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Channel: New York - History - Geschichte
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Lunch atop a skyscraper - Building search - Part 3

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Die bisherigen Beiträge zu dem berühmten Foto von 1932 findest Du hier, darunter auch die ersten zwei Teile der Miniserie, die sich mit der Suche nach den Gebäuden beschäftigt, welche man auf dem Foto sieht:



Nummer 12

Wie beim letzten Teil fange ich wieder im Bildhintergrund an. Dieses mal geht es um ein Gebäude mit zwei Türmen, dass man am Westrand des Central Parks über dem vierten Mann von rechts erkennen kann.


Das ist zwar ein wenig diesig dort im Hintergrund, aber ich meine jenes Gebäude: 



Dabei handelt es sich um ein Apartmentgebäude mit dem Namen "The San Remo". Es steht seit Anfang der 1930er an der Central Park West auf dem Block zwischen der 74th und der 75th Street. Der Bau des 27stöckigen Gebäudes begann 1929 und zog sich über zwei Jahre hin. Auf dem Ausgangsfoto oben, das 1932 aufgenommen wurde, war das Gebäude also noch relativ nagelneu. Zuvor stand an der Stelle ein gleichnamiges Hotel. 


Byron Company, Hotel San Remo, 1904, from the collection of the museum of the city of New York

Das Hotel San Remo und die benachbarte Church of the Divine Paternity im Jahr 1910: 

 Central Park NYC, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York



Das hier ist der noch nicht fertiggestellte Neubau des Apartmenthauses San Remo, fotografiert im Mai 1930.

 Wurts Bros, 74th through 75th Streets and Central Park West, The San Remo, 5 2 1930, from the collection of the museum of the city of New York


Dieses Foto ist genauso wie Lunch atop a skyscraper im Jahr 1932 aufgenommen worden und bildet das Apartmenthaus in voller Pracht ab. 

145 Central Park West, San Remo Towers apartments, View from Central Park Lake, 1932, from the collection of the museum of the city of New York


Das San Remo ist bis heute erhalten geblieben, es ist eines der teuersten und luxuriösesten Apartmenthäuser in Manhattan und beherbergt zahlreiche prominente Bewohner. Mehr darüber verrät die Wikipedia. Im Nordturm rechts im Bild befindet sich pro Stockwerk ein Apartment mit einer Fläche von 230 Quadratmetern. Im Südturm findet man Einheiten, die sich über zwei Stockwerke erstrecken und 540 Quadratmeter Raum bieten. In der Spitze des Nordturms befindet sich ein zweitstöckiges Apartment, das einst Steve Jobs gehörte, diesem aber später von Bono (U 2) abgekauft wurde. Gegenüber auf der anderen Seite findet man in der Spitze des Südturms ein dreistöckiges Apartment, das von Demi Moore erworben wurde und vermutlich auch noch von ihr und den Resten der Familie bewohnt wird, die nach der Heirat mit Bruce Willis entstanden war. 



Wer auch einen Blick in ein Apartment werfen möchte, kann das hier tun. Zunächst muss man allerdings an einer Serie von Fotos vorbei, die auf einer Beerdigung entstanden sind, bei der die Leiche zum Abschiednehmen anwesend war. Die Bilder stammen ebenfalls aus einer Diashow auf der Seite der New York Times. Ich habe fünf Stück ausgewählt, die ich hier schon zeige, den Rest findet man, wenn man dem Link folgt.







Hier sehen wir ein Foto aus dem Inneren eines doppelstöckigen Turmapartments und den Grundriss einer solchen Einheit: http://www.arch.mcgill.ca/prof/schoenauer/arch528/lect09/n09bd.htm




Klatsch und Tratsch aus dem San Remo: 

Und hier zum Abschluss noch ein 20-Millionen-Dollar-"Immobilienporno" aus dem Inneren des San Remo:









Ich bitte die Unterbrechung zu entschuldigen, aber wir haben gerade unser jährliches Schützenfest und auf dem Dorf hat so eine Veranstaltung noch eine relativ hohe gesellschaftliche Bedeutung. Also habe ich mich der Herausforderung gestellt und einige Gerstenteekaltschalen verkonsumiert, bis der neue König feststand. Und ich bin noch so bei Verstand, dass ich weiterschreiben kann. Glück gehabt :-)

Ich stelle fest, dass ich noch die Gegenüberstellung vom Ausgangspunkt des Fotos mit der dreidimensionalen Gegenwart vergessen habe, die ich jetzt nachholen werde. Die beiden Motive (San Remo und Rockefeller Center) liegen allerdings schon so weit auseinander, dass es schwer fällt, sie auf einem Bildausschnitt bei Google Earth einzufangen. Von Süd nach Nord gesehen wollte das nicht gelingen, deswegen gibt es jetzt die Ansicht vom Westen aus gesehen.

google earth


Nummer 13

Die Glücksnummer widme ich einem Gebäude, das mir von Anfang an aufgefallen ist, dass ich auch immer wieder gesucht, aber nicht gefunden habe.



Es geht um das Gebäude unter dem fünften und sechsten Mann von rechts aus gezählt, mit anderen Worten, um dieses Gebäude:



Die Versuche, das Gebäude in der aktuellen Drei-D-Ansicht wiederzufinden, sind fehlgeschlagen, denn es war zwar 1932 noch vorhanden, in der Gegenwart allerdings steht es nicht mehr. Auch beim Durchforsten der Bilderarchive von NYPL Digital Gallery und MCNY haben mich nicht wirklich glücklich gemacht. Letzte Hoffnung waren in diesem Fall mal wieder die NY-Songlines und die haben mich tatsächlich gerettet.

Im zweiten Teil haben wir ja herausgefunden, was es mit dem seltsamen Gebäude im maurischen Stil mit der Kuppel, dem New York City Center, auf sich hat.


Und das liegt - wie man unschwer erkennen kann - nicht allzu weit von dem gesuchten Gebäude weg. Vergessen darf man auch nicht die Erkenntnis, das unweit weiter östlich schon die 6th Avenue hindurchführt, das wissen wir aus Teil 1 der Serie.

Das NYCC findet man an der 55th Street, also liegt das Gebäude mit dem auffälligen Erscheinungsbild, unter anderem zwei pyramidenförmige Minitürme an der Ost- und Westseite, entweder an der 56th Street oder an der 57th Street. Die 56th Street habe ich im westlichen Abschnitt jenseits der 5th Avenue auf und abgesucht und nichts gefunden. An der 57th Street dagegen war ich erfolgreicher.



An Hausnummer 18 wird hier ein Gebäude erwähnt, das sich "The Great Northern Hotel" nannte. Und mit diesem Suchbegriff bin ich dann endlich auch mal fündig geworden.



Der erste Treffer führt direkt eindrucksvoll und zweifelsfrei vor Augen, dass es sich bei dem gesuchten Gebäude tatsächlich um  Great Northern Hotel handelt. Es sieht für mich aber so aus, als ob man hier die Front an der 56th Avenue sieht und nicht an der 57th Avenue.


Aus dem Inneren des Hotels stammen die folgenden zwei Aufnahmen. Zuerst die Lobby (1910) und im Anschluss der Ballsaal (1900), der später im Jahrhundert zu einem Studio für Musikaufnahmen umgestaltet wurde.





Eine Anzeige in der Pittsburgh Post-Gazette vom 13.10.1910:



Eine Postkarte aus dem Jahr 1942, gefunden bei Ebay:



Eine weitere Postkarte, die es als Jack Dempseys Hotel ausweist, seinerzeit ein berühmter Boxer und in New York City wohnhaft.



Eine historische Außen- und Innenansicht folgen, die ich zur Abwechslung mal auf einer russischen Internetseite entdeckt habe:




Aha, in einem Beitrag über Duchess, den Wunderhund, erfährt man, dass sich das Great Northern Hotel an der 57th Street befand und Jack Dempsey gehörte. Einen Blick aus einem der Hotelfenster gibt es gratis dazu.
http://www.parsec-santa.com/celebrity/Duchess/Duchess.html




Eines beruhigt mich ja: auch die schlaue Seite namens Emporis weiß nicht, wann dieses Hotel gebaut wurde:
http://www.emporis.com/building/great-northern-hotel-new-york-city-ny-usa


Nummer 14

Das vorletzte Gebäude in dieser Folge habe ich ganz am rechten Rand gefunden. Man sieht es rechts schräg unter dem Mann rechts außen.



Also, um Klarheit zu schaffen - es geht um dieses Gebäude hier:



Das habe ich zur Abwechslung mal wieder ohne große Klimmzüge in der Sammlung des Museums der Stadt New York wiedergefunden. Was ja auch nicht so schwer fällt dank der recht eigenwilligen Frontgestaltung.

Wurts Bros, 37-39 West 57th Street, Loft Building, Oct 1944, from the collection of the museum of the city of New York


Eine etwas ältere Aufnahme von 1925 zeigt neben der Front an der 57th Street auch noch die östliche Fassade des Gebäudes, das hier links und etwas in den Hintergrund gerückt zu sehen ist.

Wurts Bros, 27-29 West 57th Street, Chickering Hall, general view, 3 20 1925, from the collection of the museum of the city of New York


Hier wiederum schweigen die Songlines, die wissen über das Gebäude an der Hausnummer 37-39 West 57th Street so gut wie nichts zu berichten.



Bleibt nur noch festzustellen, dass sich dieses Gebäude bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist. Schön.

Google Street View


Laut NYCityMap handelt es sich um das Vogar Building und es stammt aus dem Jahr 1923.



Mehr über das Vogar Building bei Emporis, dort kann man lesen, dass es 1924 fertiggestellt wurde:
http://www.emporis.com/building/vogarbuilding-newyorkcity-ny-usa



Nummer 15

Das letzte Gebäude in dieser Folge steht gar nicht so weit entfernt vom vorherigen Suchobjekt, es ist ebenfalls an der 57th Street zu suchen und ist ebenfalls noch vorhanden. Ich meine dieses hier unter dem dritten Arbeiter von rechts, das etwas schlecht zu sehen ist.



Also, damit keine Missverständnisse aufkommen, ich meine das hier mit der dunklen Fassade:



Naja, die Lösung ist mir unaufgefordert in die Hände gefallen, als ich nach der Identität von Gebäude Nummer 14 gesucht hatte. Es handelt sich um eine spätere Version des Buckingham Hotels, das einst an der 5th Avenue gegenüber der St. Patrick's Cathedral stand.



Wurts Bros, 37-39 West 57th Street, Loft Building, ca. 1925, from the collection of the museum of the city of New York




Rechts außen auf dem Foto oben ist jenes Gebäude, das sich auf dem Ausgangsfoto unter den Stiefeln des dritten Arbeiters befindet.

Und praktischerweise können wir direkt noch eine Identität klären.



Nummer 16

Nämlich die des Gebäudes unter dem vierten Arbeiter von rechts mit der hellen Fassade. Auch das befindet sich auf diesem Foto, es handelt sich um die Steinway Hall.

Wurts Bros, 37-39 West 57th Street, Loft Building, ca. 1925, from the collection of the museum of the city of New York


Und die ist dann auch wieder angemessen in den Songlines erwähnt.



Und damit schließe ich die dritte Folge der Gebäudesuche zu dem Foto "Lunch atop a skyscraper".
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.



A Postcard to Nina

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Das hier hat zwar nur am Rande mit New York zu tun, aber ich kann trotzdem nicht widerstehen, das mal zu einem Slot hier im Blog zusammenzuschmieden.

Tatsächlich geht es hier um einen Song des schwedischen Musikers Jens Lekman. Der erzählt in "Postcard to Nina" die Geschichte einer Begegnung mit seiner alten Brieffreundin aus Berlin, die in ein anderes Mädchen verliebt ist, mit dem sie nach San Francisco ziehen möchte. Ihrem Vater gegenüber aber erweckt sie den Eindruck, dass sie mit Jens zusammen ist. Und bei einem gemeinsamen Abendessen mit dem Vater stellt sich heraus, dass der auch die Platten von Jens im Schrank hat und hört. 

Hier ist der Song in einer Live-Version von einem Auftritt in Melbourne und danach der Songtext zum Mitlesen. Völl Pläsier. 




Nina I can't be your boyfriend
So you can stay with your girlfriend
Your father is a sweet old man
But it is hard for him to understand
That you wanna love a woman

Nina I can't be your boyfriend
If it puts an end to all this nonsense
First time I see you in Berlin
And you don't tell me anything
Until outside your dad's apartment

Oh, God! Jesus Christ!
I try to focus on your eyes
We're having dinner with your family now
Keep a steady look at your left eyebrow
If it's raised, it means yes
If it's not it means take a guess
Hey! You! Stop kicking my legs
I'm doing my best
Can you pass the figs?

Your father puts on my record
He says "so tell me how you met her"
I get a little nervous and change the subject
And put my hand on some metal object
He jokes and tells me it's a lie detector

He takes out the booklet and starts reading
"So I heard you're moving out next season?"
I say "Yeah, New York is nice that time of year
Almost as green as it is here"

He says "I thought you were moving to Sweden?"

Oh, God, what have I done?
I came to Berlin to have some fun
And the clock on the wall strikes four five six
My eyes caught by a big crucifix
Guess that's why he won't let you go
His catholic heart is big and slow
You know I'll do anything for love
But Nina what were you thinking of?

But Nina I can't be your boyfriend
So you can stay with your girlfriend
Your father is emailing me all the time
He says he just wants to say hi
I send back "out of office, auto-replies"

Nina I just want to check in
'Cause I think about you every second
So I send you this postcard just to say
Don't let anyone stand in your way
Yours truly, Jens Lekman

Don't let anyone stand in your way
Don't let anyone stand in your way
Don't let anyone stand in your way
Don't let anyone stand in your way

Elevated Railroad Train (1880s)

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Bei Ebay habe ich diese schöne grieselige Photographie gefunden, die in den 1880ern aus einem Hochbahnzug in New York aufgenommen wurde. Um welche Linie es sich handelt und um welches Jahr genau, das kann ich nicht sagen. Die Hochbahnzüge wurden zu dieser Zeit auf jeden Fall noch mit Dampflokomotiven gezogen. Was es nicht so unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass die Aufnahme aus den 1880ern stammt, da die meisten Hochbahnlinien ja erst um das Jahr 1878 in Betrieb genommen wurden.



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Olympic Games in New York

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New York City, die Stadt der Superlativen, hat in ihrer Geschichte schon zahlreiche spektakuläre Events auf ihrem Gebiet stattfinden lassen. Eines hat sie bisher allerdings noch nicht geschafft: den Zuschlag für die Veranstaltung der Olympischen Spiele zu erhalten. St. Louis, Los Angeles, Atlanta, Lake Placid - die Vereinigten Staaten haben schon einige Male die Olympischen Spiele auf ihrem Territorium stattfinden lassen. Aber die Hudsonmetropole war bisher glücklos, wenn sie sich als Austragungsort beworben hat.

So war man in der ersten Hälfte der 2000er mit erheblichen Aufwand angetreten, um die Spiele 2012 ausrichten zu dürfen. Wie wir aber alle aus unserer göttlichen Perspektive heraus wissen, hat London seinerzeit das Rennen gewonnen. Hier sind noch ein paar Artefakte aus jener Zeit. 










Nicht wundern wegen des Motivs unten rechts, diese Broschüre wurde bereits 2001 veröffentlicht und musste später sicherlich noch überarbeitet werden:



Diese Karte verdeutlicht, wie die Durchführungsorte für die einzelnen Sportarten auf dem ganzen Stadtgebiet verteilt werden sollten, so dass sich die Veranstaltung nicht nur auf Manhattan und das an der Westseite gelegene / geplante Stadion konzentriert hätte, sondern auch Brooklyn, Queens, die Bronx und Staten Island  und sogar New Jersey etwas vom Kuchen abbekamen. Das Olympische Dorf war an prominenter Stelle am Übergang von Queens zu Brooklyn geplant und gegenüber von Midtown Manhattan. In der südlichen Nachbarschaft auf der anderen Seite des Newtown Creeks stehen heute die Außenkulissen der Fernsehserie "Boardwalk Empire".



Für den Traum von Olympia 2012 wurden geschätzte 35 Millionen Dollar ausgegeben, vermeldet die New York Times: 

http://www.nytimes.com/2014/05/16/sports/new-york-discusses-reviving-olympic-aspirations-for-2024.html


Die New York Times hatte auch Mutmaßungen angestellt, was mit Manhattan passieren würde, wenn sich die Stadt nach der verlorenen Schlacht um die Sommerspiele nun für die Winterspiele bewerben würde. Hier die künstliche Downhill-Piste im Central Park:



Und hier haben wir eine Eisschnelllaufstrecke den Broadway hinunter vom Madison Square Park bis zum Battery Park: 



Skispringen findet am Bryant Park statt, oberhalb der ehrwürdigen New York Public Library. 



Und der Standort für den Eiskanal ist natürlich - wo sonst anders - am Times Square:



Erstaunlicherweise habe ich ansonsten keine Olympia-Bewerbung von New York City in der Vergangenheit entdeckt. Ich habe alle Sommerspiele abgeklappert bis hinunter in das frühe 20. Jahrhundert, aber New York City tauchte in den Endrunden nicht auf. Wenn jemand Gegenteiliges weiß, bitte einen Kommentar hinterlassen. 



Irgendjemand hatte eine Facebook-Gruppe gegründet, um für einen erneuten Anlauf 2020 zu werben. Der Zuspruch über die Social Media hielt sich dann aber vergleichsweise in Grenzen:


Die Olympischen Spiele haben dennoch in der Vergangenheit von New York City ein paar Spuren hinterlassen. Bei den Bowery Boys habe ich Bilder einer Parade in Südmanhattan im Umfeld des Rathauses entdeckt, die 1908 stattfand, um die Athleten willkommen zu heißen, die an den vierten Olympischen Spielen der Neuzeit in London teilgenommen hatten. 




picture source: Library of Congress


Auch nach den fünften Olympischen Spielen der Neuzeit in Stockholm 1912 gab es wieder einer Parade für die Athleten. Man erkennt hier auch den Schnittpunkt von 5th Avenue und Broadway am Madison Square als Ort, an dem die Parade vorbeiführte. Zeitlich befinden wir uns ein gutes Vierteljahr nach dem Untergang der Titanic. 








Das amerikanische Männer-Schwimmteam an Bord der S.S. America vor der Abreise zu den olympischen Spielen 1924 in Paris:



Turmspringen 1936 in Astoria, Queens. Ich nehme an, hier handelte es sich um Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Berlin.


Dave Albritton und Jesse Owens vor der Abreise nach Berlin im Hotel Lincoln:



Majorie Gestring war mit 13 Jahren die jüngste amerikanische Olympionikin und 1936 die jüngste Goldmedaillengewinnerin (Springen vom 3-Meter-Brett). 



334 Athleten an Bord der S.S. Manhattan verlassen Amerika und begeben sich auf den Weg zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. 



Jessie Owens noch an Bord bei seiner Rückkehr aus Berlin: 



Ticker Tape Parade am Broadway 1936 für die zurückkehrenden Athleten. 




Imperial Symphonion Musical Box

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Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Wege, Musik für die Nachwelt zu erhalten. Notenblätter zum Beispiel und ab dem späten 19. Jahrhundert auch Walzen, Grammophone, später Schellack- und Vinylplatten, Tonbänder, Musikkassetten, Compact Disks, Mini Disks, MP3 usw. 

Ein etwas anderer Ansatz der Musikkonservierung wurde mit dieser Musikbox aus dem Jahr 1898 realisiert. Die Konservierung erfolgt hier nicht unmittelbar, sondern mittelbar über die auf der Platte gespeicherten Abspieldaten für die Spieluhr. Das Ergebnis ist zwar nicht authentisch, aber dafür überragt die Tonqualität bei weitem authentische Aufnahmen aus der gleichen Zeit. 

Gebaut wurde das Schätzchen von der Firma  Symphonion Mfg. Co., New York

Plattenspieldose Imperial Symphonion, um 1898
Münzautomat, für Blechplatten Ø 37,5 cm, Hersteller: "Symphonion Mfg. Co., New York", 130 Töne im Dop-pelkamm (komplett), Eichengehäuse, mit 15 Platten, sehr gut spielender Zustand.


Auch dieses ist ein durchaus gangbarer Weg, um in das historische New York zurückzureisen.






Opening of the Electrical Exposition in New York City 1898

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Anknüpfend an den letzten Beitrag möchte ich nun noch authentische Töne aus dem Jahr 1898 nachreichen. Wir hören den Vizepräsident der Vereinigten Staaten, Garrett A. Hobart, bei der Rede zur Eröffnung der Elektrizitätsausstellung in New York City am 01. Mai 1898. Hobart starb eineinhalb Jahre nach der Aufnahme im November 1899 im Alter von 55 Jahren an einer Herzkrankheit. 


Der Tonträger, auf dem die Aufnahme konserviert wurde, war das zu dieser Zeit übliche Medium. Ein Wachszylinder der Firma Edison. 



Man kann diese Blanko-Wachswalzen wohl auch heute noch mit dem entsprechenden Equipment bespielen, genauso wie damals vor mehr als 115 Jahren. Die beiden Bilder verdeutlichen, wie eine Aufnahme mit einem Phonographen funktioniert(e): 




Hören wir uns nun an, was der Vizepräsident damals am 01.05.1898 gesagt hat: 



Die Electrical Exposition, die Elektrizitätsausstellung fand im Madison Square Garden in Manhattan statt. Dabei handelte es sich nicht um die heute in Betrieb befindliche vierte Version des MSG, sondern um die legendäre zweite Version, die noch am namensgebenden Madison Square zu finden und von 1890 bis 1925 in Betrieb war.



Der berühmte Erfinder Nikola Tesla präsentierte auf dieser Ausstellung ein Schiff, dass über Funksignale ferngesteuert werden konnte. Heutzutage nichts ungewöhnliches mehr, aber damals eine absolute Innovation.





http://teleautomaton.com/post/1373803033/how-teslas-1898-patent-changed-the-world
http://cyberneticzoo.com/precyber/1898-telautomaton-nikola-tesla-serbianamerican/
http://garudaseven.blogspot.de/2011/12/revealing-five-largest-discovery-of.html




Wie man diesem Schild entnehmen kann, fand die Ausstellung vom 02. Mai bis zum 31. Mai statt. Neben Teslas Zaubereien lag ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wohl auf neuer Fernsprechtechnik. Vorgestellt wurden Telefonanlagen, die genügend Steckplätze boten, um auch in größeren Häusern alle notwendigen Teilnehmer an das Telefonnetz anschließen zu können. Ein Bedarf, der sicherlich gerade in New York von Bedeutung war, wo immer größere Bürogebäude in den Himmel strebten.



Auch ein schon lange vergessenes Unterhaltungsmedium war im Mittelpunkt der Ausstellung: das Theatrophone, mit dem zur damaligen Zeit Musik- und Theateraufführungen über das Telefonnetz übertragen wurden.



In Fall dieser Ausstellung spielte zum Beispiel das berühmte Lauder Orchestra im Palmengarten im Milwaukee, also ungefähr 1.100 Meilen entfernt, und die Besucher der Ausstellung konnten das Konzert über das Theatrophon verfolgen. In einem anderen Fall wurde eine Theateraufführung aus New York mit Theatrophon in das Weiße Haus in Washington übertragen und unterhielt dort den Präsidenten.


Straus Milk Station for the poor

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Byron Company, Building, World and Straus Milk Station for the poor, 1906, from the collection of the museum of the city of New York


Ein kleines Fundstück aus der Vergangenheit, dass ich schon seit ein paar Wochen gebunkert habe, ist jetzt reif für einen kurzen Beitrag. Quelle ist mal wieder die Sammlung des Museums der Stadt New York.

Offenbar gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts im City Hall Park, also dem Park im Umfeld des New Yorker Rathauses,  eine Hütte, in der Milch an Arme ausgegeben wurde. Im Hintergrund rechts sieht man das World Building, das Hauptquartier der New Yorker Tageszeitung "The New York World", zum Zeitpunkt der Aufnahme ca. 16 Jahre alt. 

Auf den nachfolgenden zwei Fotos sieht man das nicht allzu weit entfernte New Yorker Rathaus im Hintergrund, zu erkennen an dem Türmchen auf dem Dach. 


Byron Company, Building, World and Straus Milk Station for the poor, 1906, from the collection of the museum of the city of New York



Auf diesem Panorama, das auch im Jahr 1906 aufgenommen worden sein soll, sieht man das ganze Szenario einschließlich City Hall und World Building. Der Milchladen ist hier allerdings nicht wieder zu finden.




Jetzt nochmal zurück zu der Frage, was es mit dem Milchladen im City Hall Park auf sich hatte. Das ganze geht wohl auf Nathan Straus zurück, der sich auf die Fahne schrieb, die hohe Zahl an Todesfällen bei Kindern zu bekämpfen, die durch bakterienverseuchte Milch verursacht worden war. Diese war nämlich inbesondere in Verdacht, Tuberkulose-Erregern zu enthalten, die wiederum zahlreiche Sterbefälle unter Neugeborenen verursacht hatten. Um dem entgegenzuwirken, machte sich den Verfahren zu Pasteurisierung und zur Sterilisation von Milch vertraut. Mit Erfolg, denn es gelang ihm innerhalb weniger Jahre die Zahl der Todesfälle fast zu halbieren. Ich denke, vor diesem Hintergrund ist die Hütte in der Nähe des New Yorker Rathauses zu sehen. Es wurde dort pasteurisierte Milch an arme Bürger ausgegeben, um der hohe Kindersterblichkeit entgegenzuwirken. Die Armenviertel von Manhattan begannen ja nur wenige Blocks nordöstlich vom Rathaus. 

Mehr über das Thema kann man hier erfahren: 

Auch die New York Times hat sich in ihrer Ausgabe vom 26.08.1910 mit den Milk Stations befasst, demnach gab es davon 17 Stück, die allerdings wegen gesundheitlicher Bedenken von gewissen Seiten geschlossen werden mussten.









Lunch Hour With Harmonicas

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Auf dem ersten Eindruck könnte man denken: "Langweilig, da hat jemand "Lunch atop a skyscraper" kopiert und sogar den Titel nicht sonderlich einfallsreich anderes gewählt." Könnte man meinen. 

Tatsächlich ist dieses Bild, das ich im Bilderarchiv der New York Times entdeckt habe, aber kein Nachahmer, sondern ein Vorläufer. 

Lunch atop a skyscraper wurde 1932 auf der Baustelle des heuten G.E. Buildings aufgenommen. Lunch Hour with Harmonicas entstand bereits sieben Jahre zuvor 1925 beim Bau des Murray Hill Buildings in New York und zwar auf Höhe des 22. Stockwerks. Hier lernen wir, dass die Stahlarbeiter damals nicht nur schwindelfrei, sondern auch noch schwer musikalisch waren. 

Originalbeschreibung:
Iron workers on beams of the twenty-second story of the Murray Hill Building, New York, beguiling part of their lunch hours with harmonicas. Photo from The New York Times Photo Archives.


In der Sammlung des Museums der Stadt New York habe ich folgendes Foto mit dem Titel "Park Avenue and 39th Street" von Berenice Abbott aus dem Jahr 1936 entdeckt, auf dem auch das Murray Hill Building abgebildet sein soll :

Berenice Abbott, Park Avenue and 39th Street, October 8, 1936, from the collection of the museum of the city of New York


An anderer Stelle habe ich eine Beschreibung der abgebildeten Gebäude gefunden. 
Berenice Abbott. Park Avenue and 39th Street. The all-steel House of the Modern Age with the Princeton Club (left) and the Murray Hill Hotel (right). In the background are the towers (from left to right) of: 10 East 40th Street, 22 East 40th Street, the Murray Hill Building, the Lefcourt Colonial Building, and the Lincoln Building. October 8, 1936.

Wenn ich das richtig interpretiere, ist das Murray Hill Building der dritte Turm von links, also das hier: 


So richtig überzeugt bin ich da aber nicht, das kommt mit dem Lincoln Building irgendwie nicht hin, das wäre ja dann dieser schmale Streifen am rechten Bildrand. Es könnte also auch das hier sein, wobei ich dann den Begriff "tower" für etwas übertrieben halte, jedenfalls für Manhattan Midtown-Verhältnisse. 



Emporis gibt mir recht, was den zweiten Vorschlag angeht. Das Murray Hill Building ist der dunkle Kasten, Baubeginn 1925, Bauende 1926, 27 Stockwerke, knapp 102 Meter. Naja, für Dorfverhältnisse sind 102 Meter dann doch noch eine ganze Menge. 






Nina Hagen - New York, New York

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An ihr scheiden sich zweifellos die Geister. Dennoch hat sie auch mal eine Erwähnung hier im Blog verdient. 1983 hat Nina Hagen einen Song mit dem Titel "New York, New York" veröffentlicht, der ganz offensichtlich von der Musik seiner Entstehungszeit beeinflusst ist. Giorgio Moroder hat den Song mit produziert. Interessant finde ich die gerappten Strophen. 

Heute, wo sich das Ohr seit langem an vielfältigen deutschsprachigen Hip-Hop und anspruchsvolle gut gebaute Texte gewöhnt hat, klingt das Ganze ein wenig holprig und unrund, aber ich denke, dass Nina das damals in den Song eingebaut hat, um ihn auch aus musikalischer Sicht in New York zu erden, wo Hip-Hop Ende der 1970er entstanden ist, wenn man der Wikipedia glauben schenken darf.  Im Refrain wird dann ein Kontrast dazu aufgebaut und wieder die Opern-Nina ausgepackt, die mit vollem Stimmvolumen New York, New York singt.



New York City ist die heißeste Stadt, 
wenn man einen neuen Boyfriend und ein Hotelzimmer hat.
NYC ist mein Lieblingsplatz, 
weil die Leute, die ich da kenne, sind ein wahrer Schatz. 
Es ist immer tiefste Nacht, wenn wir durch die Clubs ziehen, 
und es kommt mir vor, als wäre ich die Nightclubqueen.

Das ist die reinste Wahrheit, und ich schwöre siebenfach,
NY ich will ein Penthouse haben direkt unter dem Dach. 
Und nach einer Show da bin ich immer so froh, 
und alle gehen wir in die Disco, wir gehen in die nächste Disco,
 von einer Disco in die andere Disco und wackeln im Takt.

ANP und Pyramid, Roxy Nightclub, Danceateria, 
der neueste Nightclub macht auf heute Nacht.

NEW YORK - NEW YORK

NYC ist ein Ding für sich, und deshalb meine ich ganz bestimmt ein Ding für mich.
NY ich schenke dir mein Herz, ich liebe dich gar sehr, 
ich könnte nicht mehr ohne dich, ich liebe dich immer mehr. 
Genau so liebe ich auch Berlin und Amsterdam und Hollywood, 
und Eifersucht, das ist eine Krankheit, ich liebe alle... alles gut.

ANP und Pyramid, Roxy Nightclub, Danceateria, 
der neueste Nightclub macht auf heute Nacht.

NEW YORK - NEW YORK

Und es geht: hop hop hop straight up to the top
Mensch, laß das Licht rein
David Bowie wird heute nacht hier sein, au fein! 
Ich kreiere Extase in meiner Welt, ich bin doch ein Sternenkind
der reinste Superheld, und ob es dir gefällt oder nicht gefällt, 
Geld regiert diese Welt, aber doch nicht jede Welt, 
ich bin die Liebe, ich bin das Leben, ich bin die Mutter, ich bin das Kind ...



“New York, New York.” is a song by German recording artist Nina Hagen from her album Angstlos. Produced by Giorgio Moroder and Co-written by Hagen, Karl Rucker and Steve Schiff, it was released as the album’s lead single in 1983. “New York, New York” debuted on the US dance chart on January 21, 1984. After spending thirteen weeks on the chart the single peaked at #9.


Diese Liveversion vom 03.09.1983 geht mit dem Text oben gelegentlich etwas großzügig um, da werden schon mal Teile in der Reihenfolge umgestellt, neu interpretiert, einfach weggelassen oder später nochmal wiederholt. 






Victor Prevosts New York (1853-54)

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Victor Prevost, Frame Houses, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Heute geht es erneut sehr weit zurück in der photographisch dokumentierten Stadtgeschichte von New York City. Vor 160 Jahren schulterte der Photograph Victor Prevost seine Kamera und nahm im Umfeld von New York City zahlreiche Bilder von Häusern auf, die einen Eindruck von der gerade entstehenden Metropole vermitteln: Holzhäuser, Stadthäuser, Steinhäuser, Ziegelhäuser. Es ist davon auszugehen, dass die abgebildeten Gebäude schon lange nicht mehr vorhanden sind und die Grundstücke schon einmal oder auch mehrfach überbaut wurden. Leider ist bei den meisten Aufnahmen nicht hinterlegt, wo sie entstanden sind. Deshalb kann man über die Orte nur spekulieren. Dennoch sind das wunderbare und vor allem in ihrer Alltäglichkeit einzigartige Dokumente aus einem schon lange verschwundenen New York City. Die Bilder stammen aus der Sammlung des Museums der Stadt New York. 

Victor Prevost, Brick House and Frame Buildings, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Victor Prevost, Frame House, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Ein Holzhaus, das einst irgendwo auf dem Stadtgebiet stand: 


Victor Prevost, Board and Batten House, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Dieses Gebäude im Gothic Revival-Stil scheint dem Fotografen besonders gut gefallen zu haben, ihm hat er sogar drei Aufnahmen gewidmet. 



Victor Prevost, Gothic Revival House, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Es folgen drei Aufnahmen mit "Row Houses", wie übersetzt man das? Straßenhäuser? Stadthäuser? Oder vielleicht Reihenhäuser? Bei der dritten Aufnahme war die Information hinterlegt, dass sie in Midtown Manhattan entstanden ist. 



Victor Prevost, Row Houses, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York


Hier sehen wir auch ein Steinhaus, damals noch eine eher seltene Erscheinung. 

Victor Prevost, Stone House, 1853-1854, from the collection of the museum of the city of New York


Diese Aufnahme soll in der Nähe der 94th Street entstanden sein, ich nehme mal an, es ist die in Manhattan gemeint. Darunter ist auch das Heim eines Dr. Valentine Mott:

Victor Prevost, Houses near 94th Street, including Home of Dr Valentine Mott, 1853-54, 
from the collection of the museum of the city of New York

Wer mehr über den amerikanischen Chirurgen erfahren möchte, der unter anderem auch in London und Edinburgh ausgebildet wurde und am Columbia College tätig war, kann diesem Link folgen: 


Das dritte Foto mit einer etwas präziseren Ortsangabe ist dieses hier, auf dem das "Woodlawn Hotel" in der Bronx abgebildet ist: 

Victor Prevost, The Woodlawn Hotel, Bronx, 1853-1854, from the collection of the museum of the city of New York


Neben Häusern hat der Fotograf auch noch einige Schiffe als Motiv ausgewählt, so wie hier den Raddampfer S.S. Metropolis


Victor Prevost, SS Metropolis, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York

Die Metropolis wurde 1854 in Betrieb genommen, war also zum Zeitpunkt der Aufnahme nagelneu.


Im Trockendock sehen wir die Commonwealth, ebenfalls ein Dampfschiff, das durch ein seitlich angebrachtes Schaufelrad angetrieben und 1854 in Betrieb genommen wurde. 

Victor Prevost, SS Commonwealth in Dry Dock, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York



Auf dieser Panoramaaufnahme vom New Yorker Hafen sieht man unter anderem das Dampfschiff "S.S. Elm City", das in der rechten Bildhälfte nahe der Bildmitte vor Anker liegt.  

Victor Prevost, SS Elm City and other docked Ships, 1853-54, from the collection of the museum of the city of New York



Und mit der Aufnahme eines nicht namentlich genannten Segelschiffs im Trockendock endet die Reise zurück zum New York der Jahre 1853 und 1854. 

 Victor Prevost, Ship in Dry Dock, 1853-1854, from the collection of the museum of the city of New York



picture source: http://collections.mcny.org/

Ich habe in diesem Jahr bereits zweimal Photographien von Victor Prevost aus anderer Quelle hier vorgestellt. Wer seine Erinnerung auffrischen möchte, kann das hier tun: 


The mysterious Wood Ship at the WTC

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http://www.livescience.com/47045-photos-shipwreck-under-world-trade-center.html


Das ist seinerzeit total an mir vorbeigegangen, aber jetzt, wo es wieder in den Nachrichten erwähnt wird, scheint es ein guter Zeitpunkt, das auch an dieser Stelle zu erwähnen, denn das ist wohl ein absolut klassisches Thema für den New York-History-Geschichts-Blog. Die Geschichte ist die folgende:



Im Juli 2010 machten Bauarbeiter auf dem Gebiet von Ground Zero eine erstaunliche Entdeckung. Sie fanden südlich von dem Ort, wo einst der Südturm des alten World Trade Centers stand, in 6,7 Metern Tiefe unterhalb des heutigen Straßenniveaus das Skelett eines lange vergessenen Holzschiffes.




Grund für eine neuerliche Erwähnung ist der Umstand, dass man inzwischen mehr über das geheimnisvolle Schiffswrack herausgefunden hat. Ich weiß zwar nicht, wie man das anhand der Baumringe herausgefunden hat, aber diese haben offenbar verraten, dass das Schiff um das Jahr 1773 oder etwas später aus Eichenholz gebaut wurde und zwar in einer kleinen Werft in der Nähe von Philadelphia. 



Angeblich verraten die Ringe sogar, dass aus dem gleichen Holz wie das Schiff auch Teile der Independence Hall errichtet wurden, in der dann drei Jahre später die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurde. Aber ganz ehrlich - das halte ich persönlich für ein bisschen dick aufgetragen. Man kennt ja die Amerikaner, die lieben ein zünftiges Spektakel nur mal über alles. 



Archäologen waren wähend der Ausschachtungen für das neue unterirdische Parkhaus des World Trade Centers ständig vor Ort und fanden Tierknochen, Keramikgeschirr, Flaschen und dutzende Schuhe, aber der aufregendste Fund war zweifelsohne der, als die Überreste eines 9,75 m langen Schiffs aus dem Dreck geholt wurden. 

Es wurde rasch freigelegt, um Schäden zu verhindern, die durch den Kontakt mit der Luft zu erwarten waren. Stück für Stück wurden die Eichenfragmente aus dem Schlamm geborgen. Die Altersbestimmung wurde in einem speziellen Labor der Columbia Universität vorgenommen, das sich ca. 32 Kilometer nördlich des World Trade Centers befindet und das auf Alterbestimmung anhand von Bauringen spezialisiert ist.   



Der Ort, an dem das Schiff gefunden wurde, war im späten 18. Jahrhundert noch ein Teil des Hudson Rivers. Es ist unklar, ob das Schiff an dieser Stelle gesunken ist oder ob es dort vorsätzlich versenkt wurde, um eine Basis für die Gewinnung zusätzlichen Landes zu schaffen und die Grenze der Insel Manhattan weiter nach Westen zu verschieben. 

Thanks to the NY Songlines for sharing that information.


Das Hotel, das wie ein Elephant aussah

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Ganz ohne Lebenszeichen möchte ich dieses Wochenende nicht abschließen. Die Facebook-Seite "The Old New York Page" hat in dieser Woche einige Bilder von einem der ungewöhnlichsten Gebäude in der Geschichte New Yorks veröffentlicht, über das ich einen meiner ersten Beiträge hier im Blog geschrieben habe, nämlich Beitrag Nummer 8 vom 12. Oktober 2006.


http://nurcnews.blogspot.de/2012/04/how-they-looked-then-coney-island-other.html


Dabei handelt es sich um das Hotel Elephant, das einst im Süden von Brooklyn stand und eine der ersten Attraktionen von Coney Island war, knapp 20 Jahre, bevor dort die großen Vergnügungsparks Quartier bezogen. Das außergewöhnliche Gebäude war für etwa 10 Jahre ein Blickfang, geplant ab 1882, gebaut ab 1884, 1885 fertiggestellt und am Abend des 27. September 1896 niedergebrannt. 

Diese Photographie scheint noch aus der Bauphase zu stammen: 






Aus dem Hotel, in dessen Fuß sich ein Zigarrenladen befand und das oben über eine Aussichtsplattform verfügte, wurde mangels anderer Alternativen wohl recht bald ein Stundenhotel. Ursprünglich war der Elephant nicht von einer Achterbahn umgeben, wie man hier sieht: 



Später reichte der Elephant alleine wohl nicht mehr als Anziehungspunkt aus, also wurde ein Roller Coaster hinzugefügt. 





Noch mehr Bilder aus dem kurzen Leben des Elephantenhotels: 








Wie so oft in der New Yorker Stadtgeschichte endete auch das Hotel Elephant in einem spektakulären Feuer.






Haldern Pop Festival 2014

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Stammgäste im Blog kennen das ja schon. So wie jedes Jahr im August verabschiede ich mich auch in diesem Jahr wieder, um für ungefähr zwei Wochen in eine Parallelwelt abzutauchen. Das Haldern Pop Festival in meinem Heimatort steht an und solange das läuft, sind keine Kapazitäten vorhanden, den Blog fortzuführen. 



Luftaufnahmen Dirk B.


In dieser mit dem Grimme-Online-Award geadelten Webpräsentation des Westdeutschen Rundfunks namens "Pop auf'm Dorf" kann man mehr über das Festival erfahren: http://reportage.wdr.de/haldern-pop




Haldern Pop Festival 2014

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Festival ist vorüber, jetzt hießt es wieder ein Jahr warten. Wer mehr erfahren möchte über das gerade geendete Haldern Pop 2014 oder auch #hpf14, für bietet der WDR wieder eine neue Collage an, die mit der gleichen Software erstellt wurde wie die Grimme-Preis-gekrönte Onlinepräsentation aus dem vergangenen Jahr. 

http://reportage.wdr.de/haldern-pop-2014-rockpalast-special#5374

Oder man schaut sich die ersten Videos auf der Rockpalast-Seite an, dort gibt es Live-Mittschnitte einzelner Songs, Akustikversionen und Interviews mit den Künstlern.

http://www.wdr.de/tv/rockpalast/extra/konzerte/2014/0808/index.jsp



Returning to Woolworth

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Foto: Alex - 2013

Der eine oder andere Leser kann sich vielleicht noch an die Serie erinnern, die uns im Mai 2012 in das Innere des Woolworth Buildings und bis hinauf auf die Spitze des altehrwürdigen Wolkenkratzers geführt hat. 

Blogleser Alex war damals derjenige, der uns an seiner Reise in und durch das Woolworth Building hat teilhaben lassen. Im vergangenen Jahr hatte Alex erneut die Gelegenheit, das Innere des Woolworth Buildings zu besichtigen und abzulichten. Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf der Lobby des Gebäudes, die früher einmal frei für Besucher zugänglich war, seit dem 11. September 2001 aber leider eine Sperrzone ist. 

Foto: Alex - 2013

In näherer Zukunft wird daher hier im Blog eine zweite Serie erscheinen, in der weitere Innenansichten aus dem Woolworth Building präsentiert werden, für alle, die nicht mehr das Vergnügen hatten, die Kathedrale des Kommerz besichtigen zu können und natürlich auch für alle, die ihre Erinnerungen von einst wieder auffrischen und ergänzen möchten.  

Wer nochmal einen Blick auf die erste Serie von vor zwei Jahren werfen möchte, die unter dem Titel "Inside the Woolworth Building" hier im Blog erschienen ist, der kann das hier tun:


Es gibt Bilder, Interviews mit Alex  (Folgen 1-3) und auch Videos aus dem Inneren des Gebäudes (Folge 4).

Foto: Alex - 2013


Goodbye Robin Williams

Evolution of Lower Broadway

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Diese rare historische Postkarte verdeutlicht die massiven Veränderungen, denen der Süden von Manhattan an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert unterworfen war. Oder, um es in den Worten auf der Karte zu sagen: Der Wachstum des südlichen Broadways in einem halben Jahrhundert. Exemplarisch wurde die Südwestecke der Mündung der Cortlandt Street in den Broadway genommen, um die Veränderungen transparent zu machen, von den 1840ern bis hin zum den 1900ern.






Das mittlere Bild entstand in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, ca. 1906:



Der heimliche Star auf diesem Foto ist für mich das alte Singer Building an der Nordwestecke der Kreuzung Liberty Street / Broadway: 



Von diesem Szenario gibt es auch eine Aufnahme, vermutlich 1907 entstanden, bevor auf diesem Block in erheblichem Umfang neu gebaut wurde, die von einer erhöhten Position aus entstand, vielleicht vom St. Paul's Building ein paar Blöcke weiter nördlich aus: 



Und hier ist wieder das alte Singer Building zu entdecken: 



Rechts auf dem Bild erkennt man den Entstehungsort eines großen Gebäudes, von dem bis dato nur die unteren Etagen in Form eines Stahlgerüsts vorhanden sind. Ich vermute, dass man hier das Hudson Terminal in einem sehr frühen Stadium sieht. 



Das fertige Hudson Terminal, einmal von der Ostseite und einmal von der Westseite aus gesehen: 






Das letzte Bild, das den Zustand nach 1908 beschreibt, konzentriert sich auf das City Investing Building, das die Nordseite des Blockes beherrscht: 



Natürlich gibt es auch vergleichbar reduzierte Abbildungen von dem Nachbarn im Norden, dem Singer Building: 



Beide Abbildung aber zeigen nicht die Realität, sondern eine zugunsten des jeweiligen Gebäudes geschönte Fiktion. Tatsächlich waren das Singer Building und das City Investing Building aufgrund ihrer räumlichen Nähe auf Abbildungen quasi untrennbar miteinander verbunden. Und nicht nur das. Sie sind zur gleichen Zeit errichtet und auch zur gleichen Zeit 60 Jahre später wieder abgerissen worden. 









Zum Schluss stelle ich die Postkarte vom Anfang nochmal mit dem aktuellen Street View bei Google Maps gegenüber: 







Cortlandt Street Station

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Am Fuße des Südturms des alten World Trade Centers befand sich eine U-Bahn-Station, die von 1918 bis 2001 in Betrieb war. 
http://www.nycsubway.org/wiki/Station:_Cortlandt_Street-World_Trade_Center_(IRT_West_Side_Line)








Die Station lag einst jahrzehntelang unter der Kreuzung Cortlandt Street / Greenwich Street. Beide Straßen verschwanden aber in diesem Viertel im Westen von Südmanhattan, als 1967 / 68 die Bauarbeiten zur Errichtung des World Trade Centers in Angriff genommen wurden. 

google maps


Diese Karte ist um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht und rekonstruiert das ehemalige Viertel namens Radio Row, das den Abrissbaggern zum Opfer fiel. Die U-Bahnstation sieht man hier in der Mitte oben.





Auf dieser historischen Aufnahme der Cortlandt Street, die im Vordergrund von der Greenwich Street gekreuzt wird, sieht man den ehemaligen U-Bahn-Eingang rechts im Vordergrund. 

Als das World Trade Center in unmittelbarer Nähe errichtet wurde, hatte dieses auch Umbauarbeiten an der Station zur Folge, die aber erhalten blieb und in den Gesamtkomplex eingebettet wurde. 

Das Ende des alten World Trade Centers gedeutete zugleich auch das Ende der alten Cortlandt Street Station nach mehr als 80 Jahren Geschichte. Die folgenden vierzehn Bilder stammen von der Webseite http://erausa.org/news/2001/ :
















Auch die Seite der New Yorker U-Bahn hat sich mit dem Ende der Station ausführlich befasst. Dort finden sich noch folgende Ergänzungen:
http://www.nycsubway.org/wiki/Station:_Cortlandt_Street-World_Trade_Center_(IRT_West_Side_Line)





Heute gibt es wieder eine Cortlandt Street Station im New Yorker U-Bahn-Netz, diese befindet sich nun aber weiter östlich.


The tallest buildings of New York City - Sugar Houses

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Heutzutage ist es nicht schwer, die Frage zu beantworten, welche Häuser die höchsten in New York sind: natürlich die Wolkenkratzer. Doch wie war das vor über 200 Jahren, als es die Wolkenkratzer noch nicht gab?

Da waren die Sugar Houses der Familien Livingston, Rhinelander oder Van Cortlandt die höchsten Häuser in der Stadt. Das waren wohl Lagerhäuser für Waren aus der Karibik und den westindischen Inseln, darunter auch der namensgebende Rohrzucker, der von dort importiert wurde. 

Und weil diese Lagerhäuser im Vergleich zu anderen Gebäuden recht stabil gebaut waren, wurden sie während der amerikanischen Revolutionsjahre und des Befreiungskriegs als Gefängnisse zweckentfremdet. Mit der Folge, dass noch jahrzehntelang die Geister der dort verstorbenen Gefangenen in ihnen herumspukten.

Wiki: http://en.wikipedia.org/wiki/Sugar_house_prisons_in_New_York_City
Ephemeral: https://ephemeralnewyork.wordpress.com/tag/sugar-house-prison/


Das Rhinelander Sugar House, gelegen an der Duane Street zwischen William und Rose Street, und das man auf der Zeichnung zu Beginn des Beitrags sieht, gab es schon 1763:

Rhinelanders Sugar House 1763, from the collection of the museum of the city of New York


Hier eine Zeichnung von 1858:

Rhinelanders Sugar House 1858, from the collection of the museum of the city of New York


Es folgen eine Reihe von Fotos, die zwischen den 1870ern und 1900ern entstanden sein sollen. Gebrannt soll es auch mal haben dort. Ich vermute, dass es sich bei dem abgebrannten Teil um diesen schmaleren Vorbau handelt, dessen Spuren man bei späteren Fotos immer noch im Mauerwerk sehen kann. 

Old Sugar House on Rose Street, ca 1875,  from the collection of the museum of the city of New York


Bracklow, Rhinelanders Sugar House, ca 1890, from the collection of the museum of the city of New York


Bracklow, Rhinelanders Sugar House, ca 1890, from the collection of the museum of the city of New York



Bracklow, Rhinelanders Sugar House, ca 1890, from the collection of the museum of the city of New York



Sass, Rhinelander Sugar House, 1903, from the collection of the museum of the city of New York


Old Sugar House, ca 1875, from the collection of the museum of the city of New York


Old Sugar House, ca 1890, from the collection of the museum of the city of New York



Livingstons Sugar House an der Liberty Street und Nassau Street in Südmanhattan:




Livingston Sugar House, ca. 1830,  from the collection of the museum of the city of New York


Die Kirche nebenan war die Middle Dutch Church, die später für Jahrzehnte das New Yorker Hauptpostamt beherbergte. 


Van Cortlands Sugar House an der Ecke Thames und Lumber Street, einst an der Nordwestecke des Kirchhofs der Trinity Church: 



ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


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