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Channel: New York - History - Geschichte
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Die Rattenkarte

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http://crunchall.com/wp-content/uploads/2013/03/podgana.jpg


Für alle Gesundheitsfanatiker, Paranoiker und Nagetierliebhaber ist das, was ich vor kurzem auf der Seite "Gothamist" entdeckt habe, genau das richtige Spielzeug: eine Karte, die Auskunft darüber gibt, welche Gebäude in der Stadt New York stärker rattenverseucht sind und in welchen bei Inspektionen keine Spuren von Nagetierbesiedelung gefunden wurden. 

Wenn man diesem Link hier folgt, landet man zunächst auf einer Karte, deren Optik nicht ganz unbekannt ist:
http://maps.nyc.gov/doitt/nycitymap/template/?applicationName=DOH_RIP


Das "Ratten-Informations-Portal" ist eine Einrichtung der Stadtverwaltung von New York und die stützt sich wiederum auf das Kartenwerk, das wir schon von der hier häufig genutzten Seite NYCityMap kennen. 

Aus ganz persönlichen Motiven habe ich mal das Pennsylvania Hotel an der Ecke 33rd Street / 7th Avenue recherchiert, weil ich da bei meinen letzten Besuchen in New York immer die Unterkunft hatte:



Man muss schon ziemlich nah an die jeweiligen Gebäude herangehen, um die Ratteninformationen zu erhalten. Die Karte bestätigt den Eindruck, den das Hotel erweckt:




Tja, zumindest kann das Hotel mit einer fantastischen Lage punkten, da muss man eben mal die Zähne zusammenbeißen. Ich hatte dort bisher noch keine Begegnungen mit den pelzigen Viechern und auch keine mit den ungeliebten Bettwanzen. Nur ein Ohrenkneifer war bei unserem letzten Aufenthalt ungebetener Gast in unserem Zimmer bzw. Bett. 



Überrascht hat mich die Info, dass auch dieses Hochhaus mit dem Namen One Penn Plaza offenbar ein schwerwiegendes Nagetier-Problem hat:



Auch noch betroffen ist das "Salt and Pepper Restaurant" direkt um die Ecke in der 33rd Street zwischen 7th Avenue und Herald Square.  



Zum Glück ist das Frühstücksrestaurant an der Ecke 35th Street / Broadway, das wir immer genutzt haben, unverdächtig. 




Gar nicht so weit entfernt im Südwesten befindet sich in Chelsea ein größeres Gebiet mit einem deutlichen Rattenproblem. Betroffen sind unter anderem diese Hochhäuser zwischen 8th und 9th Avenue unterhalb der 29th Street: 




Naja, ich denke, das reicht erst mal als Appetizer. Wer selber auf die Suche nach der Wahrheit gehen möchte, kann dieses tun, in dem er diesem Link folgt. Viel Spass.

http://maps.nyc.gov/doitt/nycitymap/template/?applicationName=DOH_RIP


http://www.toonpool.com/user/419/files/ratten_237855.jpg


P.S.: Nein, ich kann nicht widerstehen und muss hier auch noch die New Yorker Band Sonic Youth einfügen mit dem Song Rats vom "Rather Ripped"-Album.







Comparing Old and New

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Photo by Lionel Martinez

Ich habe auf der Facebook-Seite "Diry Old 1970's New York" mal wieder ein schönes stimmungsvolles Foto gesehen, an dem ich so einfach nicht vorbeigehen konnte. 

https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Die Bildbeschreibung gibt darüber Auskunft, dass man hier die Nordwest-Ecke der Kreuzung 7th Avenue / 14th Street im Jahr 1972 sieht. Der Ort des Geschehens ist also irgendwo am Übergang zwischen Süden und Mitte von Manhattan. 




Also werfe ich den Google Street View-Mann mal über dieser Kreuzung ab und dann schauen wir, ob es passt:



Passt - würde ich sagen. Zum Schluss noch ein bisschen Gegend einfangen. 

Zunächst der Blick auf die Kreuzung vom Osten her, über die 14th Street:



Und dann noch der Blick vom Süden her die 7th Avenue hinauf. 




Lower Manhattan - A journey through time and space - Part 28

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Seit Januar 2012 sind wir schon zahlreiche Male in die Tiefen der Geschichte von Südmanhattan abgetaucht. Mit beteiligt an der Gestaltung der Serie durch Übersendung von Material und Themenvorschlägen sind auch die Leser Arnie Merriam, Michal Juroska, Andy Frieder und JPJ.

Hier kannst Du die bisherigen offiziellen und inoffiziellen Folgen der Reihe abrufen.


Heute will ich mich mal schwerpunktmäßig am unteren Broadway aufhalten und dort verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten abklappern. Bilderquelle war hier ein weiteres Mal das bei ebay.com verfügbare Bildmaterial. 



1. Lower Broadway 1890

http://www.ebay.com/itm/c1890-Lower-Broadway-Manhattan-New-York-view-stereo-photo-/380700591110?pt=Art_Photo_Images&hash=item58a3860406


Einsteigen möchte ich mit dieser wunderbaren alten Stereo Card, die den unteren Broadway so im Bild festgehalten hat, wie man ihn zu Beginn der 1890 erleben konnte. 




Eine gute Gelegenheit, mal wieder den altbewährten Bromley-Stadtatlas von 1891 zu ziehen, der passt von der Zeit ja mal ziemlich genau:




Der Broadway verläuft auf dem Foto von Mitte unten (Süden) nach unten rechts (Norden). In der Bildmitte unten mündet die Rector Street. Im Hintergrund rechts die Trinity Church, dahinter - aber hier kaum sichtbar - das alte fünfststöckige Trinity Building aus den späten 1840ern.  




In der Mitte im Vordergrund an der Straßenmündung sehen wir den Vorläufer des heutigen Empire Buildings, das dort von 1895-1899 gebaut wurde. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Empire_Building, 1898


In dem alten Brownstone-Gebäude an der Hausnummer 71 Broadway wurde interessanterweise 1891, also etwa zur Entstehungszeit des Fotos, ein Bombenanschlag auf den Unternehmer und Politiker Russel Sage verübt: 

Im Jahr 1891 wurde von einem unzufriedenen Kunden ein Bombenattentat auf ihn verübt, bei dem der Attentäter starb und eine andere Person namens William Laidlaw schwer verletzt wurde. Dieser verklagte später Russell auf Schadensersatz, weil dieser ihn angeblich als Schutzschild benutzt habe. Er bekam zunächst Schadensersatz in Höhe von 43.000 Dollar zugesprochen. Das Urteil wurde später widerrufen. Am Ende zahlte Sage keinen Cent. Das brachte ihm angesichts seines Reichtums in der Öffentlichkeit herbe Kritik ein.
( http://de.wikipedia.org/wiki/Russell_Sage )

In 1891, Henry L. Norcross entered the office of Sage at 71 Broadway in Manhattan, claiming he needed to discuss railroad bonds. Norcorss gave Sage a letter demanding $1,200,000, which Sage declined to pay. Norcross was carrying a bag of dynamite, which exploded, killing Norcross, wounding Sage, and severely wounding William R. Laidlaw, Jr., a clerk for John Bloodgood and Co. who happened to be in the office. Afterward Laidlaw sued Sage, alleging that he had used him as a shield against Norcross. Disabled for life, Laidlaw aggressively pursued the lawsuits, winning $43,000 in damages after four trials, but a Court of Appeals reversed the award. Sage never paid any settlement and was publicly criticized as a miser, because of his great fortune.
( http://en.wikipedia.org/wiki/Russell_Sage )




Links neben dem Haus Nummer 71 Broadway sieht man die alte Niederlassung von American Express und daneben am rechten Rand einen schmalen Streifen vom "Wells Fargo Express Company Building". 

Aus der Ebay-Beschreibung kann man noch folgende Info ergänzen: 

View shows Trinity Church and buildings for Franklin Coal Co of Maryland, and Delaware & (something) 

Was mir noch ein Rätsel aufgibt, ist das, was man in der Ecke rechts unten sieht: 



Die Vermutung, dass es sich hier um eine Art Marquee handeln könnte, wird durch das zweite Stereobild bestätigt, auf dem man wohl einen Dachrand sehen kann, unter dem das Schild (?) angebracht ist. 


Die lesbare Aufschrift lautet EL CRO und eine Zeile darunter PERIODICO. Was könnte das sein?

Nachdem ich ein bisschen hin- und hergegoogelt habe, vermute ich dort den Sitz einen spanischsprachigen Zeitung mit dem Namen "EL CORREO PERIODICO". Bewiesen ist das aber nicht, nur eine Vermutung.



2. Lower Broadway from Bowling Green


http://www.ebay.com/itm/LOWER-BROADWAY-Bowling-Green-Welles-Empire-Build-1899-Print-Matted-/360844713823?pt=Art_Prints&hash=item5404055f5f


Ich meine, dass diese Aufnahme nicht ganz fremd hier ist, ich kann mich nur nicht erinnern, ob wir die schon mal in voller Breite und mit Beschreibungen hatten. Freundlicherweise hat derjenige, der das Bild anbietet, auch noch Detailaufnahmen von einzelnen Bildabschnitten geschossen. 



Links außen mit der dunklen Fassade sehen wir das Washington Bulding (1 Broadway), hier noch mit der alten dunklen Fassade, die neuen Kleider kamen erst 23 Jahre später. Dahinter mit heller Fassade das Bowling Green Building (1895-96 gebaut). Das schöne markante Haus in der Bildmitte ist das Columbia Building, das dritte Gebäude in Manhattan, das in Stahlskelett-Bauweise errichtet wurde, gebaut 1890-91. 


Dahinter sieht man das Aldrich Court Building (dunkel) herausgucken, dahinter in hell mit der Fahne auf dem Dach das im ersten Kapitel erwähnte Empire Building von 1898. Die Position der Trinity Church kann man hier allenfalls vermuten. 


Das massive Gebäude, das den Bildausschnitt von der Mitte bis rechts im Hintergrund beherrscht und über den oberen Bildrand hinausragt, ist das alte Standard Oil Building, das Hauptquartier von Herrn Rockefeller. 


Vor bzw. südlich vom Standard Oil Building sehen wir das Welles Building, auf diesem dritten Bildausschnitt das höhere Gebäude im Hintergrund. Man beachte den L-förmigen Grundriss, der dem Welles Building ein Broadway-Front und einen Nebeneingang an der Beaver Street bescherte.  Der Name des dunklen fünfstöckigen Gebäudes, das in das L hineingebaut war, ist mir nicht bekannt. Spater stand dort die Produce Exchange Bank. 

Wir springen etwa eine Dekade in die Zukunft, wo um das Jahr 1910 dieses Bild aufgenommen wurde:

http://www.ebay.com/itm/Canyon-Lower-Broadway-commercial-facilities-streets-skyscrapers-New-York-c1910-/291067762668?pt=UK_Art_Photographs_RL&hash=item43c4fd97ec


Hier kann man schön die Weiterentwicklung des Broadways nachvollziehen. Im Vordergrund links in Dunkel die Fassade des Washington Buildings (One Broadway), dahinter sieht man ein etwas verändertes Columbia Building, bei dem die Dachgeschosse in Vollgeschosse umgewandelt wurde. Das Aldrich Court Building fällt kaum noch auf, lässt sich aber im weiteren Braodway-Verlauf noch wiederfinden ebenso das Empire Building. Dahinter sieht man einen schmalen Streifen vom neuen Trinity Building und dahinter überragt in der Bildmitte das noch relativ neue Singer Building die übrigen Häuser. Zu jener Zeit war es wahrscheinlich noch das höchste Gebäude in New York und auf der Welt. 

In der Bildmitte unten ganz im Hintergrund sieht man die pyramidenförmige Spitze des "Home Life Insurance Buildings", das zusammen mit dem "Postal Telegraph Building" am Broadway auf dem Block zwischen Murray Street und Warren Street steht.

NYPL Digital Gallery


Von der östlichen Broadway-Seite kann man nicht so viel erkennen, auf jeden Fall fällt aber wieder der Koloss namens Standard Oil Building ins Auge, das Welles Building wirkt jetzt mickriger, auch weil es zwischen Standard Oil Building und Produce Exchange Bank eingeklemmt ist. 

Das gleiche Szenario haben wir noch einmal hier auf einer colorierten Postkarte, die den "Lower Broadway Canyon" zeigt:

http://www.ebay.com/itm/NEW-YORK-CITY-Lower-Broadway-Canyon-/321142478966?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item4ac5955876


Leider wurden die nachfolgenden zwei Bilder vom Anbieter nur in verhältnismäßig geringer Auflösung eingestellt, aber für die Fortsetzung der Bilderreihe reicht es: 

http://www.ebay.com/itm/Photo-Buildings-lower-Broadway-New-York-City-/271386172827?pt=UK_Art_Photographs_RL&hash=item3f2fe05d9b


http://www.ebay.com/itm/Photo-Statue-of-Abraham-De-Peyster-Lower-Broadway-New-York-City-/301085846151?pt=UK_Art_Photographs_RL&hash=item461a1d6a87


Beide Aufnahmen wurden im Dezember 1941 veröffentlicht. Am linken Bildrand sieht man jeweils das Bowling Green Building, das Gebäude dahinter mit den waagerechten etagenweisen Hell-Dunkel-Wechseln hat in den frühen 1930ern das Columbia Building ersetzt. Auch dahinter wurden zahlreiche neue Hochhäuser errichtet, die die Broadwayfront bis hinauf zum Empire Building füllen, darunter auch ein neues American Express Building. Der auffällige, halbrunde Klotz auf der rechten Seite ist das neue Standard Oil Building, Anfang der 1920er errichtet, das den Platz der Produce Exchange Bank, des Welles Buildings, des alten Standard Oil Buildings und noch einiger weiterer ehemaliger Gebäude weiter nördlich belegt. 


3. Lower Broadway and Aldrich Court


http://www.ebay.com/itm/1893-Print-Lower-Broadway-New-York-City-Trinity-Church-ORIGINAL-HISTORIC-IMAGE-/301069560910?pt=Art_Prints&hash=item461924ec4e


Jene Gebäude, die unter anderem für die bis heute aktuelle Version des Standard Oil Buildings plattgemacht worden sind, sieht man auf dieser Aufnahme vom unteren Broadway auf der rechten Seite im Vordergrund. Entstanden sein soll das Foto 1893. 


Der Adrich Court beherrschte dort damals zu Beginn der 1890er noch deutlich die Optik der westlichen Broadway-Seite. Das nächste Hochhaus weiter südlich war das Columbia Building an der Mündung der Morris Street, und in nördliche Richtung ragte erst wieder die Trinity Church weit aus der Linie heraus. 

Obwohl wir den Aldrich Court hier schon das eine oder andere Mal gesehen haben, weiß ich nur sehr wenig über dieses Gebäude. Weder die genauen Bau- und Abrissdaten sind mir bekannt noch der Zweck des Gebäudes. Ich weiss nur, dass sich das Gebäude hinter der Broadway-Front noch ziemlich massiv über den Block ausdehnt bis hinunter zur nächsten Parallelstraße. 

Dieses Bild hätte auch großartiges, weil immer noch gesuchtes Bildmaterial liefern können, denn es ist zu der Zeit entstanden, als das Manhattan Life Insurance Building gebaut wurde. Leider werden die Schleier von der Bauphase auch hier nicht gelüftet. 


Markiert habe ich hier die Consolidated Exchange, das markante Börsengebäude südlich von Manhattan Life Insurance Building, das wir auf dem nachfolgenden Bild vorne rechts sehen:  

NYPL Digital Gallery, 1895


Sollte auf der 1893er-Aufnahme das Gebäude in der Bauphase zu sehen sein, dann lassen sich allenfalls Schemen erahnen. Schade, schade, das wäre echt ein Knaller gewesen. 



Ein erinnerungswürdiges Gebäude haben wir aber noch auf diesem Foto und zwar das erste Gebäude in Manhattan, das in Stahlskelett-Bauweise errichtet wurde und deshalb als erster Wolkenkratzer gilt, auch wenn die Höhe damals (1888/89) gerade mal die 40 Meter überschritt. 




Bei der folgenden Stereo Card hoffe ich, dass Ringerf ein Einsehen hat, dass das Interesse meiner- bzw. unsererseits nur wissenschaftlich/historischer und nicht kommerzieller Natur ist und auch nur deshalb die Bitte, keine Kopie zu fertigen, zwar zur Kenntnis genommen, aber übergangen wurde. 

http://www.ebay.com/itm/STEREOVIEW-RP-REAL-PHOTO-LOWER-BROADWAY-ALDRICH-ST-VIEW-YORK-NY-CIRCA-1900S-/370997660844?pt=Art_Photo_Images&hash=item56612f0cac


Der Entstehungszeitpunkt müsste ebenfalls in den frühen 1890ern liegen, auf jeden Fall vor 1894, weil man hier noch das Vorläufergebäude des Manhattan Life Insurance Buildings sehen kann: 



Rechts bzw. südlich davon an der Ostseite des Broadways wieder die Consolidated Exchange, die hier noch recht eindrucksvoll herüberkommt. Das markante Hochhaus in mittelbarer Nähe ist das Union Trust Building von 1890, das hier noch die Umgebung beherrscht, später aber von seiner Umgebung gedwarft wurde wie viele andere Hochhäuser der ersten Generation auch. 



Im Hintergrund sieht man u.a. das alte Equitable Building, denn der Blick auf die Südseite, der wenig später durch das American Surety Building versperrt wurde, ist hier noch ungetrübt.



Dahinter geht die Zuordnung in den Bereich der Spekulation über wegen der Diesigkeit. Auf der westlichen Broadway-Seite meine ich das Western Union Building in der zweiten Version nach dem großen Brand von 1890 zu erkennen, dahinter die Turmspitze der St. Paul's Chapel und weiter davor hinter dem Kirchturm der Trinity Church das alte fünfstöckige Trinity Building. 



Letztes erwähnenswertes Detail links im Vordergrund ist ein detaillierter Blick auf das Dach des Aldrich Court, zu dem mehr von dem Mauerwerk gehört, als man im ersten Moment annehmen möchte. 




Ich habe noch ein Foto vom Aldrich Court entdeckt, das ich - glaube ich jedenfalls - bisher noch nicht hier gezeigt habe. Es ist auf 1886 datiert, was ich aber für falsch halte, weil man rechts im Hintergrund das Empire Building (von 1898) erkennen kann. Schwamm drüber, auf jeden fall eine schöne Aufnahme, die in hoher Auflösung zur Verfügung steht und so auch ein paar Detailschüsse zulässt. 

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/24097/rv/singleitem


Was das Gebäude auf jeden Fall auszeichnet, ist das hohe Maß an Assymetrie, was zur Abwechslung auch mal recht erfreulich ist. Könnte natürlich sein, dass das die Folge von einem oder mehreren Erweiterungsbauten an einem Ursprungsgebäude ist, ähnlich wie beim Trinity Building.




Zwei Detailansichten von den Obergeschossen:




Nicht zum Aldrich Court gehört der folgende Bildausschnitt, den ich aber auch interessant fand. Das Nachbarhaus im Süden beherbergte damals die Niederlassung einer Schifffahrtsgesellschaft, die den Translantikverkehr zwischen den Niederlanden und Übersee organisierte. 



Auch die Nachbarhäuser nördlich zwischen Aldrich Court und Empire Building verdienen mal eine Erwähnung, zumal sie hier sehr detailliert zu sehen sind und meistens dank spektakulärerer Gebäude in ihrer Umgebung übersehen werden. 



Die vollen Ausmaße des Aldrich Court - Gebäudes kann man diesen beiden Aufnahmen entnehmen, die ich vor gut zwei Jahren schon mal in diesem Beitrag veröffentlicht habe:
http://nygeschichte.blogspot.de/2011/12/aldrich-court-and-broadway-1890.html





4. Manhattan Life Insurance Building


Das Gebäude der Manhattan-Lebensversicherung ist ja ein Dauergast in dieser Serie hier. Ich habe ein paar neue Bilder und zwei Detailaufnahmen mit Shorpy-Ausmaßen aufgetrieben. Zuerst zwei Postkarten, die im Bilderfundus von Ebay versteckt waren. 

http://www.ebay.com/itm/New-York-City-Lower-Broadway-Street-Scene-Trolleys-Private-Mailing-Card-/350721783139?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item51a8a5b563


http://www.ebay.com/itm/New-York-City-NYC-LOWER-BROADWAY-ROOFTOPS-Raphael-Tucks-Postcard-No1006-/121192540046?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item1c37a3678e


Beide Bilder sind noch vor dem großen Umbau 1904 entstanden und zeigen das Gebäude mit der ursprünglichen Kuppel. Auf dem zweiten Bild erfreut eine detaillierte Aufnahme vom Tower Building das Auge des Betrachters:



Zum Tower Building kommen wir später noch einmal, jetzt geht die Aufmerksamkeit zunächst einmal zurück zum MLIB. In einer bisher noch nicht als ergiebig erkannten und deshalb auch kaum ausgeschöpften Quelle habe ich zwei hochauflösende Aufnahmen vom MLIB entdeckt, die ich nachfolgend mal vorstellen möchte. Shorpy, sonst zuverlässiger Lieferant für hochauflösende Aufnahmen, hat diesen speziellen Bedarf bisher noch nicht bedient. 

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/24169/rv/singleitem/rec/3


Auf der Quellenseite wurde das Foto auf ca. 1905 geschätzt. Das passt natürlich nicht, denn wir sehen wiederum die ursprüngliche Version des MLIB vor dem Erweiterungsbau 1905. Auch der Zustand der Häuser zwischen Union Trust Building (links) und MLIB (Mitte)  lässt darauf schließen, dass die Aufnahme noch im 19. Jahrhundert entstanden ist. Einen geeigneten Anhaltspunkt für das Alter des Bildes liefert die rechte Bildhälfte: 



Meine Interpretation: hier sieht man die Baustelle des Empire Buildings in einem frühen Stadium, vermutlich ist der Neubau hinter einem Gerüst mit Werbeplakat und Sichtschutz versteckt. Vielleicht ist es aber auch eine Art Staubschutz, um während des Abrisses des alten Brownstone die großflächige Verteilung des Schutts und Staubs zu vermeiden. Dass hier die Werbung auf das Vorgängergebäude gepinselt wurde, mag ich irgendwie nicht glauben. Zwischen Kirchhof und Gebäude und Werbewand verläuft noch die Rector Street, die abschüssig vom Broadway zur Trinity Place hinunterführt. Wie oben erwähnt entstand das Empire Building in der Zeit von 1895 bis 1898

Und dann will ich natürlich noch die Gelegenheit nutzen und dem Manhattan Life Insurance Building mal in hoher Auflösung auf den Zahn fühlen: 







Die legendäre Wetterstation auf dem Ostteil des Gebäudes darf natürlich auch nicht fehlen:




Die folgende Aufnahme haben wir schon viele Male herangezogen und bestaunt. Bisher war die Quelle aber nicht hochauflösend:

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/1203/rv/singleitem/rec/105


Deshalb jetzt ein bereits bekanntes Bild von einem ehemals höchsten New Yorker Gebäude (1894-1899), aber in bisher nicht gekannter Detailfülle. 





Nur den Abschluss mit der Spitze habe ich nicht passgenau hinbekommen. Die will ich aber trotzdem nicht unterschlagen: 




5. Tower Building (50 Broadway)


Gehen wir direkt mal hinüber zu einem anderen Dauergast, dem zumindest aufgrund seiner Eigenschaften ersten Wolkenkratzer in New York. Auch diese Aufnahme kennen wir bereits aus der Sammlung der NYPL Digital Gallery. Aber ebenfalls nicht in hoher Auflösung. 

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/25482/rv/singleitem/rec/49


Das MLIB befindet sich hier im Hintergrund links. Ich tue mich da etwas schwer wegen der ungünstigen Perspektive, aber ich glaube, dass man hier das MLIB nach seinem Umbau 1904 sieht, also mit der breiteren Front und der breiteren Kuppel. 


Die Vergrößerung zeigt es, das ist das erweiterte Gebäude. Die Auflösung dieses speziellen Fotos ist übrigend phänomenal, die übersteigt - glaube ich - sogar die Detailfülle, die man von Shorpy gewohnt ist. 

Unten südlich neben dem MLIB sieht man einen Neubau entstehen, das dürfte das Knickerbocker Building sein. 



Den "Little Prince" tief unten in der Schlucht zwischen Knickerbocker und MLIB sieht man leider nicht. Verdammt, ich wollte doch eigentlich über das Tower Building schreiben, aber ich komme irgendwie nicht von der Detailfülle los. Der ehemalige Aldrich Court heißt hier - wie man sieht - anders: 



Und auf dem Dach des Hamburg American Buildings habe ich folgende Details mitgenommen: 




So - reicht - jetzt endlich hinüber zum Tower Building: 



Ich gehe mal hinunter auf den Eingangsbereich. Und ich habe noch nicht mal die volle Auflösung angesteuert. Der Eingang des Tower Buildings gestaltet sich erstaunlich detailreich, das war auf den bisherigen minderaufgelösten Abbildungen so gar nicht wahrzunehmen, glaube ich. Trotz der schmalen Front ist neben dem Eingang noch Platz für einen kleinen Kiosk. Direkt über dem Eingang scheint sogar "Tower Building" geschrieben zu sein. Und irgendwo da unten dürfte auch jene Bronzeplakette von 1899 hängen, die damals darauf hinwies, dass hier die erste "skeleton construction" von New York stand. 



http://thetowerbuilding.blogspot.de/


Oberhalb des Eingangs finden sich weitere interessante Ornamente: 



Darüber geht das Gebäude in einen etwas schlichteren strengeren Stil über, der sich bis zum pyramidenförmigen Dach fortsetzt: 



Das Dach mit dem Mast haben wir hier: 



Die Aufnahme lässt auch einen Blick in die Räume des Hinterhauses zu, das nicht über so eine aufwändige Fassadengestaltung verfügt wie die Broadway-Front: 



Bei der ganzen Detailfülle muss ich noch einen Ausreißer auf das südlich gelegene Hochhaus unternehmen, das beim Neubau des Standard Oil Buildings 1922 ebenfalls unter dem riesigen Koloss am Südbroadway begraben wurde. So einen aufwändig gestalteten Eingang habe ich auch selten gesehen: 




Und wieder zurück zum Tower Building. Und ein paar Jahre zurück in der Zeit, als das zuletzt gezeigte Hochhaus das Tower Building noch nicht in den Schatten stellte. 

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/24105/rv/singleitem/rec/1


Auch hier fahre ich mal das Gebäude von unten nach oben ab: 







Und noch eine dritte Alternativaufnahme: 

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/singleitem/collection/p16124coll2/id/19419/rec/6









5. Construction of an unidentified building near Trinity Church

In der Bildersammlung auf http://nyheritage.nnyln.net habe ich auch die folgende Aufnahme entdeckt, die dort wie folgt beschrieben wurde: 

Manhattan: unidentified construction site near Trinity Church, undated.

http://nyheritage.nnyln.net/cdm/fullbrowser/collection/p16124coll2/id/24602/rv/singleitem/rec/102


Na, da können wir doch helfen. Was sich hier in einem sehr frühen Stadium des Neubaus befindet, ist das Trinity Building, das bekanntermaßen nördlich an den Kirchhof der Trinity Church angrenzt. Dabei handelt es sich um den Bau des ursprünglichen Hochhauses noch vor dem Erweiterungsbau. 

Ursprünglich stand da ja seit 1852 dieses fünfstöckige Gebäude, rechts daneben das Boreel Building, dazwischen die Thames Street.  

from the collection of the museum of the city of New York


1904 war dieses Gebäude schon abgerissen und der möglicherweise bereits begonnene Neubau liegt hier außerhalb des Einsichtsbereich des Fotografen: 


NYPL Digital Gallery


Und hier ist jetzt der fehlende Baustein in die Geschichte einzufügen, den das neue Bild darstellt. 


Die Gerüstkonstruktion, die man auf dem vorausgegangenen Bild entlang des Broadways sieht, meine ich auch hier ausmachen zu können. Ganz links das noch vorhandene Boreel Building, das wenige Jahre später durch das U.S. Realty Building ersetzt wurde. Zwischen Boreel Building und Baustelle die noch nicht nach Norden verlegte Thames Street. Mögliches Entstehungsdatum: 1904 oder 1905. 

Gerade aus links das alte Equitable Building, rechts daneben das American Surety Building, dahinter das Hanover Bank Building. Rechts hinter der Baustelle die Trinity Church mit Kirchhof, ganz rechts außen das Empire Building. 

Danach folgt in der Zeitlinie das bekannte Foto vom Bau des Trinity Buildings: 

nyc-architecture

Und zuletzt das fertiggestellte ursprüngliche Trinity Building in der Version ohne Anbau: 

from the collection of the museum of the city of New York



Die Geschichte des Trinity Buildings, die heute mit dem neuen Foto weiter vervollständigt wurde, kann man hier nachverfolgen, wenn man möchte: 

http://nygeschichte.blogspot.de/2013/03/lower-manhattan-instant-1-trinity.html



6. John Wolfe Top Detail

Eigentlich sollte der Schwerpunkt ja bei Lower Broadway Bildern sein, aber irgendwie hat sich noch ein zweiter Schwerpunkt in diese Folge geschlichen, nämlich dass hier einige neue Bilder die Sammlung der ewigen Dauergäste ergänzen. Auch für das John Wolfe Building an der Maiden Lane / Liberty Street / William Street habe ich ein neues Bild entdeckt, dieses Mal in der Sammlung des Museums der Stadt New York. 

from the collection of the museum of the city of New York


Entstanden ist das Bild wohl in den späten Jahren des Gebäudes, wahrscheinlich in den frühen 1970ern. Links außen sieht man die Rückseite des German-American Insurance Buildings, mit dem das John Wolfe Building Rücken an Rücken stand. Das vollständige John Wolfe Building in früheren Jahren und noch ohne den größeren Nachbarn hinter sich sehen wir hier: 

from the collection of the museum of the city of New York



7. Lower Manhattan Canyon of Broadway

http://www.ebay.com/itm/New-York-City-NYC-LOWER-MANHATTAN-CANYON-OF-BROADWAY-Postcard-Skyscrapers-/310622125668?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item4852857e64


Und mit dieser faszinierenden Aufnahme aus der Ebay-Sammlung endet die dann doch ziemlich lang gewordene Folge der Lower Manhattan Saga. Das Aufnahmedatum ist mal wieder nicht angegeben. 

Es ist auf jeden Fall vor 1907 oder 1908 entstanden, denn man sieht hier noch das ursprüngliche erste Singer Building auf dem Block zwischen Liberty und Cortland Street: 



Was denkt Ihr? Wann wurde dieses Foto aufgenommen? Und welches Gebäude wird da rechts außen gerade gebaut?

Mit diesem kleinen Abschlussrätsel endet die 28. Folge der Lower Manhattan Saga. Danke für den Besuch, die Aufmerksamkeit und die Ausdauer.

Die vorherigen Folgen und Beiträge mit ähnlichen Themen findest Du hier: 

http://nygeschichterucksack.blogspot.de/2012/02/lower-manhattan-journey-through-time.html



Nachtrag:

Einen ersten Nachtrag habe ich schon. JPJ hat den Link zu einem Artikel aus der New York Times vom 14. September 1905 geschickt, der sich mit dem Aldrich Court (und auch mit dem Columbia Building) befasst:




http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=FB071FFB3A5416738DDDAD0994D1405B858CF1D3



Normandie Movie

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http://caspost.com/wp-content/uploads/2012/04/caspost.com-old-new-york-A-034.jpg


Ich komme irgendwie noch nicht von der Normandie los, die am vergangenen Sonntag im Mittelpunkt eines Beitrags stand. Auf der Facebook-Seite von NYHG hat ein Leser namens Alan Heath einen interessanten englischsprachigen Kommentar und einen Film mit bewegten Bildern von der S.S. Normandie hinterlassen. Danach zu suchen habe ich vergangene Woche glatt vergessen.

Also hier zunächst der Kommentar von "Alan Heath's History Page" und dann den Film. Thanks Alan for adding this to my report. 

Alan Heath's History Page The Normandie was a luxury French liner which had found itself in New York when France collapsed. It was being converted to a troop ship when it caught fire on 9 February 1942 and sank as a result. The fire was caused by accident as sparks from welding caught fire and then ignited inflammable materials. There was an efficient fire fighting system on board but it was disconnected during the conversion process. However such was the paranoia about spies and the underworld, the feeling was that it could have been caused by a Nazi sympathiser or by the mafia. The result of the Normandie fire was to increase co-operation between the US authorities and organised crime which lead to further and deeper co-operation between the two at the time of the invasion of Sicily.







Nachtrag:

Weniger mit den Hintergründen, sondern konkreter mit dem Unglück selbst befasst sich dieser Wochenschau-Beitrag in englischer Sprache, den ich noch ergänzend nachreichen möchte:






Den Beitrag über den Normandie findest Du hier, falls Du den noch nicht kennst:

http://nygeschichte.blogspot.de/2014/02/die-normandie-am-times-square.html


Graffiti days in the subway

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Vor 30 bis 40 Jahren konnte man die New Yorker U-Bahn optisch noch anders erleben als heute, wo die Graffitis nahezu vollständig verschwunden sind. Diese Seite erinnert an die Optik in den 1970ern und 1980ern, die dank vieler Filme bis heute den Eindruck von der New Yorker U-Bahn mitprägt. 

source: http://imgur.com/a/PETBA



New York People from the 1860s

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Vor einigen Wochen habe ich schon mal einen Beitrag den Menschen gewidmet, die früher einmal die Straßen von New York City bevölkert und die Stadt lebendig gemacht haben. Auch diese Menschen gehören zur Stadtgeschichte, nicht nur die Gebäude. Ich habe wieder die bei ebay.com angebotenen Photographien durchstöbert, dieses Mal, um Portraits aufzutreiben, die in den 1860ern entstanden sein sollen.

Ob das Prädikat "1860s" so in jedem Einzelfall stimmt, vermag ich nicht zu sagen. Wenn man sich aber schon mal häufiger mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg und einigen Filmen beschäftigt hat, die in jener Ära spielen, dann könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass das mit der Kleidung, die die 20 ausgewählten Menschen tragen, ungefähr passen könnte. 

Ob das alles New Yorker Bürger sind, deren Fotos ich hier präsentiere, vermag ich auch nicht zu sagen, ich habe aber bei der Auswahl wert darauf gelegt, dass die Fotos auf dem Stadtgebiet von New York City oder von Brooklyn entstanden sind. Diese Menschen haben sich also zumindest in New York aufgehalten, als das jeweilige Foto entstand. Sofern das präsentierte Foto keinen Hinweis auf den Entstehungsort bietet, so war zumindest im Begleittext der Auktion das Studio angegeben, wo das Foto aufgenommen wurde. 

Genug erzählt, hier sind zwanzig Menschen, die sich vor ungefähr 150 Jahren in New York City aufgehalten und vielleicht auch gewohnt haben: 



















































































pictures source: ebay.com

früherer Beitrag: http://nygeschichte.blogspot.de/2014/01/new-york-people-from-1890s.html


Tenth Avenue from 30th Street up to 46th Street

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Bedingt durch einen seltenen Heimatbesuch aus München, das Sechswochenamt einer verstorbenen Tante mit anschließendem Brunch und einen 32. Geburtstag war an diesem Wochenende keine Gelegenheit, derart epische Beiträge zu verfassen wie in den vergangenen zwei Wochen. Entschuldigung dafür. Bei "Dirty Old 1970's New York City" auf Facebook habe ich ein interessantes Video entdeckt, das auf sehr unspektakuläre Weise einen tiefen Einblick in das New York der 1970er ermöglicht. Alte bewegte Bilder kombiniert mit hochmoderner Musik. 

hier der Originalton aus der Beschreibung bei Facebook:

The technical quality of this footage is absolutely fantastic. It's crystal clear, entirely in focus, properly lit and looks like it was taken yesterday. It's shot facing East up Tenth Avenue from 30th Street up to 46th Street. I'm placing it form 1977 based on that being the newest car I noticed. Hell's Kitchen is captured nicely here.





source: https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Lower Manhattan Saga - 28 - more

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Die Folge 28 der Lower Manhattan Saga hat noch einen kleinen Nachschlag erhalten. Schaut mal vorbei, ganz am Ende der Folge. Es gibt auch noch ein neues Rätsel. Danke an Singer Building! Gruß vom Schaedel.

Skyline Haldern

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Ich weiß, ich war in den letzten Wochen dem Blog hier etwas untreu. Das hängt damit zusammen, dass Anfang Januar eine Tante von mir verstorben ist und hierdurch der Zugriff auf eine große Menge bisher nicht bekannter Fotos aus der Familie und aus meinem Heimatort möglich wurde. Dieses Material sichte ich zurzeit und digitalisiere es. Das frisst allerdings ordentlich an der knappen Zeit, die für den Blog zur Verfügung steht. Ich bitte um Entschuldigung, aber im Moment steht die große Stadt New York an Faszination etwas hinter dem kleinen Dorf Haldern zurück. Das Bildmaterial ist aber im Gegensatz zu dem von New York begrenzt und wird sich in naher Zukunft erschöpfen, dann sind wieder mehr Kapazitäten für diesen Blog vorhanden. 

Hier ist übrigens das Singer Building von Haldern: 



Das alte Pastorat wurde gegen 1968/69 abgerissen und 1970 durch einen damals hochmodernen neuen Gebäudekomplex ersetzt. Kennen wir doch irgendwoher oder?


New York 1970

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Diesen interessanten achteinhalbminütigen Kurzfilm von New York habe ich auf der Facebookseite "Dirty Odl 1970's New York entdeckt. Bei Youtube ist er wie folgt beschrieben: 

This silent movie takes you back to the New York City in 1970. My father made it on a business trip with a standard 8 mm camera powered by a clockwork motor. The film was digitalized last year and I made the final cut just recently.

Es scheint mir so, als ob derjenige, der den Film seines Vaters dort eingestellt hat, ebenfalls aus Germany kommt. Falls der auch Blogleser ist, dann an dieser Stelle ein herzlichen Dankeschön für die schöne Momentaufnahme vom Manhattan der ganz frühen Siebziger. Es fügen sich dort einige Puzzleteile zusammen, die hier im Blog über viele Beiträge verstreut herumliegen. 

Man erlebt zu Beginn einen Helikoptertransfer von John F. Kennedy nach Newark über Manhattan hinweg. Später gibt es Aufnahmen vom noch im Bau befindlichen World Trade Center und im letzten Drittel sieht man Eindrücke von der Circle Line Tour, einmal rund um die Insel. 

Das mit 1970 als Entstehungszeit kommt hin. Denn da wurde im Film auch mal kurz am abendlichen Times Square gekurbelt. Und dabei ist mir folgendes Motiv ins Auge gefallen: 



Der eine oder andere kann sich bestimmt noch erinnern, dass wir Ende letzten Jahres auf den Spuren des Fotografen Nick DeWolf den Times Square im Oktober 1970 besucht und dabei auch das Filmangebot an der 42nd Street etwas genauer unter die Lupe genommen haben. Und dort im VICTORY die Filme "Hot Spur" und "Massacre of Pleasure". Die Zeitangabe passt also.

http://nygeschichte.blogspot.de/2013/12/nyc-by-nick-dewolf-october-1970-part-1.html


Da es sich um einen Film ohne Ton handelt, stelle ich für den, der Bedarf nach einer Tonspur hat, hier noch Musikmaterial zur Verfügung, das nicht ganz, aber ungefähr zeitgenössisch ist. 



So, genug erzählt, hier ist der Film: 





Comparing old and New

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https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Und wieder mal habe ich mich von der Facebook-Seite "Dirty Old 1970s New York City" zu einem Beitrag inspirieren lassen. Das Bildmaterial dort finde ich einfach grandios. Diesen italienischen Lebensmittel- und Ravioli-Händler fand man an der Adresse 34 Carmine Street im Village. 


Google Maps

Wir befinden uns nur wenige Blocks nördlich der Houston Street (die zum Teil doppelspurige unten in der Mitte), west- bis südwestlich vom Washington Square Park und nur einen Steinwurf von der 6th Avenue, auch Avenue of the Americas genannt, entfernt. 

Ich werfe den Google Street View-Mann mal an der Ecke Bleecker Street / Carmine Street ab, dort wo dieser kleine dreieckige Park namens "Father Demo Square" liegt. Im Vordergrund kreuzt die Bleecker Street, dahinter liegt die Carmine Street vor uns. 



In diesem italienischen Restaurant links an der Ecke namens "Trattoria Spaghetto" war ich mit meiner Reisegruppe beim letzten Aufenthalt in New York 2010 abendessen. Wir sind einfach an einer der Stationen entlang der 6th Avenue auf Höhe Greenwich Village raus, auf gut Glück losgezogen und hier gelandet. Ich hatte "Penzito con pesto", das fand ich sehr lecker und auch die Lasagne wurde von denjenigen, die sie bestellt hatten, hochgelobt. Das italienische Hühnchen fand dagegen nicht so einen begeisterten Zuspruch. Wahrscheinlich hält man sich besser an das Pasta-Angebot, wenn man dort mal landen sollte. 



Aber weder dieser Eck-Italiener noch die nachfolgende Nudelbar und die Pizzeria dahinter liegen an dem Ort, den wir suchen. Dazu müssen wir noch ein ganzes Stück weiter die Carmine Street hinauf. 



Hier hinter den Bäumen versteckt, befindet sich der Ort, wo das Ausgangsfoto entstanden ist. 






Hier nochmal der Klassiker und dann die aktuelle Ansicht: 





Die Zeiten des italienischen Ravio-Händlers sind wohl schon lange vorbei, an der Hausnummer 34 Carmine Street wird heute spirituelles gehandelt. 



Unter dem Originalbild bei Facebook finden sich zahlreiche Kommentare, darunter auch die einer Enkelin des Ehepaars, das seinerzeit das Lebensmittelgeschäft betrieben hat. Und mit deren Erinnerungen will ich den Teilabschnitt über das Haus Nummer 34 Carmine Street beschließen. 


Aimee Becker omg my great grandmas store!!! carmine street!!!


Jason Knowles I know this exact spot! Home made ravioli....mmm


Kris Pitzler Imagine how good and fresh those raviolis were.


Daniel Broadhurst good n fresh until they hit the greasy ol plate

Aimee Becker she made the best meatballs in the world and i just found out why they were so delish...she mixed a stick of butter into the meat. seriously tho, my grandfather built her a ravioli making machine but she refused to use it. she made ravioli in the back of the store everyday by hand till she was 96 years old. however she did use the cheese grater he made her, huge family dinner upstairs every Sunday

Nancy Lombardi Urganciyan Hi Aimee! Yes, it's great to see this photo of our family's store! For those wondering it's 34 Carmine Street. The man sitting in that photo passed away a few years ago and is greatly missed. The little boy is his son--now age 50. Does anyone know the name of the photographer who took this photo?


Nächstes Foto:

https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Es ist schon erstaunlich, wie manche Dinge miteinander vernetzt sind. So zum Beispiel diese beiden letzten Fotos aus der Serie "Before and After". Die Schauplätze hatten wir beide auch in der Serie um den Tour des Fotografen Nick DeWolf durch Manhattan im Oktober 1970. Ist natürlich nicht ganz abwegig. Der eine Besucher (Nick DeWolf) hat eine ähnliche Tour abgeschritten wie sie auch andere Besucher vom Village so erleben. Hier das Foto aus dem Pool von Nick DeWolf:

http://nygeschichte.blogspot.de/2013/12/nyc-by-nick-dewolf-october-1970-part-3.html


Das Augenmerk gilt der linken Bildhälfte, da haben wir einmal eine überdimensionale Coca-Cola-Reklame und darunter dann diesen kleinen Tabakshop namens "Village Cigars". Heute ist an die Stelle der Coca-Cola-Werbung eine Reklametafel für "IPPOLITA" getreten (was immer das sein mag), aber der Tabakshop zieht weiterhin beharrlich seine Spur durch die Geschichte von Greenwich Village und das über mindestens 43 Jahre. 

Google Street View


Und da gibt es vor dem Zigarrenladen auch noch ein kleines Stückchen Land, das Aufmerksamkeit verdient: 

http://www.scoutingny.com/the-smallest-piece-of-land-in-new-york-city/


Dieses Mahnmal / Denkmal / Aufmerksamkeitsmal findet man direkt vor dem Tabakladen, es kann aber auch mal schnell der Aufmerksamkeit entgehen, wenn man dort einfach nur vorbeieilt, weil es sich im Straßenpflaster des Bürgersteigs an der 7th Avenue eingegraben befindet. 

https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Und jetzt nochmal das zweite Ausnahmefoto. Der aufmerksame Betrachter erkennt jetzt, dass im Bürgersteig vor dem Tabakladen tatsächlich dieses unscheinbare Dreieck in den Bürgersteig eingebettet ist, dass beim ersten Betrachten mit hoher Sicherheit keinem aufgefallen ist. 



Vom ersten Schauplatz ist der Tabakladen knapp eine Avenue weiter westlich und eine gute Handvoll Blocks weiter nördlich gelegen. 



Zum Abschluss der Versuch, die Vergangenheit mit der Gegenwart in "Einklang" zu bringen. Zuerst das historische Foto Nummer 2, dann der Ausschnitt aus dem Google Street View. 





Nächstes Bild, das habe ich jetzt mal wegen diesem "Riesenrad" ausgewählt, mal schauen, ob es das heute auch noch gibt. 

https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Entstehungsort der Aufnahme war laut Bildbeschreibung die East 8th Street zwischen Avenue C and D, mit Blick nach Nordwest, fotografiert 1985, also nicht mehr so ganz in den 1970ern, aber nun, wer will das schon so genau nehmen, wenn die Motive interessant sind. 

Na gut - es ist unwahrscheinlich, dass das Riesenrad mehr als eine temporäre Erscheinung war. Wer genauer hinblickt, sieht noch mehr Kirmesschleudern auf dem Brachlandgrundstück und auch einige Zelte und Buden. Aber vielleicht existiert die großzügige Lücke ja noch, die man hier sieht. 

Sooooooooooooooooooooooooo - nach einer ganzen Zeit, in der ich mit dem Street View im Osten von Südmanhattan unterwegs war, muss ich feststellen, dass ich mir da eine ziemlich harte Nuss mit diesem Foto eingebrockt habe. Aber keine vergebliche. 

Bei Photo 1 und 2 haben wir uns ja irgendwo in Greenwich Village im Westen von Südmanhattan aufgehalten, mit Photo 3 bleiben wir zwar immer noch im Süden, springen aber vom Westen hinüber in den Osten nach Alphabet City. 



Also, das Problem, mit dem wir uns nun herumschlagen müssen, ist bekannt unter dem Stichwort "Gentrification". Bedeutet sinngemäß, dass Viertel mit einem schlechten Ruf durch massive Neubaumaßnahmen und begleitenden Firlefanz so aufgemotzt werden, dass sie nach der Gentrifizierung nicht mehr weiter den Ruf von Problemvierteln tragen. Oder so ähnlich. Ich zeige Euch das mal an dem Beispiel hier. Dazu werfen wir den tapferen Google-Street-View-Mann über Alphabet City ab, so dass er ungefähr auf Höhe der Kreuzung Avenue C / East 8th Avenue herunterkommt, also dort, wo die von mir gezeichnete fuchsienfarbene Pfeilspitze hinzeigt. 



Das ist die Gegenwart. In der Mitte des Bildes kreuzt die Avenue C und vor uns liegt die East 8th Street. Also hinein ins Vergnügen. 



Viel grün  - aber sonst? - also weiter ....



Links sieht man Häuser, die stark an "Neubauten" erinnern, also an Bauwerke, die nach 1985 entstanden sind. Möglicherweise standen hier 1985 schon die alten Kirmesschleudern vom Ausgangsfoto. 

Kommt denn da keine Lücke mehr?



Doch - hier auf der linken Seite, nach dem "IGLESIA BAUTISTA". Wir haben schon fast den gesamten Block abgesucht, rechts im Hintergrund sieht man bereits die Avenue D als nächste Nord-Süd-Verbindung.



Hmmm - naja - also das, was man in der Lücke sieht, ist jetzt auch nicht wirklich überzeugend. 




Aber nun - was sich da auf dem nächsten Block, also an der 9th Street in die Lücke schiebt, das könnte brauchbar sein.


Zum Vergleich nochmal das Ausgangsfoto:


Der Block, der da im Hintergrund durch die Lücke lugt, könnte der gleiche sein, den man auf dem Ausgangsfoto rechts im Hintergrund sieht. 

Also machen wir uns mal auf den Weg in die 9th Street. Aus der 8th Street raus Richtung Osten, dann links ab in die Avenue D in nördliche Richtung...



... die Avenue D hoch...


... dann links ab in die 9th Street...



... und da noch ein Stückchen zurück nach Westen bis vor den Block, der durch die Lücke zu sehen war. 



Da ist er...



Fenstercode oberste Reihe: 
Viermal ( 3 Rundbögen)



Fenstercode zweitoberste Reihe
4 mal ( 2 rechteckige Fenster mit Fensterkreuz)



Jetzt das Ausgangsfoto. 



Fenstercode oberste Reihe: 
viermal ( 3 Fenster)



Fenstercode zweitoberste Reihe
viermal ( 3 Fenster) 



Schade, was auf einen flüchtigen Blick so aussah, als ob es noch passen würde, passt wohl doch nicht. Da hat die Gentrifizierung aber so richtig zugeschlagen und den ganzen Block und noch mehr darüber hinaus niedergemäht. 

Auch von dem Gebäudekomplex gegenüber auf der anderen Seite mit der weißen Kante und der höhergelegten Tür ist nichts mehr übrig geblieben. 




Tja, auch das gehört dazu beim Vergleich Alt und Neu, manchmal bleibt vom Alten nichts, aber auch wirklich nichts mehr über. Zum Abschluss hier auch noch ein paar Kommentare zum Originalfoto:



Liam O Connell I lived in the next block on ninth street between Avenues C and D between 1990 and 1992 in an abandoned building (squatting basicAlly). The area looked pretty much the same as in this photo but I've heard it's all been heavily gentrified since. I expect the dereliction and threat of imminent danger has gone now. The things I found attractive at the time. They call it progress but I feel it's called loss of character/identity. Still, it's probably less work for the NYPD now.


John Freeman Some are questioning the year of this photo, 1985. I assure you it is. I arrived in NYC for the first time on July 4th 1985. This picture was taken the next day. This is as far as I ventured into alphabet city that day. To say it was a bit sketchy and scary is an understatement. I was mostly afraid of getting my 35 mm camera stolen and kept it hidden the best I could. I saw quiet a few people stick their heads out of doorways who seemed interested in selling me drugs too. I used an alternate closeup photo of the same scene for an album cover that was released in 1986.




Elizabeth Carpenter I lived 2 blocks from here on 10th between B & C - in the summer of '83 and, yup, it was a seriously bad news hood back then. Across from the apartment where I was sub-letting was a large abandoned school that eventually was turned into an a squat-community arts center - briefly. Our building was "maintained" by drug dealers as was the whole street - heard many a gun shot and a lot of loud music making it impossible to sleep. Those sweltering nerve-wracking 3 months did me in - then, I happily moved to Brooklyn that fall to Bergen & Flatbush Ave. Also - I always enjoy reading the comments for these Dirty Old 1970's NYC posts - well worth a read through for my fellow NYC amigos who lived here in the 70's & 80's - thx for this great page and thx for posting this pic!

Ross B. Lewis Batteries Not Included, 1987 film - 8th between C & D.



Weiter zum letzten Bild. 

https://www.facebook.com/pages/Dirty-Old-1970s-New-York-City/108171812558551


Dies ist der Beitrag der großen Sprünge. Oder der immer größer werdenden Sprünge. Zunächst gab es einen Sprung von der 6th zur 7th Avenue in Greenwich Village, dann einen Sprung von Greenwich Village nach Alphabet City quer über Südmanhattan hinweg und jetzt kommt ein Sprung von Süd- nach Nordmanhattan, von der 8th Street hinauf bis zur 141th Street und von der Avenue D wieder zurück in den Westen bis zum Broadway. 




Wir sind hier schon einmal in der Nähe gewesen, als wir Drehorte des Spielfilms "Leon der Profi" nachverfolgt haben. Allerdings war besagter Drehort, wo der Showdown des Films aufgenommen wurde, zwar auch am Broadway, aber noch 17 Blöcke weiter nördlich an der 158th / 159th Street. 


So - hier stehen wir jetzt auf der 141th Street und blicken über den Broadway, der hier zweispurig kreuzt, nach Westen. Es ist hier leicht abschüssig, hinter uns geht es weiter hinauf und vor uns jenseits des Broadways weiter hinab. Im Hintergrund zwischen den Häusern sieht man die Hügel von New Jersey auf der anderen Seite des Hudson Rivers. 

Ein paar Schritte über die zwei Spuren des Broadways nach Westen. Hier kommt die 141th Street von oben herunter...


...und hier führt sie weiter den Hügel hinab:



Um den ungefähren Standpunkt des Ausgangsfotos nachzuvollziehen, müssen wir noch weiter den Berg hinab, denn bis zu den Feuertreppen am hellen Haus ist es noch ein Stück. Natürlich funktioniert das nicht so ganz, denn der Street View Mann bewegt sich natürlich nur auf der Straße und nicht auf dem Bürgersteig. Aber dennoch...





Und mit diesem Zooom auf das weit entfernte New Jersey am Ende der Straße lasse ich den Beitrag ausklingen. 




Zwischentitel

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Liebe New York History - Freunde! Bedingt durch den schmalen Zeitkorridor des Wochenendes und der dieses Mal darin eingebetteten eigenen Geburtstagsfeier gehe ich im Moment davon aus, dass ich an diesem Wochenende kein neues Material veröffentlichen werde. Gruß vom Schaedel.

Lower Manhattan - A journey through time and space - Part 29

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Seit Januar 2012 sind wir schon zahlreiche Male in die Tiefen der Geschichte von Südmanhattan abgetaucht. Mit beteiligt an der Gestaltung der Serie durch Übersendung von Material und Themenvorschlägen sind auch die Leser Arnie Merriam, Michal Juroska, Andy Frieder und JPJ.

Hier kannst Du die bisherigen offiziellen und inoffiziellen Folgen der Reihe abrufen.



1. The Top of New York


Das hier ist eher zeitgeschichtlich als historisch, aber dennoch finde ich, dass dieses Foto, das Ihr sicher schon das eine oder andere Mal in den letzten Wochen gesehen habt, eine Erwähnung in der Lower Manhattan Saga verdient. Die Masche ist nicht neu, irgendein Schwindelfreier klettert auf den höchsten Punkt eines Wolkenkratzers, möglichst auf eine Antennenspitze und macht von dort aus eine spektakuläre Aufnahme mit Blick von oben nach unten. Da gibt es ja in Manhattan schon einige Gebäude, die auf diese ungewöhnliche Weise fotografiert wurden, darunter das Chrysler Building, das Empire State Building oder 40 Wall Street. 

Neu in der Reihe ist nun One World Trade Center, das inzwischen Träger des höchsten von Boden aus erreichbaren Ortes in New York ist. 


Quelle des Fotos war ein Beitrag bei Spiegel-Online. Vielen Dank Thomas für das Geschenk :-)

Für alle, die nicht mehr das Vergnügen hatten, das alte World Trade Center besuchen zu können, sind die Bilder in der Fotostrecke dort sicherlich interessant. Denn das, was man dort zu sehen bekommt, lässt Erinnerungen an die alte Aussicht, die ab dem 11.09.2001 nicht mehr verfügbar war, aufkommen. 

Allerdings sind in der letzten Zeit wohl öfter Leute mit einer Kamera auf der Antenne herumgekraxelt und haben da herumfotografiert: 









2. Inside Astor House




Der zweite Abschnitt dieser Folge führt uns in das Innere des Astor Houses. Dieses einstige Luxushotel wurde 1836 am Südbroadway gebaut und stand viele Jahrzehnte direkt nördlich von der St. Paul's Chapel, bis 90 Jahre später der letzte verbliebene Gebäudeflügel abgerissen wurde. Mehr über die Geschichte des Astor Houses kannst Du hier nachlesen: 


Die nachfolgenden drei Fotografien aus dem Inneren des Hotels sind nicht mit Entstehungsdaten versehen gewesen. Zunächst sehen wir den Ballsaal, dann den Speisesaal und zuletzt die Lobby oder eine Lounge. 








3. Emigrant Savings Bank Building


Richard Haas Emigrant Savings Bank, from the collection of the museum of the city of New York


Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit einem Hochhaus in Südmanhattan, das mir erst heute und eher zufällig aufgefallen ist: das Emigrant Savings Bank Building an der Adresse 51 Chambers Street

 Irving Underhill, Emigrant Savings Bank Building, 51 Chambers Street, 1912, from the collection of the museum of the city of New York


Das Gebäude wurde in der Zeit von 1908 bis 1912 errichtet. Die Aufnahme oben ist also im Jahr der Fertigstellung entstanden. Die großzügige Beschriftung an der Ostseite verriet den Namen des Gebäudes. 

 Irving Underhill Emigrant Industrial Savings Bank, Chambers Street, 1913, from the collection of the museum of the city of New York


Eine ähnlich großzügige Beschriftung schmückte auch die Westseite: 

Wurts Bros, 51 Chambers Street, ca 1915, from the collection of the museum of the city of New York


Der Blick auf die Rückseite des Gebäudes an der Reade Street verrät auch, in welcher prominenten Nachbarschaft das Emigrant Savings Bank Building zu finden ist. Links im Hintergrund wird gerade das Municipal Building errichtet. 

Irving Underhill, Emigrant Industrial Savings Bank Building, Reade Street, ca 1912, from the collection of the museum of the city of New York


Man findet das Gebäude etwa zwei Steinwürfe entfernt nördlich vom New Yorker Rathaus.

 Irving Underhill, City Hall Park and Emigrant Building, 1913, from the collection of the museum of the city of New York


Dieses hübsche alte Hochhaus ist übrigens bis in die Gegenwart erhalten geblieben und auch der namensverratende Anstrich schmückt wohl immer noch die Ost- und Westseite des Gebäudes. Ich werfe den Google Street View-Mann mal auf dem Broadway in der Nähe der Kreuzung Broadway / Chambers Street ab. Oben in der Bildmitte lugt der Anstrich durch das Grün der Bäume vom City Hall Park.  













(Google Maps)


Weitere Informationen über das Emigrant Savings Bank Building findest Du hier:



4. Palmo's Opera House




Wir bleiben in der Nachbarschaft unserer letzten Station. Die Aufmerksamkeit gilt nun einem Gebäude, das von 1844 bis 1876 etwa dort stand, wo heute ein Parkplatz zu finden ist und wo die Elk Street verläuft, nämlich an den Hausnummern 39-41 Chambers Street, östlich vom Emigrant Savings Bank Building. 

Palmos Opera-House, afterward Burtons Theater, from the collection of the museum of the city of New York


Dabei handelte es sich um "Palmo's Opera House", auch "Burton's Theater" oder "Old Burton's Theater" genannt. Die hier präsentierten Abbildungen sind alle Jahrzehnte nach Abriss des Theaters entstanden, es handelt sich also nicht um zeitgenössische Bilder. 

Old Burtons Theatre New York, 1844-1852, from the collection of the museum of the city of New York


Burtons Theater 1869, from the collection of the museum of the city of New York


Diese Webseite verrät, dass in dem Theater Komödien und Musicals aufgeführt wurden, in seinen letzten Jahren diente das Haus aber als Gerichtsgebäude:

Manhattan restaurant owner Ferdinando Palmo lost a fortune building this intimate opera venue, which went bankrupt in just two years. It passed through a succession of owners before actor-manager William Burton took over, filling the house with a mix of comedies and musicals from 1848 to 1856. It later served as a minstrel hall and even as a court house before its demolition in 1876. 


Die New York Times vom 16. April 1876 berichtet über das Theater: 

Eine weitere Informationsquelle: http://ibdb.com/venue.php?id=1570
  
Auch die Bowery Boys haben dem Gebäude schon einmal Aufmerksamkeit geschenkt:



5. Fritt's Cafe

Die nächste Station führt uns die Chambers Street weiter hinauf bis zur Hausnummer 124 Chambers Street. Dort befand sich einst Fritt's Cafe, auch Fritt's Restaurant genannt, in dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts die nachfolgenden Bilder aufgenommen wurden: 

 Byron Company, Restaurants, Fritts, 1906, from the collection of the museum of the city of New York


Byron Company, Fritts Cafe, 1906, from the collection of the museum of the city of New York


Byron Company, Restaurants, Fritts, 1906, from the collection of the museum of the city of New York


Eine Außenansicht habe ich leider nicht gefunden. 


6. National Shoe and Leather Bank Building



Der letzte Abschnitt dieser Folge richtet die Aufmerksamkeit auf ein weiteres Hochhaus an der Chambers Street, dieses Mal auf eines, das in die Kategorie "Lost Building" gehört. Das zwölfstöckige "Shoe and Leather Bank Building" oder "National Shoe and Leather Bank Building" befand sich an der Südwestecke der Kreuzung Broadway / Chambers Street an der Hausnummer 271 Broadway. 

Irving Underhill, National Shoe and Leather Bank, ca 1905,  from the collection of the museum of the city of New York


Gebaut worden sein soll dieses Gebäude schon 1893. In die Lücke links wurde später noch die Chemical Bank eingefügt. Allerdings scheint sich dieses Gebäude insgesamt L-förmig an das NSLBB anzuschmiegen, der weitaus größere Teil liegt nicht am Broadway, sondern weiter westlich an der Chambers Street. 

Irving Underhill, Shoe and Leather and Chemical Bank Buildings, 1914,  from the collection of the museum of the city of New York


Irving Underhill, Shoe and Leather and Chemical Bank Buildings, 1928,  from the collection of the museum of the city of New York


Die nachfolgenden Bilder zeigen die Broadway-Front und das Innere des Chemical Bank Buildings. 

http://en.wikipedia.org/wiki/Chemical_Bank


http://en.wikipedia.org/wiki/Chemical_Bank

 270 Broadway, ca 1905, from the collection of the museum of the city of New York


 270 Broadway, ca 1905, from the collection of the museum of the city of New York


Nochmal zurück zum National Shoe and Leather Bank Building. Hier sieht man das Gebäude zusammen mit seinem nördlichen Nachbar auf der anderen Straßenseite, dem Chambers Building:

Rotograph Co, National Shoe and Leather Bank and Chambers Bldgs, ca 1905, from the collection of the museum of the city of New York


Broadway Chambers Building and National Shoe and Leather Bank, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York





1928 endete die Geschichte des Gebäudes mit dem Verkauf und dem Abriss. An seiner Stelle entstand 1930 ein Hochhaus mit dem Namen 270 Broadway oder Tower 270, in dem wenige Jahre später unter dem Namen "Manhattan Projekt" das Atomwaffenprogramm der USA ausklamüsert wurde. 

270 Broadway Building, ca 1935, from the collection of the museum of the city of New York


An dieser Stelle endet die 29. Folge der Lower Manhattan Saga. Vielen Dank für den Besuch und die Aufmerksamkeit. Weitere Folgen und artverwandte Beiträge findest Du hier:



Saul Leiters New York

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Auf der Facebook-Seite "The Old New York Pages Fotos" bin ich auf eine interessante Bilderserie gestoßen, die von dem New Yorker Fotografen Saul Leiter aufgenommen wurde. 

Dabei handelt es sich um Farbfotografien, die den Alltag im New York der 1950er auf ungewöhnliche Weise festgehalten haben, weniger dokumentarisch als künstlerisch. Trotzdem hochinteressant und stimmungsvoll. Seht selbst: 

source: http://www.retronaut.com/2011/09/new-york-by-saul-leiter-1950s/
über Saul Leiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Saul_Leiter
















































picture source: http://www.retronaut.com/2011/09/new-york-by-saul-leiter-1950s/


Rechts und Links

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Die verlinkungsfreie Zeit ist vorbei. Grund dafür, dass ich seit dem 18. Januar keine Links mehr in den Blogposts hinterlassen konnte, war - wie vermutet - eine Software-Änderung. Inzwischen habe ich aber herausgefunden, wie es funktioniert. Die verlinkungsfreien Beiträge seit Mitte Januar sind jetzt nachgearbeitet, so dass man nun wieder wie gewohnt Ausflüge vom Beitrag in alle Ecken und Enden des weltweiten Netzes unternehmen kann.

Five Boroughs - Building Age NYC - Part 5

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Es ist mal wieder an der Zeit, noch vorhandener Geschichte in New York nachzuspüren und sich auf die Suche nach alten, noch erhaltenen historischen New Yorker Gebäuden zu begeben. Eine gute Gelegenheit also, der kleinen Serie "Five Boroughs - Building Age NYC" einen weiteren Teil hinzuzufügen.


Die ersten drei Teile findest Du hier:
http://nygeschichte.blogspot.de/2013/09/five-boroughs-building-age-nyc.html
http://nygeschichte.blogspot.de/2013/09/five-boroughs-building-age-nyc-part-2.html
http://nygeschichte.blogspot.de/2013/10/five-boroughs-building-age-nyc-part-3.html
http://nygeschichte.blogspot.de/2013/12/five-boroughs-building-age-nyc-part-4.html


Der Link zu der verwendeten Karte ist dieser hier: http://bdon.org/2013/09/12/building-age-nyc/

Auf besonders alte Gebäude weisen dort die Farben rot, pink und violett hin.



In der letzten Folge im Dezember 2013 sind wir schon bis hinauf ins Village gelangt, wo wir unter anderem die nachfolgenden drei Häuser besucht haben. 



Und dort werde ich mal weiterziehen auf der Suche nach weiteren historischen Gebäuden im Westen von Manhattan. Wie zum Beispiel zu diesen dreien hier, die nordwestlich vom letzten Aufenthaltsort zu finden sind.



Wir starten mal mit dem rechten (östlichen) Gebäude, das sich an der Hausnummer 24 Commerce Street befindet und 1821 gebaut worden sein soll. 



Die Karte bei NYCityMap zeigt, dass es sich bei 24 Commerce Street wohl um ein zweieinhalbstöckiges Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt. 



google maps

Aus der Zeisig-Perspektive gesehen fällt das Haus neben seinen jüngeren und wohl auch wuchtigeren Nachbarn und dank der zahlreichen Bäume zunächst einmal kaum auf. Die markante Nord-Süd-Verbindung, die in der Nähe vorbeiführt, ist die 7th Avenue.



Vom Süden her ist ähnlich wie bei der Senkrecht-Aufnahme nicht viel zu erkennen. 



Wenn ich das Ganze um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn drehe, wird es etwas besser, dann kann man das Haus zumindest mehr als erahnen. 



Zeit, den Google Street View-Mann mal auf den Weg in die Commerce Street zu schicken. Hier stehen wir jetzt an einem Ende der Commerce Street und zwar dort, wo sie auf die 7th Avenue trifft: 



Kaum sind wir in der Straße, scheint die Sonne. Aber mächtig viele Bäume hier, kein Wunder, dass man von dem zweieinhalb Stockwerke-Haus kaum was erkennen kann. 



Es sieht so aus, als ob wir es fast erreicht haben. Fassadenmäßig befindet man in dieser Straße scheinbar ziemlich im Gleichklang:



Dummerweise kann ich kein Frontalbild bieten, weil der Google Street View-Mann in dieser Straße wohl mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs war und das nächste Bild erst ein ganzes Stück weiter westlich geschossen hat. 



Das Gebäude scheint in der letzten Zeit nicht zum Verkauf gestanden haben. Es gibt einen Eintrag bei propertyshark.com (heißt die Seite wirklich Immobilienhai?) mit einem kleinen Foto und ein paar Daten, die die bereits bekannten Daten wiederholen.




In der Sammlung des Museums der Stadt New York habe ich noch eine Aufnahme von Charles von Urban aus dem Jahr 1932 gefunden, die das Haus in einer noch baumfreien Commerce Street zeigt. 

Charles von Urban Commerce Street, 1932, from the collection of the museum of the city of New York


Na gut, wenn sonst nichts über dieses Haus herauszufinden ist, dann machen wir uns direkt zum nächsten Ziel auf, das ja quasi in der unmittelbaren Nachbarschaft, weshalb ich mir die etwas aufwändigere Annäherung dieses Mal spare. 



Das rechte kleinere ist das Haus Nummer 36 Commerce Street und soll 1841 gebaut worden sein, das linke größere ist folglich Haus Nummer 38 Commerce Street und soll aus dem Jahr 1836 stammen. Das beste Luftbild habe ich erhalten, als der Zeisig vom Nordosten her auf die Gebäude zugeflogen ist:




Der Google-Street-View-Mann ist an seinem letzten Standort geblieben und hat sich nur um 180 Grad gedreht. Vor uns liegt der Rest der Commerce Street und in der Bildmitte kreuzt die Bedford Street. 



Der Eindruck eines Miniwaldes hält an, wenn man die Bedford Street hinter sich gelassen hat, die eine helle Schneise in die Allee geschnitten hat. 



Und hier, wo links die Stars and Stripes vor sich hinwehen, da befindet sich Haus Nummer 36 Commerce Street




Und direkt nebenan das etwas größere Haus Nummer 38 Commerce Street. Das hier als Blinkfang dienende Cherry Lane Theatre befindet sich im direkt angrenzenden Nachbarhaus bzw. an der Adresse 42 Commerce Street. Die namensgebende Cherry Lane konnte ich aber nicht finden, vielleicht war das ein früherer Name für diese Straße.




Ich folge dem Verlauf der Commerce Street mal rückwärts, dann kann man die Gebäudekonstellation noch weiterverfolgen und zugleich diese herrlich verwinkelte und wenig metropolitan wirkende Ecke von Manhattan aufnehmen. 






Dank ny.curbed.com kann man einen Blick in Haus Nummer 36 Commerce Street werfen, das immerhin mehr als 170 Jahre auf dem Buckel hat. 








Die New York Times hat am 17. Oktober 1993 einmal über die Häuser in dieser Straßeecke berichtet: 



Also, grob zusammengefasst: in dem 1841 gebauten Haus Nummer 35 lebte Alexander McLachlin, ein Bierbrauer, und seine Brauerei befand sich direkt nebenan im Haus Nummer 38-40 aus dem Jahr 1836, Haus Nummer 42 kam 1858 dazu. 

Eine Innenansicht von 38 Commerce Street aus einem Apartment oberhalb des Theaters findet sich auf dieser Seite: http://freudrealty.blogspot.de/2012/01/only-in-new-york-38-commerce-street.html



Das Cherry Lane Theatre ist New Yorks ältestens unbrechungsfrei in Betrieb befindliches Off-Broadway-Theater und verfügt über eine Hauptbühne mit 179 Sitzplätzen und ein Studio mit 60 Sitzplätzen. 

Webseite des Theaters: http://www.cherrylanetheatre.org/

Ich habe hier auf der Seite der NYPL Digital Gallery neun alte Aufnahmen vom Cherry Lane Theatre gefunden, Entstehungsdatum unbekannt: 











Laut dem Eintrag über das Theater in den New York Songlines taucht das Theater in verschiedenen Filmen auf und auch in Tina Turners Musikvideo zu "What's love got to do with it". 



Über die Geschichte des Theaters kann man auch auf der hauseigenen Webseite noch einiges erfahren, nämlich hier: http://www.cherrylanetheatre.org/history/

Über die Herkunft der Namensgebung des Cherry Lane Theaters verrät Kevin Walshs "Forgotten NY" folgendes: 




Die NY-Songlines verraten übrigens noch Details über die Commerce Street, die bei "Five Boroughs- Building Age NYC" unterschlagen werden, da dort möglicherweise unvollständige oder fehlerhafte Daten zugrunde lagen. 

Am Anfang der Straße liegen offenbar einige weitere sehr alte Häuser, die aus den Jahren 1826 und 1830 stammen sollen (laut Five Boroughs beide 1899). 



Um zu 11 Commerce Street zu gelangen, wo Washington Irvings Schwester gewohnt haben soll und wo er angeblich (aber wirklich nur angeblich) die Legende von Sleepy Hollow niedergeschrieben haben soll, kehren wir zum Anfang des Beitrags an die Mündung Commerce Street / 7th Avenue zurück. 




Die Songlines berichten auch, dass nicht nur das Haus Nummer 24 Commerce Street 1821 gebaut worden sein soll, sondern auch dass auch die beiden Nachbarn rechts an den Hausnummern 26 und 28 aus diesem Jahr stammen. 



Das wären dann diese drei Häuser: 



Ich hatte vorhin zumindest von Haus Nummer 28 Commerce Street Innenansichten gefunden. Mal schauen...ja hier bei Streeteasy. Die sind aber nicht so wirklich begeistungswürdig: 






Aber zumindest von 26 Commerce Street gibt es ein paar sympathischere Fotos: 














Hier nochmal der Vergleich zwischen alt und neu: 



 Charles von Urban, 24-28 Commerce Street, 1932, from the collection of the museum of the city of New York


Auch die Information über das älteste Haus am Platz findet man nicht bei "Five Boroughs - Building Age NYC", dort ist das Gebäude an der Ecke Commerce Street / Bedford Street auf 1901 datiert, tatsächlich soll es aber schon aus dem Jahr 1799 stammen, also 214 Jahre auf dem Buckel haben. 



Charles von Urban hat es 1932 ebenfalls fotografiert: 

Charles von Urban, 77 Bedford Street, 1932, from the collection of the museum of the city of New York


Und die Gegenwart im Google Street View, mit dem Cherry Lane Theatre rechts außen. 



Die letzte korrigierende Information der Songlines führt uns an das andere Ende der Straße zu den Hausnummern 39-41 Commerce Street, zum Standort der Twin Houses, der "Zwillingshäuser", die bereits 1831 errichtet worden sein sollen, während die Five Boroughs von 1901 sprechen. 



Die Sammlung des Museums der Stadt New York beherbergt vier verschiedene Fotografien, die 1913 und 1937 entstanden sind: 

39-41 Commerce Street, 1913, from the collection of the museum of the city of New York


39-41 Commerce Street, 1937, from the collection of the museum of the city of New York


39 Commerce Street, 1937, from the collection of the museum of the city of New York

41 Commerce Street, 1937, from the collection of the museum of the city of New York


Auch diese Häuser haben bis in die Gegenwart überlebt, wie der Street View zeigt: 







Christopher Gray von der New York Times über die beiden Häuser am 14. Juli 1996: 


Fast zum Abschluss nochmals die beiden Links zum vertiefen: 


Zum Abschluss ein paar historische Aufnahmen der Commerce Street aus dem flick-Photostream von Simon Coconino: http://www.flickr.com/photos/simon_coconino/2369006069/


1880er


1890er (?)



1904



1940er



The airplane on 77 Water Street

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Eigentlich ist 77 Water Street ja nur ein ziemlich gewöhnlicher Glas- und Beton-Kasten im Süden von Manhattan, 26 Stockwerke hoch und 1970 in Betrieb genommen. Eigentlich. 

Denn es gibt da noch eine kleine aber feine Besonderheit ganz weit oben auf dem Dach des Hochhauses.




Hier ist die Position von 77 Water Street im Financial District in Lower Manhattan: 

google maps


Ok, gehen wir mal näher ran und schauen nach, was es dort besonderes zu sehen gibt: 





Sieht aus wie ein Flugzeug. Und das ist nicht nur aufgemalt: 





Folgender Hintergrund für die Aktion wird dort auch beschrieben: 

In 1969, Rudolph de Harak designed and the sculptor William Tarr built, a a full-size model of a WWI Sopwith Camel on top of 77 Water Street, a 26 story building, in New York. 
It’s sole purpose is to amuse the inhabitants of surrounding buildings and scyscrapers, most notably the former World Trade Center.

1969 wurde also von Rudolph de Harak das Model von einem Kampfflieger aus dem ersten Weltkrieg in Originalgröße entworfen, einer Sopwith Camel, die der Bildhauer William Tarr dann zusammenschmiedete. Die Aktion war wohl in erster Linie dazu gedacht, um den Insassen der umliegenden Hochhäuser mit dem kleinen Spass ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. 

Unter dem Titel "Rooftop Warplane" hat Rob Bennett für das Wall Street Journal ein paar schöne Bilder von dem Flieger aufgenommen, ergänzt um zwei historische Aufnahmen. 

Rob Bennett


Rob Bennett


Rob Bennett


Rob Bennett


Rob Bennett


Rob Bennett


http://blogs.wsj.com/metropolis/2011/07/20/plane-on-the-roof-in-lower-manhattan/


Hier gibt es noch nähere Information über das mysteriöse Kampfflugzeug: 

In dem flickr-Photostream "Alliance for Dowtown Manhattan" finden sich zwei weitere schöne Aufnahmen:





Und nochmal zum Beitrag im Wall Street Journal und Robert Bennett - irgendwie war der Scout von Scouting New York da auch mit drin verwickelt. Und mit zwei Bildern von Scouting NY schließe ich den Beitrag. 




P.S. Auf dieses Thema gestoßen bin ich übrigens bei Forgotten NY und zwar hier: 

Wer da letztendlich wen unter den New Yorker Blogschreibern wann befruchtet hat, darauf verzichte ich, das nachzuvollziehen. Aber auf jeden Fall ein schönes Thema. 

PPS: Wer noch was über den Flieger, die Sopwith Camel, das erfolgreichste britische Jagdflugzeug im Ersten Weltkrieg erfahren möchte, der kann sich hier schlau machen: 




New York City and the Swastikas

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Was ist denn nun los? New York City und die Hakenkreuze?

Also - angefangen hat das mit dem Foto oben, das mir Michal Juroska vor einigen Monaten geschickt hat und das die Hindenburg auf ihrer letzten Reise am 06.05.1937 über Lower Manhattan zeigt. Eigentlich ging es bei diesem Fotosharing mal wieder um das Manhattan Life Insurance Building, das man gut sichtbar unten in den Häuserschluchten sehen kann, wenn man weiß, wo man suchen muss. 



Tatsächlich ist mir an diesem Foto aber vor allem der Kontrast zwischen dem historischen New York und dem Luftschiff mit den riesigen Hakenkreuzflaggen auf den Rudern aufgefallen. Dann hatte ich da so eine Idee gehabt, die ich mal angegoogelt habe und da kam einiges zum Vorschein, was interessant genug war, um sich mal auf einen hier nicht so gewöhnlichen Pfad zu begeben.

Jetzt ist das so eine Sache mit der Präsentation von Hakenkreuzen in Deutschland. Die schlaue Wikipedia sagt zu dem Thema folgendes:

"Die politische Verwendung hakenkreuzförmiger Symbole ist in Deutschland, Österreich und weiteren Staaten seit 1945 verboten. Erlaubt ist in Deutschland eine Hakenkreuzdarstellung nach § 86 Abs. 3 StGB nur, wenn sie „der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient."

Dieser Beitrag gehört in die zum Schluss beschriebene Kategorie: die Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte.



1. Die Hindenburg über Manhattan (1936 / 1937)


http://www.spiegel.de/fotostrecke/das-ende-der-hindenburg-einmal-new-york-und-nie-wieder-zurueck-fotostrecke-108146.html


Dass da jetzt so riesige Flaggen auf den Heckrudern waren, ist ja vom Ansatz her eine unbedenkliche Angelegenheit. Eine gut sichtbare Landesflagge auf dem (Luft)Schiff, dann weiß jeder, wo der Pott herkommt, selbst wenn der Zeppelin in größerer Höhe vorbeizieht und der Betrachter am Erdboden steht. Die deutschen Zeppeline waren ja auch im Ausland unterwegs, vor allem im regelmäßigen Passagierverkehr nach Nord- und Südamerika.

Die Idee der Nationalsozialisten, den Zeppelin quasi als überdimensionalen Werbeträger in eigener Sache zu verwenden, scheinen die Regierungen der Weimarer Republik wohl nicht gehabt zu haben, auf diesem Foto vom 05.06.1931 sehen wir die "LZ 127 Graf Zeppelin", eine viele Jahre lang eingesetzte Vorgängerin der "LZ 129 Hindenburg", ohne prägnante Heckflossenbemalung über New York



Der Vorteil der Hakenkreuzflagge ist ohne Zweifel ihr hoher Wiedererkennungswert. Ich weiß nicht, ob Schwarz-Rot-Gold eine ähnliche Wirkung entfalten würde (oder in der Zeit der Weimarer Republik hätte). 



http://www.pinterest.com/pin/5418462024081866/


http://baseballcrank.com/archives2/2007/05/history_the_hin.php




Wobei - auf diese Entfernung ist die Bemalung der Hindenburg nur noch schwer zu erkennen. Vielleicht musste man es aber auch einfach live und in echt und in Farbe sehen, wer weiß. 








2. Air Ship No. 9 Building - Dreamland Park - Coney Island 1904




Der Dreamland Park war einer der frühen großen Vergnügungsparks auf Coney Island am Südende von Brooklyn. Er wurde am 14.05.1904 eröffnet, überlebte aber keine 10 Jahre, sondern seine Geschichte endete unerwartet bei einem spektakulären Großfeuer am 27. Mai 1911. 




Das Luftschiff Nummer 9, auch "Baladeuse" genannt, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem französisch-brasilianischen Luftfahrtpionier Alberto Santos-Dumont gebaut und geflogen. 

Zum Beispiel mitten durch die Stadt Paris, um dann publikumswirksam vor der eigenen Stammkneipe zu landen und dort einzukehren. 



Die "Baladeuse" war eine der ersten Attraktionen im Dreamland Park und konnte dort nach der Eröffnung einige Zeit lang in einem Hangar hinter dem japanischen Teehaus und bei Rundflügen und Experimenten im Luftraum über dem Vergnügungspark bestaunt werden. 





Von dem japanischen Teehaus gibt es auch ein hochauflösendes Foto auf Shorpy.com, aufgenommen wahrscheinlich 1904. Es ist das gleiche Foto wie oben, in das noch das Luftschiff aus einer anderen Quelle hineinmontiert worden war. 



Gut und schön, werdet ihr jetzt sagen, aber wo ist denn nun der Haken? Das kann ich Euch zeigen. Wir gehen mal etwas näher ran an den Eingang, dort wo man "AIR SHIP" lesen kann. 



Auch die Verkaufsläden rechts und links sind mit den gleichen Ornamenten geschmückt: 




Gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon Nationalsozialisten in Brooklyn? Natürlich nicht! Blickt man in die Biografie des späteren Reichskanzlers österreichischer Herkunft, stellt man fest, dass der 1904 noch die Realschule besucht hat. Das Hakenkreuz wurde erst nach dem 1. Weltkrieg so um das Jahr 1920 herum in den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Symbolik gerückt.

Das swastikageschmückte japanische Teehaus dürfte spätestens durch das Großfeuer von 1911 verschwunden sein. 



3. Die Gewöhnlichkeit der Swastika (Exkurs)


Vor 100 Jahren hat sich noch kein Mensch träumen lassen, dass dieses Symbol, das in vielen Kulturen als Glücksbringer gilt, wenige Jahrzehnte später einmal einen dermaßen veränderten Bedeutungsschwerpunkt erhalten sollte. 

Um das zu verdeutlichen, schaue ich mal etwas weiter über den Tellerrand von New York hinaus. Zum Beispiel nach Edmonton, wo 1916 diese Mädchenhockeymannschaft fotografiert wurde: 



Oder nach Atlanta, wo Coca Cola auf für heutige Augen ungewöhnliche Weise für seine coffeinhaltige Brause warb: 




Die Stummfilmschauspielerin Clara Bow in den 1920ern mit spektakulär verzierter Bekleidung:



Oder diese beiden Fahrradfahrerinnen am 07.02.1925 in Washington D.C. Die linke der beiden hat ein interessantes Profilmuster auf dem Vorderreifen:





Und nochmal Washington D.C., dieses mal 1929. Rechts in der Mitte im Regal stehen "Jar Rubbers".





Nun ja, wenn man sein Produkt schon "Good Luck Jar Rubbers" nennt, was passt dann besser auf der Schachtel als ein Glücksbringer-Symbol?



http://www.flickr.com/photos/clotho98/with/5303947846

Wenn man mich fragt, dann würde ich sagen, es handelt sich bei den Jar Rubbers um Gummiringe, die zum luftdichten Verschließen von Einweckgläsern verwendet werden.



Und schon wieder Washington D.C. Das Bild stammt von 1922, dieses Mal gilt das Augenmerk dem mosaikgefliesten Boden.





Wir bleiben in Washington D.C. des Jahres 1922, gehen aber hinaus in die Vororte, die sich auf dem Gebiet des Bundesstaates Virginia befinden. Dort flog eine ganz besondere Luftfahrtgesellschaft: Klan Air.

Und da wird es dann schon ein wenig beklemmend: Kapuzenmänner und ein Hakenkreuz auf einem Foto.



Aber selbst hier besteht aller Wahrscheinlichkeit nach keine Verbindung zwischen den Kapuzenmännern und dem Symbol auf der Heckflosse des Fliegers.

Denn den Glücksbringer Swastika sollen sich zu jener Zeit Flieger gerne auf den Flugapparat gemalt haben, so wie sich katholische Autofahrer gerne mal einen Christophorus an das Amaturenbrett ihres Wagens pappen. Es ist auch recht unwahrscheinlich, dass die Männer vom Ku Klux Klan 1922 schon die Symbolik einer weit entfernten und noch recht unbedeutenden nationalistischen Partei aus Süddeutschland kannten.

Dass es früher in den USA durchaus einen Markt für Hakenkreuzschmuck gab, beweist die nachfolgende Werbung aus dem Jahr 1917, wo zahlreiche Schmuckstücke in Swastikaform angeboten werden.

NYPL Digital Gallery


Ich schließe den Exkurs ab mit einer Geburtstagskarte, ungefähr 1910, und einer Neujahrskarte, ungefähr 1914. 



NYPL Digital Gallery


Vor allem die letzte Karte mit Neujahrsgrüßen verdeutlicht die Rolle der Swastika im frühen zwanzigsten Jahrhundert: sie war ein Glücksbringer und als solches wohl auf Augenhöhe mit dem Hufeisen und dem Kleeblatt, wie man hier sehen kann. 



4. Vanderbilt Cup Race 1937


Bei einem Autorennen auf Long Island sind die nachfolgenden Aufnahmen entstanden, die die Wagen der deutschen Rennfahrer Bernd Rosemeyer und Ernst von Delius zeigen. Die deutsche Flagge verrät wieder einmal die Herkunft der Fahrzeuge, ein ähnlicher Hintergrund wie bei der Flossenbemalung der Hindenburg.


Wurts Bros, Vanderbilt Cup Race on Roosevelt Raceway, 1937, from the collection of the museum of the city of New York


Wurts Bros, Vanderbilt Cup Race on Roosevelt Raceway, 1937, from the collection of the museum of the city of New York



Wurts Bros, Vanderbilt Cup Race on Roosevelt Raceway, 1937, from the collection of the museum of the city of New York



Wurts Bros, Vanderbilt Cup Race on Roosevelt Raceway, 1937, from the collection of the museum of the city of New York




5. Cliff Dwellers Apartments (1914)





Die nächste Station befindet sich im Nordwesten von Manhattan, am Riverside Drive, Höhe 96th Street. Dort sehen wir ein größeres Wohnhaus stehen, das 1914 gebaut wurde und das sich "Cliff Dwellers Apartments" nennt. 





An diesem Gebäude sind einige Ornamente angebracht, darunter auch die beiden nachfolgenden Terracotta-Tafeln ziemlich weit oben am Gebäude:



Nichts zu erkennen? So hoch reicht der Street View wohl nicht hinauf. Hier kann man mehr sehen:




Auf dieses Gebäude gestoßen bin ich über die Seite Forgotten-NY:
http://forgotten-ny.com/2007/07/commies-and-fascists-their-governments-may-be-dead-but-some-of-the-remains-can-be-found-in-nyc/



6. Swastikas in the New York Subway (1904)

Auf dieser Seite habe ich auch den Hinweis auf Hakenkreuzornamente in der New Yorker U-Bahn entdeckt. Es wurde dort eine interessante Serie über die U-Bahn-Stationen der IRT, der ersten New Yorker U-Bahn-Linie von 1904 veröffentlicht, die im Vergleich zu späteren U-Bahn-Stationen zum Teil noch etwas aufwändiger verziert waren. 


Da wäre die IRT-Station an der 33rd Street Station (Nähe Lexington Avenue), mit einem Hinweisschild, in dessen Ornamentik auch Swastikas eingepflegt sind. 



Und hier haben wir noch ein Exemplar, dieses Mal als Mosaik:




Auch an der 96th Street gibt es einen Halt, der mit Hakenkreuzen geschmückt wurde:







Und auch in den Stationen an der 103rd Street, 110th Street und an der 116th Street gibt es entsprechende auffällige Muster:










Hier sind die beiden Beiträge bei Forgotten NY über die ersten U-Bahn-Stationen von Manhattan:

http://forgotten-ny.com/2006/01/the-original-28-part-1-a-look-at-the-artwork-from-the-nycs-first-28-stations-opened-october-27-1904-2/

http://forgotten-ny.com/2006/01/the-original-28-part-2-a-look-at-the-artwork-from-the-nycs-first-28-stations-opened-october-27-1904/


7. El Fay Club (1924)


http://ephemeralnewyork.wordpress.com/2013/10/03/the-showgirl-and-her-notorious-1920s-speakeasy/


Der Eingangsbereich des "El Fay Clubs", an der West 48th Street war in den 1920ern mit zwei "Good Luck"-Symbolen geschmückt. Es handelte sich um ein Speakeasy, also ein Lokal, in dem während der Prohibitionszeit Alkohol ausgeschenkt wurde.


In 1924, Guinan partnered with gangster Larry Fay and created the El Fey Club, the “granddaddy of all speakeasies.” They stashed the liquor in a house next door so it was never technically stored on the premises. Patrons bought fake champagne—cider and alcohol—for $25 a bottle, or treated themselves to watered-down whiskey at $1 a shot. With those prices, patrons usually brought their own liquor; Guinan simply supplied the set-up and the fun.
http://www.flapperjane.com/June%202004/guinan.htm



8. 73 Coffey Street, Brooklyn (1910)




Unser nächster Haltepunkt befindet sich im Südwesten von Brooklyn, an der Hausnummer 73 Coffey Street. Aus der Ferne betrachtet sieht 73 Coffey Street ähnlich aus wie seine Nachbarn, ein schlichtes, gut 100 Jahre altes Ziegelhaus.



Dann schauen wir mal etwas genauer hin:






Die Erbauer des vielleicht um 1910 errichteten Hauses haben sich das Symbol für Glück und Frieden oben unter das Dach mauern lassen. 



In diesem Gebäude wird zurzeit ein Apartment angeboten: 


Die dort veröffentlichten Bilder zeigen auch das gemauerte Ornament unter dem Dach:










Auf dieses Haus bin ich über einen Beitrag bei Forgotten-NY gestoßen, der sich allerdings mit der ganzen Straße befasste: http://forgotten-ny.com/2008/10/coffey-street-red-hook/

Dort wird die Entstehungszeit des Hauses nur als Prä-1930s, also vor den 1930ern angegeben. 

In einem Beitrag auf Lost New York City wird als Entstehungsdatum das Jahr 1926 gehandelt, also 16 Jahre nach dem Baujahr laut Trulia. Der Beitrag dort beschäftigt sich kritischer mit dem Erscheinung der Swastika in Brooklyn. In diesem Zusammenhang wäre es wirklich interessant, wann das Teil dort oben hineingemauert wurde, 1910 oder 1926 macht da schon einen Unterschied.


http://lostnewyorkcity.blogspot.de/2010/05/unfortunate-brickwork-in-red-hook.html



9. Saint Stanislaus Kostka (1923)


Die Schnitzeljagd durch das Stadtgebiet von New York führt uns nun auch in den Norden von Staten Island, dem südlichsten Borough der Stadt. 





Dort befindet sich an der Adresse 109 York Avenue die 1923 gebaute Kirche "St. Stanislaus Kostka". 

Ich habe den Google Street View Mann versehentlich erst über die tiefer gelegene Jersey Street geschickt, so bekommt man aber zumindest schon mal einen guten Eindruck von der Kirche. 




Springen wir jetzt mal hinauf auf die höher gelegene York Ave: 





Diese Kirche ist im Eingangsbereich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Symbole geschmückt worden: 



Hier verlassen wir jetzt mal den Street View und gehen hinüber auf klarere Fotos:





Gefunden in einem interessanten Beitrag über den Hamilton Park auf Staten Island, veröffentlicht bei Forgotten NY: http://forgotten-ny.com/2008/01/hamilton-park-staten-island/


10. The New York Chinese Scholar's Garden (1999)

Ich denke, zehn Beispiele sollen erstmal reichen. Die letzte Station ist erneut auf Staten Island und zur Abwechslung mal ziemlich neu, denn der "New York Chinese Scholar's Garden" wurde erst ganz gegen Ende des 20. Jahrhunderts angelegt und eröffnet.
http://en.wikipedia.org/wiki/The_New_York_Chinese_Scholar's_Garden


Gelegen ist dieser Park ebenfalls auf Staten Island und nur einige Fußminuten weiter östlich von unserer letzten Station.



Die Besonderheit dieses Gartens liegt darin, dass dort einige sehr interessante Ornamente entdeckt werden können.













Aber natürlich gibt es in diesem Garten nicht nur Swastikas, sondern noch viele andere Ornamente. Denn genauso wenig wie New York City mit Hakenkreuzen überflutet ist, weil hier und dort mal eines als Ornament auftaucht, so sind auch die herausgepickten Swastikas nicht prägend für die Gesamtoptik des chinesischen Parks, sondern eines unter vielen Motiven. 

Und damit beende ich den Beitrag.






Das andere Ufer der Zeit (1970)

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City Hall Park, ca. 1876, from the collection of the museum of the city of New York



Vor etwa drei Jahren habe ich einen englischsprachigen Ableger dieses Blogs über das World Building, auch Pulitzer Building genannt, angelegt.
http://theworldbuilding.blogspot.de/

Vor einigen Wochen hat mich ein Leser aus Frankreich angeschrieben, der eine interessante Ergänzung beizusteuern hat. Diese bezieht sich auf die ursprüngliche Niederlassung der Zeitung "The New York World", die sich bis 1882 im alten Potter Building befand, das man hier in der Bildmitte sieht: 

Park Row north from Ann Street, 1869, from the collection of the museum of the city of New York


Die Geschichte dieses Gebäudes endete am 31. Januar 1882 in einem spektakulären Feuer, dem sogenannten Park Row Fire. 



Der französische Blogbesucher machte mich auf einen Roman des amerikanischen Autors Jack Finney mit dem Titel "Das andere Ufer der Zeit", im Original "Time and Again" aufmerksam, der 1970 veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt dieses Romans steht ein Zeitreisender, der wiederholt zwischen dem New York des Jahres 1970 und des Jahres 1882 hin- und herreist. Ein bedeutender Schauplatz in dem Roman ist das alte World Building und auch der Brand dort ist in die Handlung des Romans integriert. 

Ich hatte bisher noch nicht von diesem Buch gehört. Die Beschreibung klingt interessant und vielleicht ist ja der eine oder andere Blogleser hier für Science Fiction zu begeistern und für diesen Tip dankbar. Ich selber habe jedenfalls mal den Bücherkurier beauftragt, ein Exemplar vorbeizubringen.

Wiki über
Jack Finney: http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Finney
Das andere Ufer der Zeit: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_andere_Ufer_der_Zeit



Thanks to Philippe for sharing the information!!!


Gebäude gesucht und gefunden: 487 Broadway

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photo: Celia Klaue


Nochmal Rubrik Leserbriefe. Hier haben wir ein Foto einer Leserin aus Japan, die um Hilfe bei der Identifikation dieses Gebäudes gebeten hat. Kennt jemand das Hochhaus und weiss, wie es heißt und wo in New York es steht? Ich habe da im Moment keinen spontanen Einfall. Gruß vom Schaedel

Sie hatte mir auch vor einigen Wochen einen englischsprachigen Link zum Woolworth Building geschickt, der vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte:
http://www.archdaily.com/477187/ad-classics-woolworth-building-cass-gilbert/


NACHTRAG:

Na das Rätsel ist ja wieder schnell gelöst worden. Vielen Dank an C_B_John und Dirk Stichweh.

Berenice Abbott, Broadway near Broome Street, 7th October 1935, from the collection of the museum of the city of New York


Also - es handelt sich um ein Haus an der Adresse 487 Broadway an der Ecke Broadway / Broome Street. Es trug unter anderem die Namen "Banco di Sicilia Building" (1930er) und "Silk Exchange Building". Heute kennt man es unter der Adresse oder als "Haggin Building"

Laut den Songlines findet man es an der Südwest-Ecke der Kreuzung Broome Street / Broadway und es wurde von 1894 bis 1896 von John Townsend Williams gebaut.




Das Gebäude findet man in jenem Viertel, das vor allem als SoHo (South Houston Street) bekannt ist.

google maps


Dabei befindet sich die lange Seite des Grundrisses an der Broome Street und der schmale (wie üblich) am Broadway. 




Vom Osten her gesehen und von weiter oben steht das Hochhaus hier:





Vom Boden aus fotografiert sieht das natürlich noch viel schöner aus.




Das hat sich auch Dirk Stichweh gedacht und im vergangenen Jahr eine Aufnahme von 487 Broadway gemacht. 

Dirk Stichweh


Hier kommt die unglaubliche Anzahl an filigranen Ornamenten sehr gut rüber. Oder wie hatten es die Songlines ausgedrückt? - dramatically detailed - das klingt hier nicht übertrieben. 

Daytonian in Manhattan hat sich des Gebäudes auch schon angenommen, dort erfährt man mehr über seine Geschichte und bekommt auch noch mehr Ansichten von dem Gebäudeschmuck. 


In dem berühmten Broadway Street Views von 1899 wurde es auch bereits verewigt. 

NYPL Digital Gallery


Jetzt muss ich nochmal den aktuellen Street View heranziehen. Hier sieht man rechts im Vordergrund Nummer 487 Broadway und im Hintergrund die Gebäude, die sich an der Nord-Ost- und -West-Ecke der Kreuzung Broome Street / Broadway befinden. 



Das ist deshalb von Bedeutung, weil ich hier auch Innenaufnahmen aus dem Gebäude entdeckt habe, in dem sich seit 1977 insgesamt 23 Mietwohnungen (Lofts) befinden. 

An architectural muse for creative inspiration, this prewar loft delights and delivers intrinsic old world charm. The breathtaking corner living room with 7 windows and 3 exposures boasts SoHo Cast Iron views and a captivating vista of the Frank Gehry building. 21 windows, north, south and east exposures, original wood casement windows, moldings, plaster corbels, glass transoms, brass letter slot wood doors, will take you back in time. Windowed kitchen, formal dining and 3 bedrooms all streaming with light make this SoHo loft a stand out. There are 2 original baths and washer/dryer. Currently there is no maintenance fee. Coop uses surplus income from commercial rent for building improvements and remainder is distributed to shareholders annually. The building is in the process of restoring the lobby to its original grandeur. Formerly “The Silk Exchange Building” circa 1895, this 12-story masterpiece was converted in 1977 to 23 residential lofts. A true treasure.











Ein Grundriss (Floor Plan) darf natürlich der Vollständigkeit halber auch nicht fehlen: 



Nachtrag Ende



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