf die Jefferson Market Library, früher einmal das Jefferson Market Courthouse.



Zum Abschluss noch einmal die beliebte Pelikanperspektive. Oben in der Mitte die Electric Lady Studios, unten in der Mitte die Jefferson Market Library.




 

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