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Channel: New York - History - Geschichte
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Article 1


Columbus Circle Groundbreaking Ceremony (1892)

Charles Constantin Hoffbauer

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Neben historische Photos präsentiere ich hier auch unregelmäßig immer wieder mal Kunstwerke von Malern, die in der Vergangenheit in New York auf Motivsuche waren. Bei Ephemeral New York bin ich auf einen kleinen Beitrag über den Maler Charles Constantin Hoffbauer gestoßen, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts stimmungsvolle Eindrücke aus einem früheren New York auf seiner Leinwand festgehalten hat. Die Gemälde haben gegenüber den Photographien einen Vorteil: das Fenster in die Vergangenheit öffnet sich hier in Farbe. 

sources:
https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2015/03/23/enchanting-rainy-nights-in-the-gilded-age-city/
https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2012/12/03/a-french-artists-moody-magica

Bei Charles Hoffbauer um einen Künstler französischer Herkunft, der von 1875 bis 1957 gelebt hat und der auch einige Zeit seines Lebens in Übersee verbracht hat. Das erste Mal nach New York City reiste er 1909, danach folgten weitere Aufenthalte.
http://www.questroyalfineart.com/artist/charles-constantine-hoffbauer


Leser, die dem Blog schon länger folgen, haben bestimmt bereits erkannt, dass das Gemälde oben auf dem Herald Square (Schnittpunkt 34th Street / Broadway / 6th Avenue) entstanden ist. Die markante Hochbahnlinie, die 6th Ave El, liegt außerhalb des rechten Bildrands, aber gut zu sehen ist dort das Hauptquartier der Zeitung "The New York Herald", das dem nördlichen Teil des Platzes seinen Namen gegeben hat. Wir blicken den Broadway hinauf, ein paar Blöcke die Straße hinauf liegt auf der linken Seite die alte "Metropolitan Opera", deren Position man hier aber allenfalls vermuten kann. Dennoch sieht man hier durchaus einen Abschnitt des Theaterdistricts, der dafür verantwortlich ist, dass der Name Broadway und Theatermusik bis heute eng miteinander verbunden sind. Im Hintergrund kann man dafür gut den Turm von "One Times Square" erkennen, dem damaligen Hauptquartier der New York Times, das wiederum dem nördlich davon gelegenen Platz einen neuen Namen gegeben hat, der bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist. Beeindruckend ist auch die opulente mehrfarbige Leuchtreklame, die man rechts vom Times Tower auf einem Gebäude sieht. 

Der New Yorker Times Square und seine Umgebung scheinen den Maler fasziniert zu haben, denn er taucht wiederholt als Motiv auf. One Times Square sehen wir hier vom Norden her in der linken Bildhälfte im Hintergrund, rechts im Vordergrund könnte das Hotel Astor stehen. 





Vor dem Hotel Astor im Winter steht auch das Paar oben. Ein ähnliches Motiv bietet das nachfolgende Bild, die Frau rechts, die Ausschau nach einem Taxi hält (?), taucht auf beiden Bildversionen auf: 



Hier blicken wir die 42nd Street vom Osten hier auf den Times Tower hinunter, links im Bild könnte die New York Public Library zu sehen sein. Außerdem kann man in der Bildmitte gut eine Hochbahnstation erkennen, die zur 6th Avenue El gehört, dahinter dürfte der Bryant Park zu finden sein. Ganz rechts im Bild sieht man ein Gebäude in der Bauphase. Ob es sich dabei um den Wolkenkratzer handelt, der heute noch an der Ecke 42nd Street / 5th Avenue steht, kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen.




Auch der südlicher gelegene Madison Square mit dem einst höchsten Gebäude der Welt, dem Metropolitan Life Tower, und der schon 1890 gebauten Giralda des alten Madison Square Gardens scheint den Maler wiederholt zu Kunstwerken motiviert zu haben. Hier befinden wir uns nordöstlich vom Madison Square, vermutlich auf der 4th Avenue und sehen in der rechten Bildmitte den Turm des Madison Square Gardens und dahinter den Turm vom Metropolitan Life Tower, gut zu erkennen an der beleuchteten Turmuhr:




Wieder die Giralda vom Madison Square Garden, mit einer interessanten, aber nicht lesbaren Leuchtreklame versehen, die wohl auf eine Veranstaltung in dem Vergnügungspalast aufmerksam macht: 



Und nochmal beide Türme, dieses Mal von einem Standort weiter westlich ausgesehen als bei dem ersten Gemälde: 



Wo dieses Bild genau entstanden sein könnte, vermag ich nicht zu sagen, es handelt sich um eine New York Street Scene. Wahrscheinlich ist aber, dass sich der Entstehungsort ebenfalls im Dunstkreis der oben aufgeführten beliebten Motive befindet. 




Und mit diesem Bild, das wiederum an einem regnerischen Tag vermutlich im Theaterdistrict entstanden ist, schließe ich den Beitrag: 




Broad Street Hospital

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Rubrik Leserbriefe - Florian hat mir in der letzten Woche folgende Mail geschickt: 

Hallo schaedel, mein Name ist Florian und ich bin ein riesen fan deines nygeschichte Blogs! Und ich hätte vielleicht eine kleine Aufgabe für dich, ich komme nämlich nicht weit... Auf meinem New York Bild von IKEA hab ich ein Gebäude entdeckt, welches wohl Ende der 60er Jahre abgerissen wurde (Fotos anbei). Heute steht an der Stelle glaub ich das 2 New York Plaza... Falls du irgendwann mal Zeit und Muße hast, kannst ja versuchen das Rätsel zu lösen, würde mich sehr freuen :) Vielen Dank schon mal! Viele Grüße Flo


Vielen Dank für das Lob, Florian - und vielen Dank für die interessante Frage. Wie angekündigt, werde ich mich mal auf die Suche machen, ob ich irgendetwas für Dich herausfinden kann. Hier erstmal die beiden Fotos: 




Wenn ich das richtig sehe, dann geht es Dir um jenes Gebäude, das Du auf dem zweiten Foto in die Mitte der Aufnahme gerückt hast und das ich hier nochmal gelb markiere: 



Dieses Gebäude befand sich ganz unten im Südosten von Manhattan, nur einen Steinwurf weit weg vom South Ferry-Anleger. 



Da ich bei meiner Recherche zum West End Avenue Mystery in der vergangenen Woche einiges an bisher nicht verfügbarem historischen Kartenmaterial aufgetan habe, steige ich heute direkt mal mutig zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein und ziehe als erstes den Bromley Stadtatlas von 1916, aus der Sammlung der NYPL.

Das Gebäude befindet sich drei Straßenblöcke östlich von der Whitehall Street und vom South Ferry-Anleger an der Ecke Broad Street / South Street, noch bevor der Coenties Slip eine Kerbe ins Häusermeer reißt.



Leider ist an dieser Straßenecke 1916 noch nichts brauchbares zu entdecken, das einen Hinweis darauf gibt, um was für ein Gebäude es sich bei dem gesuchten Bauwerk handelt. 



Ich halte es für naheliegend, dass das Gebäude 1916 oder zumindest bei Erstellung der 1916er-Karte noch nicht stand. 



Ich versuche es als nächstes Mal 11 Jahre später im Jahr 1927, vielleicht gibt es ja dort etwas zu entdecken. 



Schon aus der Entfernung sieht es für mich so aus, als ob sich an der besagten Straßenecke in der Zwischenzeit etwas bewegt hat und jetzt nicht mehr mehrere Einzelgebäude dort stehen, sondern ein kompakter Kasten wie gesucht. 



Die größtmögliche Vergrößerung verrät einen Namen. Es könnte sich bei dem gesuchten Gebäude um das "Broad Street Hospital" handeln. 




Die Sammlung des Museums der Stadt New York spuckt bei "Broad Street Hospital" erstmal nur ein Photo aus. Das verrät uns aber immerhin, dass das Hospital offenbar schon Anfang der 1920er betrieben wurde und das dort Krankenschwestern ausgebildet wurden. 

 Broad Street Hospital School of Nursing graduating class, ca 1922, from the collections of the museum of the city of New York


Dann habe ich beim MCNY die nachfolgende Aufnahme gefunden, die den Blick die South Street hoch von der Moore Street an der Mündung der Broad Street vorbei im Jahr 1895 zeigt und ein Gebäude, das vorher den Platz des Broad Street Hospitals einnahm. 

 South Street looking north from Moore to Broad Street, 1895, from the collections of the museum of the city of New York


Und dann gibt es noch diese Sammlung von drei Photos, die Mitte der 1920er aufgenommen wurden und von denen eines das gesuchte Gebäude zeigt: 

3 Views of South Street between Moore Street and Broad Stret, ca 1925, from the collections of the museum of the city of New York


Die Suchergebnisse aus der Sammlung des Museums der Stadt New York haben uns noch nicht wirklich weitergebracht, deshalb springe ich mal hinüber zur anderen großen Bildersammlung auf den Servern der Öffentlichen Bibliothek von New York. 

Dort wurde 1922 an der Ecke South Street / Broad Street dieses im Bau befindliche Gebäude aufgenommen, das mir aussieht wie das gesuchte Bauwerk. 


NYPL Digital Collections


Und dann bin ich auf diese Aufnahme vom 20. August 1929 gestoßen, die endlich Klarheit über die Identität des gesuchten Gebäudes verschafft: 



NYPL Digital Collections


Wie schreibt es sich dort so schön in der Bildbeschreibung: "Das Gebäude an der Nordostecke der South Street ist das Broad Street Hospital. 

Der Name taucht noch ein weiteres Mal auf bei diesem Photo vom 17. April 1934: 




NYPL Digital Collections



Der Bau des "Broad Street Hospitals" im Süden von Manhattan war offenbar eine Reaktion auf den Bombenanschlag in der Wall Street, der sich zwei Jahre zuvor am 16. September 1920 ereignete. 





Zum Blogbeitrag über den Bombenanschlag 1920:


Die New York Times berichtet in ihrer Ausgabe vom 07. August 1921 von dem geplanten Krankenhausbau: 





Auf der Karte von 1955, die allerdings nicht besonders hoch auflöst, kann man etwas erkennen, das vermuten lässt, das Mitte der 1950er das Hospital noch stand: 




Bei NYCityMap springe ich nochmal kurz zurück auf das Luftbild von 1924....



...mache einen kurzen Zwischenstop im Jahr 1951...



... und einen weiteren Halt im Jahr 1996...



.... bevor ich auf die Gegenwartskarte rüberwechsle.



Der aktuelle Platzhalter auf dem Grundstück namens "2 New York Plaza" (richtig Florian!) wurde laut Gebäudeinformation 1970 gebaut. 



Das deckt sich in etwa mit den auf der Wikipediaseite vom 2 New York Plaza verfügbaren Informationen, die von 1971 als Baujahr sprechen. 



Falls das Broad Street Hospital nicht noch einen kurzlebigen Nachfolger auf dem Grundstück hatte, dann müsste es von 1922 bis zu einem Zeitpunkt irgendwann in der zweiten Hälfte der 1960er an der Ecke Broad Street / South Street gestanden haben. 

1967 war das Gebäude auf jeden Fall nicht mehr vorhanden, wie diese Luftaufnahme verrät: 





Lower Manhattan - A journey through time and space - Part 35

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In den vergangenen drei Jahren sind wir schon zahlreiche Male in die Tiefen der Geschichte von Südmanhattan abgetaucht. Mit beteiligt an der Gestaltung der Serie durch Übersendung von Material und Themenvorschlägen waren auch die Leser Arnie Merriam, Michal Juroska, Andy Frieder und JPJ.

Hier kannst Du die bisherigen offiziellen und inoffiziellen Folgen der Reihe abrufen.




1. Broadway (1865)


Bei den Bildrecherchen zu dem gestrigen Beitrag über das Broad Street Hospital bin ich auf zwei Stereo Cards gestoßen, die vermutlich gegen Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs am Broadway in Südmanhattan aufgenommen wurden. 



Diese Häuser sind mir ziemlich fremd, weil sie schon vor langer langer Zeit weichen mussten, um Platz für spätere und heutige Bebauungen zu schaffen. Wir befinden uns - wenn 1865 als Entstehungsdatum zutrifft - noch 10 Jahre vor den ersten Hochhäusern wie dem Western Union Building oder Tribune Building und noch 25 Jahre vor der Zeit, als die erste Generation der Wolkenkratzer die Skyline von Manhattan bereicherte. 

Eins kann man aber mit Blick auf das Foto feststellen: der Photograph stand auf der Ostseite des Broadways irgendwo am City Hall Park, dessen Grünzeug man von links ins Bild ragen sehen kann. 

Ich habe vor einigen Jahren mal über Devlin's Clothing Warehouse geschrieben, dem Gebäude, in dessen Keller 1870 die geheime pneumatische U-Bahn von Alfred E. Beach gebaut wurde. 

Dort bin ich auf einen gezeichneten Broadway Street View von 1865 gestoßen. So ganz glücklich macht der mich nicht, weil der Zeichner es mit unbedeutenden Details wie "Fenster pro Etage" oder "Stockwerke pro Haus" vielleicht nicht ganz so genau genommen hat. Aber dennoch habe ich eine Theorie, wo die Aufnahme entstanden sein könnte. 



Ich vermute, dass es bei dem folgenden Gebäude in gelb...


... um besagtes Devlin's Clothing Warehouse an der Mündung der Warren Street in den Broadway handelt. Das wäre auf dem 1865er Street View dann hier: 



An der nächsten Straßenecke weiter nördlich gibt es passenderweise ein Gebäude, das genau so einen markanten Eingang hat wie auf dem Foto. 



Auch wenn ich zwischen Devlin's und diesem Gebäude auf dem Foto nur sieben Gebäude zähle und nicht acht wie auf der Zeichnung, so gehe ich dennoch davon aus, dass es sich um das Gebäude an der Südwestecke der Kreuzung Chambers Street / Broadway handelt. 



Dieses Gebäude zeigt aber auch das Problem auf: Entweder der Zeichner war ungenau oder zwischen Entstehen der Zeichnung und der Aufnahme des Photos ist noch ein Stockwerk auf das Gebäude aufgesetzt worden. Das wäre eine schlüssige Erklärung, aber nicht erklären kann ich, warum das Gebäude auf der anderen Seite der Chambers Street auf dem Photo fünf Fenster pro Etage hat und auf der Zeichnung sechs Fenster. 

Passendes Kartenwerk von New York für das Jahr 1865 habe ich nicht, aber der Stadtatlas von Bromley aus dem Jahr 1879 liegt "nur" 14 Jahre dahinter. Mal schauen...





So könnte das Photo aufgenommen worden sein, Das markante Gebäude an der Südwestecke könnte demnach eventuell die "Shoe and Leather Bank" sein. Auf der Karte zähle ich auch nur sieben Gebäude auf diesem Straßenblock entlang der Broadwayfront, also war der Zeichner des Street Views wohl tatsächlich etwas großzügig.



Noch ein kleiner Sprung in die Gegenwart:

google maps


Ganz kann ich die Aufnahmeperspektive der historischen Aufnahme nicht wiedergeben, aber einigermaßen. 


Das Gebäude im Vordergrund steht heute an der Südwestecke der Kreuzung Chambers Street / Broadway: 




Jetzt habe ich mich schon wieder viel länger mit diesem Einzelfoto rumgeschlagen, als ich das ursprünglich geplant hatte. Deshalb gehen wir jetzt auch schnell hinüber zur zweiten Aufnahme aus derselben Quelle: 



Dieses Mal blicken wir vom Süden her den Broadway hinauf und haben glücklicherweise einen markanten Orientierungspunkt: Den Turm der St. Paul's Chapel, die man (immer noch) zwischen Fulton und Vesey Street findet. 



Auch hier gilt das Problem "das ist schon so lange her, das ist kaum noch bekannt". Aber ein Gebäude kann ich mit großer Sicherheit zuordnen, weil ich darüber in einer frühen Folge der Lower Manhattan Saga schon einmal geschrieben habe. Und zwar handelt es sich dabei um das Benedict Building, das später einmal zu einem halbberühmten Holdout wurde, als auf seinem Straßenblock das Singer Building und das City Investing Building errichtet wurden. 



Das kann man nämlich gut an dem markanten Giebel wiedererkennen.


Mehr über das Benedict Building erfahrt Ihr zu Beginn der Folge 6 der Lower Manhattan Saga, wenn es Euch interessiert:


Dieses Gebäude befand sich damals an der Südwestecke der Mündung Cortlandt Street / Broadway. 

Für die Möglichkeit, dass die Aufnahme tatsächlich schon gegen Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs 1865 aufgenommen wurde, spricht der Umstand, das man vom Benedict Building aus gesehen auf dem übernächsten Straßenblock noch nicht das markante Western Union Building erblickt. Das wurde erst 1875 - also 10 Jahre später - fertiggestellt. 



Bleibt nur noch die Frage, um was für Gebäude es sich handelt, die man rechts im Vordergrund des Bildes sieht und auf denen vermutlich auch der Photograph gestanden hat: 



Die Identität dieser Gebäude zu klären, fällt natürlich schwer, weil ich kein zeitgenössisches Kartenmaterial von Lower Manhattan in der Mitte der 1860er verfügbar habe. Also muss ich wieder auf das 1879er-Material zurückgreifen. Die Cortlandt Street, die am Benedict Building mündet, setzt sich auf der anderen Seite des Broadways nicht unter gleichem Namen fort. Die dort mündende Straße heißt Maiden Lane. Ich vermute, das die Gebäude im Vordergrund rechts auch noch südlich der als nächste Straße kreuzenden Liberty Street zu suchen sind. 

Eine denkbare Möglichkeit wäre, dass die Gebäude an der Broadwayfront zwischen Liberty Street und Cedar Street liegen und von einem Gebäude aus aufgenommen wurden, das man auf dem nächste Block suchen müsste zwischen Cedar Street und Pine Street. 


Aber - wie gesagt - aufgrund der vermutlichen 14 Jahre zwischen Photo und Karte ist vieles davon nur Spekulation.Von den Gebäuden, die 1865 aufgenommen wurden, dürfte heute kaum noch eins vorhanden sein. 



Nach meiner Erinnerung ist nur die St. Paul's Chapel stehengeblieben und die ist im Google Street View nicht zu sehen, weil dafür von der Cedar Street aus gesehen das AT & T - Building im Weg steht. 





2. 66 Broad Street


Beim zweiten Thema bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob sich das nicht schon mal vor längerer Zeit gepostet habe. Wenn nicht, dann habe ich zumindest schon mal was ähnliches gepostet. Es geht hier um eine Serie von vier Fotos, die Ende der 1870er und in der ersten Hälfte der 1880er an der Broad Street in Südmanhattan entstanden sind und die jene Menschen für die Nachwelt erhalten haben, die seinerzeit ein Geschäft an der Adresse 66 Broad Street betrieben. 

66 Broad Street, October 16, 1879, from the collections of the museum of the city of New York


Das erste Foto wurde handschriftlich auf den 16. Oktober 1879 datiert. Im Keller des Gebäudes links sieht man die Räume eines Handwerkers, der heute als Gas- und Wasserinstallateur bezeichnet würde. Dieser JOHN WOO... PLUMBER beschäftigt sich laut den Schildern mit PLUMBING AND GAS FITTING. Das rechts vom Eingang aufgestellte Schild MASON and PLASTERER lässt vermuten, dass dort außerdem noch Maurerei- sowie  Gipser- und Stuckateurarbeiten angeboten wurden.



Im Laden darüber im Haus Nummer 66 Broad Street wurde damals bei PADDOCK AND FOWLER mit ausländischen, heute würde man wohl sagen "exotischen Früchten" gehandelt. 



Ob das die Herren sind, die dort vorm Eingang stehen, vermag ich nicht zu sagen. 



Die Vergrößerung der Schilder neben den Türen liefert bis auf die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Inhaber keine nennenswerten Informationen, außer dass man die drei Herren, die vor über 135 Jahren in New York lebten, noch etwas genauer in Augenschein nehmen kann.




Um herauszufinden, wo sich das Geschäft befand, habe ich passenderweise gerade den richtigen Stadtplan offen, nämlich den von Bromley aus dem Jahr 1879, den habe ich beim vorherigen Teilbeitrag ja auch schon genutzt. 



Man konnte das Geschäft damals an der Westseite der Broad Street finden, nur einen kurzen Fußmarsch von der berühmten New Yorker Wertpapierbörse (Stock Exchange) entfernt gelegen. 







Einen ungefähren Eindruck, wie es damals in der Broad Street aussah, vermitteln die nachfolgenden zwei Aufnahmen, die etwa 10 Jahre vorher um das Jahr 1869 aufgenommen wurden, das erste von der Wall Street aus, das zweite in der Mitte der Broad Street zur Wall Street hin. 


Broad Street, 1869, from the collections of the museum of the city of New York



Zurück zum Haus Nummer 66 Broadway, wir bewegen uns vom letzten Foto aus etwa viereinhalb Jahre in die Zukunft bis zum 26. Mai 1884

66 Broad Street, May 26, 1884, from the collections of the museum of the city of New York


Links unten ist möglicherweise ein anderer Handwerker in den Keller eingezogen, denn dort steht jetzt ein Schild von JOHN Mc KAI... - TIN, COPPER SHEET IRO(N) - ROOFS - LEADERS RE..


Dieser John scheint von Beruf das zu sein, was man bei uns einen Spengler nennt, also jemand, der mit Zinn-, Kupfer- und Eisenblechen arbeitet und damit z.B. Hausdächer schließt, Fassaden verkleidet oder Dachrinnen daraus formt. Kempner wäre eine alternative Bezeichnung. 

Links oben im Bildausschnitt sieht man noch eine Hand und einen Arm von einer Person, die wohl nicht mit aufs Foto durfte und die sich am Geländer festhält. 

Die untere Stufe vor dem Geschäft finde ich auch interessant, das könnte so eine Art gemauerte Fußmatte bzw. Dreckabstreifer sein. Ist mir vorher auch noch nicht irgendwo aufgefallen. 



PADDOCK AND FOWLER handeln auch vier Jahre später immer noch mit exotischen Früchten und sonstigen Handelsgütern, wie man sieht. 




Über dem Schild rechts von der Eingangstür wurde in der Zwischenzeit ein weiteres Schild montiert, das uns weitere Händler und Gewerbetreibende im Haus verrät:


SANTARITA - COPPER AND IRON COMPANY - Santarita Kupfer und Eisengesellschaft
CATAIPA MINING COMPANY - Cataipa Minengesellschaft
CRESCENT MINING COMPY - Crescent Minengesellschaft
THE BONANZA DEVELOPMENT COMPY - Die Bonanza Entwicklungsgesellschaft

Möglicherweise deshalb haben sich dieses Mal insgesamt vier Herren vor der Tür versammelt: 



Dank der Bildbeschriftung mit Bleistift sind uns diese Herren auch namentlich bekannt: 









Ich meine, dass der Herr rechts außen, Harry Bartling, auch schon auf dem ersten Foto rechts außen stand, einmal mit Bart und Hut, einmal ohne: 





Sollte sich der Herr links auf dem 1879er-Foto einen Bart wachsen lassen haben, dann könnte auch er auf dem zweiten Foto wieder als Mr. Chas Fowler (zweiter von links) erschienen sein: 




Ein gutes Jahr später entstand am 13. Juni 1885 das nächste Foto vom Haus und seinen Bewohnern: 

 66 Broad Street, June 13, 1885, from the collections of the museum of the city of New York


Der Klempner / Spengler JOHN Mc KAIG (jetzt haben wir den vollen Namen) betreibt immer noch sein Geschäft im Keller des Gebäudes: 


JOHN Mc KAIG - TINSMITH - ROOFS - LEADERS - REPAIRED

Möglicherweise ist John Mc Kaig derjenige Herr, der links neben dem Kellereingang steht. Dahinter kann man übrigens noch einen Hinweis auf PLUMBING erkennen, hier scheint also immer noch ein Gas- und Wasserinstallateur sein Handwerk zu betreiben. 



Bei dem, was man darüber im Schaufenster der exotischen Früchtehändler sieht, bin ich ehrlich gesagt ratlos, ich habe keine Ahnung, was das sein soll. 



Die Schilder der exotischen Obsthändler haben sich nicht verändert und auch nicht die Schilder rechts darüber mit den weiteren Mietern. 




Rechts außen ist noch die Beschilderung des Hauses Nummer 64 Broad Street dazugekommen: 



Da haben wir oben im dritten Stock den Tabakhändler R.M. ALLEN AND COMPANY:



Es folgt W.H. WESTERVELT AND COMPANY, der allerdings nicht verrät, womit er handelt.




Genauso wie der direkte Nachbar links nebenan handelt auch J.F. MATREWS mit exotischen Früchten, vielleicht liegt die Dichte der Obsthändler an der Nähe zum Hafen von New York, der von hier aus in mehrere Richtungen in einem kurzen Fußmarsch zu erreichen ist. 


Und zuletzt haben wir noch ROCHE AND COMPANY, die mit starken alkoholischen Getränken handeln. 



Dieses Mal wurde eine ganze Menge Menschen vor dem Gebäude abgelichtet, ich meine mindestens zwei Herren vom ersten Foto wiederzuerkennen, darunter erneut Harry Bartling, der auch hier ganz rechts steht. 








Die letzte Aufnahme in diesem Teilbeitrag stammt vom 19. März 1886, wurde also nochmals ein dreiviertel Jahr später aufgenommen: 

Barthing Paddock Cardozo Gedney, 66 Broad Street, March 19th 1886, from the collections of the museum of the city of New York


Beim Klempner im Keller sind wenig (neue) Informationen auszumachen. Kann das sein, dass auf dem Schild über dem Eingang JOHN WOOD steht?



Im oberen Teil des Schaufensters von PADDOCK and FOWLER kann man die Fenster vom Haus gegenüber erkennen. 



Die Eingänge der beiden Geschäftshäuser an 66 und 64 Broad Street haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, wir sehen nun, das über dem Eingang von Nummer 64 ein Schild hängt, das auf einen A.H. CARDOZO hinweist. 




Vier der sechs Herren auf dem Foto sind namentlich erwähnt, der gute Herr Bartling ist auch wieder dabei, dieses Mal aber entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten links außen in der Personengruppe: 








Ganz rechts sieht man schließlich noch zwei Gestalten, die sich möglichlicherweise aber nur zufällig in das Bild gemogelt und mit den Geschäften vielleicht gar nichts zu tun haben. Wer weiß das schon?




3. South Street Docks

Im dritten und letzten Teilbeitrag dieser Folge der Lower Manhattan Saga lasse ich die Bilder für sich sprechen. Wir reisen zurück in jene Zeit, als New York noch eine Hafenstadt war, in der auch zahlreiche Segelschiffe im Südosten von Manhattan anlegten, um Handelsgüter anzuliefern und mitzunehmen. An diese Zeit erinnern heute noch zwei einzelne Segelschiffe, die man an touristenlastiger Stelle am Pier 15 leicht südlich der Brooklyn Bridge findet. 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Mehr Folgen der Lower Manhattan Saga findest Du, wenn Du diesem Link folgst: 


 South Street, ca 1875, from the collections of the museum of the city of New York


South Street and Coenties Slip, 1876, from the collections of the museum of the city of New York


View of South Street from Brooklyn Bridge, ca 1876, from the collections of the museum of the city of New York


31 South Street near Cuylers Alley, 1887, from the collections of the museum of the city of New York


South Street, with detail of multiple ships masts, 1887, from the collections of the museum of the city of New York


South Street, showing Fulton Market, ca 1883, from the collections of the museum of the city of New York


Along South Street, the new Brooklyn Bridge over the East River, ca 1900, from the collections of the museum of the city of New York


Ships at South Street dock, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


Ships at South Street dock, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


Ships at South Street dock, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


Ships at South Street dock, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


South Street Dock, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


South Street Pier, ca 1905, from the collections of the museum of the city of New York


Ships at dock, with Brooklyn Bridge in background, ca 1910, from the collections of the museum of the city of New York



Article 1

Torch at Madison Square (1876-82)

George Benjamin Luks

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Ich werde nun einen ersten Faden aus dem vergangenen Wochenende aufnehmen. Bei der Bildersuche für den Beitrag über den Maler Charles Constantin Hoffbauer in der vergangenen Woche bin ich noch auf mehr Material von anderen Malern gestoßen, die das historische New York auf die eine oder andere Weise in Farbe verewigt haben. Und das ist ja immer ein Aspekt, der bei den vielen historischen Fotos hier meistens fehlt: die Farbe. 

Dieses Mal räume ich dem amerikanischen Künstler George Benjamin Luks einen Slot ein, der von 1867 bis 1933 gelebt hat und ebenfalls gerne New Yorker Motive für seine Gemälde gewählt hat. 



In den dicht besiedelten Süden von Manhattan führen die folgenden beiden Gemälde, die um das Jahr 1905 entstanden sind: 






Während des Ersten Weltkriegs entstanden die nachfolgenden drei Gemälde, ebenfalls im Süden von Manhattan: 







Ob das eine enorme Luftverschmutzung war, die auf dem folgenden Gemälde dokumentiert wurde? Ich vermute, dass das Bild in Brooklyn zu suchen ist, oberhalb der drei Brücken. 




Ebenfalls in Brooklyn entstand das nächste, recht frühe Gemälde: 



Ganz anders kommen diese Zeichnung daher, die die Stadtlandschaft eingefangen hat: 




Und mit diesem späten Bild möchte ich den Beitrag über George Benjamin Luks beschließen: 





Lower Manhattan - A journey through time and space - Chambers Street Mistake

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Nun ist es an der Zeit, einen zweiten Faden aus der vergangenen Woche aufzunehmen. Möglicherweise ist mir amvergangenen Wochenende beim Schreiben der 35. Folge der Lower Manhattan Saga ein schwerer sachlicher Fehler unterlaufen und ich habe das Foto oben einem völlig falschen Ort in Lower Manhattan zugeordnet. Zum Glück habe ich ja noch eine Qualitätskontrolle im Hintergrund und die hat sich während der laufenden Woche gemeldet. 

Meiner Meinung nach war das die Ecke Broadway / Chambers Street etwa im Jahr 1865, auf die man hier im Vordergrund blickt. Der langjährige Blogleser und Ideenlieferant Andy Frieder dagegen ist der Meinung, das man im Vordergrund die Mündung der Wall Street in den Broadway sieht. 


Ok - trotz all dem vielen Geschreibe hier habe ich auf keinen Fall die Wahrheit gepachtet. Wie ich in der vergangenen Woche schon eingangs angemerkt hatte - das New York dieser Ära ist mir noch ziemlich fremd. Und mit meiner Lösung war ich - das konnte man sicherlich auch merken - nicht hundertprozentig zufrieden, da waren ja immer noch einige ungeklärte Abweichungen von Gebäudeansichten im Raum. Insofern könnte die Interpretation von Andy Frieder durchaus zutreffen und das Foto an einem ganz anderen Ort aufgenommen worden sein, als wo ich es vermutet hatte. 


Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, Andy Frieder das Wort zu übergeben: 



Hallo. Von der Straßenkreuzung denke ich eher das es die Ecke Wall Street und Broadway zeigt. Die zweite Stereo-Card zeigt die Wall Street um die selbe Zeit.


Dieses Gebäude [an der Nordwestecke der Mündung Wall Street / Broadwaywurde um 1879 abgerissen um Platz zu machen für das National Bank of the Republice Building. Das zweite  Bild  von rechts zeigt das Gebäude um 1885 da das Schermerhorn Building noch nicht steht es wurde links daneben angebaut.



(1903)


Das linke Bild zeigt das Nationale Bank of the Republice Building nach Umbau  cir. 1910. Ebenfalls auf diese Foto ersichtlich wird das American Surety Building angebaut cir. 1920 vorher stand dort das Schermerhorn Building.



Heute befindet sich  an dieser Ecke das 2 Wall Street Building (mittleres Bild zeigt diese im Bau).




Das klingt für mich schon ziemlich überzeugend. Ich bin danach selbst auch noch ein wenig auf die Suche in meinen üblichen Bilderquellen gegangen und danach kann ich nur feststellen, dass ich am letzten Wochende falsch lag und Andy Frieder recht hat. Andy, vielen Dank für die Korrektur!!!


Man achte auf die Häuser mit der hellen Fassade im Vordergrund rechts. Diese an der Südostecke der Mündung Wall Street / Broadway tauchen bereits auf eine Abbildung von ca. 1848 (!) auf. 


Broadway from No 76 to No 88, ca 1848, from the collection of the museum of the city of New York


Dann gibt es da diesen Street View, der auf ca. 1865 datiert wurde und der schon mächtig große Ähnlichkeit mit der Gebäudekonstellation auf dem Ausgangsphoto aufweist. 

Broadway ca 1850, from the collection of the museum of the city of New York


Ich fahre mal etwas näher heran: 







Und dann habe ich in der Sammlung der NYPL die folgende Entdeckung gemacht, die Andy Frieder zu hundert Prozent gestätigt: 





Da bleiben eigentlich keine Fragen mehr offen. Ich mache aber trotzdem noch ein wenig weiter...

Eine Fotografie der Trinity Church, die 1875 entstanden sein soll, also ca 10 Jahre nach der vorausgegangenen Aufnahme. Die aber sehr schön zeigt, dass es dort auch einige Bäume in Straßennähe gab, die ich für den City Hall Park gehalten habe: 

E. and H.T. Anthony, Trinity Church ca 1875, from the collection of the museum of the city of New York


Ergänzend hierzu eine um 1884 aufgenommene Fotografie, die jenes Vorläufergebäude des Empire Buildings südlich der Mündung der Rector Street in den Broadway zeigt, von dem aus die fragliche Stereo Card aufgenommen worden sein könnte: 

Broadway north from Exchange Place, 1884, from the collection of the museum of the city of New York


Ich ziehe nochmal den Stadtatlas von Bromley aus dem Jahr 1879 und schaue jetzt auf den richtigen Aufnahmeort. 





Und da sehen wir - wie auf dem Street View von 1850 - nochmal die "National Bank of the Republik" auf der Nordostecke der Mündung Wall Street / Broadway. Vermutlich ist das noch das Bauwerk, das wir von der Stereo Card kennen und das lt. Andy Frieder Ende der 1870er abgerissen und durch den pompöseren Neubau ersetzt wurde, der hier wohl kurz nach Fertigstellung photographiert wurde:

Broadway at Wall Street ca 1880, from the collection of the museum of the city of New York


Nochmal der Blick auf die Karte, dieses Mal der Blick auf den Bromley Stadtatlas von 1891: 



Wir kommen zum Jahr 1895, als nördlich des nun nicht mehr ganz so neuen United Bank Buildings das American Surety Building und südlich das Manhattan Life Insurance Building auf der Bildfläche auftauchen. 



 J.S Johnston Manhattan Life Building, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


An der Südostecke und auf den vorausgegangenen zwei Aufnahmen schon durch die neuen Riesen in der Umgebung schon ziemlich weggezwergt sind jene beiden Häuser aber immer noch vorhanden, die wir von der Stereo Card kennen. Rechts / südlich davon das Union Trust Building von 1890. 

 Union Trust Co Bldg, 80 Broadway to Wall Street, 1896, from the collection of the museum of the city of New York


Wir nähern uns der nächsten Jahrhundertwende und dieses bedeutet für jene beiden Häuser, die schon seit mindestens einem halben Jahrhundert dort stehen, dass so langsam aber sicher die letzte Stunde für sie schlägt. Werfen wir noch einen letzten Blick auf diese Veteranen: 



Ein erneuter Blick auf die Karte, dieses Mal der Stadtatlas von Bromley aus dem Jahr 1897:




In der überarbeiteten Fassung von 1902 sah das schon anders aus: 



Und das ist auch auf den Aufnahmen der Wall Street-Mündung aus dem Jahr 1903 nachzuvollziehen, dass zunächst eines der beiden Häuser weichen musste und das noch vorübergehend verbleibende von einem neuen Hochhaus umschlossen wurde:

Wall Street and Broadway looking south, 1903, from the collection of the museum of the city of New York


United Bank Building, Broadway and Wall Street 1903, from the collection of the museum of the city of New York


Doch der einsame Veteran an der Adresse One Wall Street musste ebenfalls bald weichen und wurde - wie man auf dieser Aufnahme von 1905 erkennen kann - durch einen denkbar spektakulären Nachfolger ersetzt, der die Verdichtung des New Yorker Bauprinzips darstellt: wenig Grundfläche, aber verdammt hoch. 



Der Stadtatlas von Bromley aus dem Jahre 1909: 



Und hier haben wir noch ein Foto, auf 1920 datiert, das drei Dinge zeigt: zum einen das United Bank Building mit einem neuen Dach, das zugleich noch ein paar zusätzliche Stockwerke ermöglicht haben dürfte. Daneben das American Surety Building, bevor das Schermerhorn Building zwischen ihm und dem United Bank Building geschluckt wurde. Und auf der anderen Straßenseite das bizarre "Chimney Building". 

American Surety Building, 100 Broadway, 1920, from the collection of the museum of the city of New York


Leider ist die 1921er-Karte nicht so hochauflösend gescannt worden, aber die Ausdehnung des American Surety Building nach Süden bis direkt an das United Bank Building heran kann man dort schon nachvollziehen: 



Das schauen wir uns auf diesen Fotos von 1929 auch mal im Detail an. Zunächst das United Bank Building mit Dach als Detailstudie, dann das erweiterte American Surety Building und das United Bank Building als direkte Nachbarn: 




Auch auf der Südseite der Wall Street Mündung findet interessantes statt. Die noch gar nicht so alten Gebäude dort wurden wieder abgerissen, um Platz für einen echten Wolkenkratzer zu schaffen. Denn hier entsteht das bis heute erhalten gebliebene Irving Trust Building: 



Das auf dieser undatierten Aufnahme dann bereits am rechten Bildrand zu sehen ist: 



Schon 1925 aufgenommen, aber als Perspektivergänzung auch ganz schön: 



Hier nochmal das Irving Trust Building an der Adresse One Wall Street in voller Pracht im Jahr 1931 und das United Bank Building kurz vor dem Ende der Stehzeit:

 Irving Underhill, Irving Trust Building, 1931, from the collection of the museum of the city of New York


Und schon ist es verschwunden: 

 Irving Trust and Trinity Church, from the collection of the museum of the city of New York


Das neue Two Wall Street, das Anfang der 1930er anstelle des United Bank Buildings errichtet wurde, ist aber irgendwie schwer einzufangen, da es nicht ein so spektakuläres Motiv war, wurde es immer nur beiläufig photographiert. 

 Samuel Gottscho, Trinity Churchyard, Broadway and Wall Street, ca 1930, from the collection of the museum of the city of New York


Berenice Abbott, John Watts Statue from Trinity Courtyard, March 1 1938, from the collection of the museum of the city of New York


Wurts Bros, Trinity Church, ca 1939, from the collection of the museum of the city of New York


John Harvey Heffren, Broadway sights, 1948, from the collection of the museum of the city of New York


Na bitte - es geht ja doch noch: 

Berenice Abbot, Trinity Churchyard, 1935-1938, from the collection of the museum of the city of New York


Und mit einer letzten, leider ebenfalls nicht hoch auflösenden Karte aus dem Bromley Stadtatlas von 1955, der das Gebäude an der Adresse 2 Wall Street als das "First National City Bank Building" ausweist, wenn ich das richtig entziffert habe, schließe ich den korrigierenden Nachtrag zur Folge 35 der Lower Manhattan Saga. Danke für die Aufmerksamkeit. 



zurück zu Folge 35 der Lower Manhattan Saga:




NYHG Backstage - Hitleap.com - na schön, aber...

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So - an diesem Wochenende bin ich in meiner Homebase von bisher DSL 6000 auf DSL 50.000 gewechselt. Und aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit solchen Wechseln im Allgemeinen und mit dem magentafarbenen Telekommunikationsunternehmen im Besonderen war ich schon skeptisch, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, an diesem Wochenende zu senden. Bisher klappt es aber wie am Schnürchen. Toi Toi Toi. Ich habe mal gemessen und komme auf 38.000 kbit/s beim Download. Ich weiß nicht, ob das wirklich ein überdurchschnittliches Messergebnis für DSL 50.000 ist, wie mir die Vermessungswebseite geflüstert hat, spüren kann ich die Veränderung auf jeden Fall, die Seiten (vor allem die, die mit vielen Werbungsfaxen verhunzt sind) öffnen jetzt deutlich geschmeidiger und schneller als in den letzten Jahren gewohnt. 

Da ich also wider Erwarten ohne das übliche Gehumpel die Möglichkeit habe, ins Netz zu gehen, möchte ich zunächst über ein Phänomen berichten, das ich seit Anfang des Jahres jetzt zum zweiten Mal beobachte. Und zwar hatte ich in beiden Fällen weit, aber ganz weit überdurchschnittliche Zugriffszahlen auf einen Beitrag im Blog, der sich durch sein Thema nicht unbedingt für weit überdurchschnittliches Interesse aufdrängen würde. 

Im Januar war das ein Beitrag über das Haus mit der Nummer 10 East 40th Street, der innerhalb weniger Tage auf mehr als 1.800 Zugriffe kam.





Und aktuell beobachte ich dieses Phänomen wieder bei dem am letzten Wochenende veröffentlichten Korrekturbeitrag zur Folge 35 der Lower Manhattan Saga, wo sich innerhalb weniger Tage mehr als 1.300 Zugriffe eingestellt haben. 




Das interessiert mich ja dann schon, was dahinter steckt, wenn ein "normaler" Beitrag auf einmal die Wochenhitliste sprengt und auch im Live Traffic Feed (links unten auf der Sidebar) permanent auftaucht und aus der ganzen Welt von den erstaunlichsten Ländern aus aufgerufen wird. 



Wenn ich von "überdurchschnittlichen Zugriffszahlen" spreche, so kann man das besonders gut mit den Statistikseiten verdeutlichen, denn die zeigen, mit welchen Zugriffszahlen (Direktaufrufen eines Beitrags) man hier sonst so in die Wochen- und Monatsbestenliste gelangt: 




Ein Blick auf die Zugriffsquellen verrät, wo ein Großteil der Zugriffe in dieser Woche herkamen: 



Eine Seite namens hitleap.com führt in dieser Woche die Liste der Zugriffsquellen an. Ich kann mich erinnern, dass hitleap.com auch schon für die Zugriffsschwemme im Januar verantwortlich war.

Wenn ich mir die Seite selbst ( https://hitleap.com/ ) und das nachfolgende Video ansehe, dann funktioniert das wohl so, dass man einen bestimmten Geldbetrag investiert und dafür eine Reihe von Links zu Webseiten eingeben darf. Diese werden dann offenbar maschinell immer und immer wieder aufgerufen und dadurch erhöht sich der "Traffic" auf der Seite, einhergehend mit einer Erhöhung des Rankings in den Suchmaschinen und ggf. dem "Wert" der Internetseite. 





Für diese zwei oben beschriebenen Phänomene hätte ich jetzt zwei Erklärungen parat.

Die sympathischere wäre die, dass es da draußen irgendeine/n Blogleser/in gibt, der/die mein Machwerk hier heimlich unterstützen möchte und meine Beiträge in seine/ihre "Förderliste" eingegeben und damit den temporär sehr massiven Internet-Traffic dorthin gelenkt hat. Wenn das der Hintergrund ist, vielen Dank an Frau oder Herrn Unbekannt für den großzügigen Support.

Die weniger sympatische aber wahrscheinlichere Erklärung wäre die, dass hitleap.com selbst hinter den Features steckt, um meine Aufmerksamkeit auf die Webseite zu lenken und mich dazu zu animieren, Geld für einen Leserzuwachs zu investieren.

Wenn dem so ist, dann muss ich hitleap.com leider enttäuschen.

Dieser Blog ist ein nichtkommerzielles Hobbyprojekt von mir und genauso wenig, wie ich damit Geld verdienen will, möchte ich da andererseits Geld hineinstecken. Wozu auch? Im deutschsprachigen Bereich bin ich so ziemlich der einzige, der regelmäßig über die Geschichte von New York im Internet schreibt. Und da ich kein Geld mit dieser Seite verdiene, ist mir auch nur daran gelegen, am Thema interessierte Leser anzuziehen und solche, die es werden möchten.

Authentische Zahlen zu erhalten, fällt sowieso schon schwer, weil man eh nicht im Einzelnen nachvollziehen kann, wieviele Seitenaufrufe tatsächlich durch ein Interesse am Thema "historisches New York" motiviert sind und wieviele nur durch ein interessantes Foto zustande kommen, das in den Suchergebnissen von Google aufgetaucht ist. Bezahlter Traffic aber würde die gemessenen statistischen Ergebnisse sicherlich noch weiter weg von der Wirklichkeit führen, als das jetzt schon der Fall ist.


Genug gepredigt, denke ich. Wenn jemand von Euch ebenfalls einen/ein Blog betreibt und in der letzten Zeit ähnliche unaufgeforderten Phänomene beobachtet hat oder einfach nur ihre/seine Meinung zu hitleap.com kundtun möchte, kann gerne die Kommentarfunktion am Ende des Beitrags nutzen, gerne auch anonym, dann ist keine Anmeldung bei Google erforderlich.


Nachtrag:

Wie ich gerade gesehen habe, feuert hitleap.com auch am heiligen Sonntag noch aus allen Rohren, wir sind inzwischen bei 2.300 Zugriffen angekommen.






Nachtrag 12.04.2015 - Ende




Inside Llewyn Davis

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Ich hatte schon öfter von dem Film "Inside Llewyn Davis" gelesen, der 2013 durch die Coen Brothers veröffentlicht wurde. Was ich aber bis gestern nicht wusste war, dass der Film in großen Teilen im New York zu Beginn der 1960er spielt, in der damals gerade dort aufkommenden Folk-Musik-Scene, noch vor Dylan und noch vor Peter, Paul and Mary.



Wenn Du die Filme der Coen-Brüder (z.B. Fargo oder The Big Lebowski) nicht magst oder wenn Du Folk Musik bzw. historische amerikanische Musik nicht magst oder gar die Coen Brüder und Folk Musik nicht magst, dann solltest Du Dir den Film besser nicht ansehen. 



Allen anderen kann ich empfehlen, vielleicht mal einen Blick zu riskieren. Es gibt keine Wolkenkratzerformationen zu studieren, das historische New York vor 54 Jahren, in das der Film eingebettet wurde, wird ganz unaufdringlich und unspektakulär ins Bild gerückt, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass man die Folk Szene von New York damals vor allem in Greenwich Village antraf.
















Wiki dt.: http://de.wikipedia.org/wiki/Inside_Llewyn_Davis

Filmkritik im Spiegel:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/coen-film-inside-llewyn-davis-odyssee-eines-folksaengers-a-936431.html

Drehorte: http://www.movie-locations.com/movies/i/Inside-Llewyn-Davis.html#.VSlA8PmsU1I


Achja, und der Trailer natürlich, den hätte ich fast vergessen:






Beiträge hier im Blog, die sich ebenfalls mit der New Yorker Folk Szene befassen:
http://nygeschichte.blogspot.de/2014/12/blowin-in-wind.html
http://nygeschichte.blogspot.de/2012/03/peter-paul-and-mary.html



Ghosts at Central Park Bird House

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Nein, es ist noch nicht Halloween. Und wahrscheinlich gibt es keine Geister. Könnte man aber meinen, wenn man diese Photographie aus den 1870ern ansieht. Tatsächlich handelt es sich natürlich um Besucher, die sich das Vogelhaus im New Yorker Central Park angesehen haben und die sich zu schnell für die damals noch üblichen langen Belichtungszeiten bewegt haben. Sie haben zwar Spuren auf der Photoplatte hinterlassen, aber kein klares Portrait. Die Menschen, die dort so geisterhaft verewigt wurden, sind allerdings auch schon seit vielen Jahrzehnten aus der Gemeinschaft der Bewohner von New York City ausgeschieden, lange Belichtungszeit hin, zu schnelle Bewegungen her. 



Ich glaube, ich werde meine Faszination für alte grieselige und sepiastichige Stereokarten noch etwas länger austoben. Wir bleiben mal im Central Park, wo wir die Aufnahme der Bow Bridge bewundern können, der zweitältesten gußeisernen Brücke in Nordamerika. Sie befindet sich in der Parkmitte ungefähr auf Höhe der 73rd Street und wurde hier vermutlich ebenfalls in den 1870ern aufgenommen. 




Auch hier kann man Menschen erkennen, die scheinen aber weniger unruhig gewesen zu sein, denn hier sind die Umrisse klarer. Wahrscheinlich haben die vom Photographen ein Stück Brot bekommen, um damit die Fische oder Enten zu füttern und so an einem Ort zu verharren. 




Nochmal die Bow Bridge im Central Park, dieses Mal als Detail im Hintergrund photographiert um das Jahr 1875: 



Wie man sieht, zappelt fast immer irgendjemand auf den Aufnahmen herum. Wenn es nicht die Menschen sind, dann die Bäume. 




Die Bow Bridge war in den 1870ern offenbar ein beliebtes Motiv im Central Park, hier haben wir ein paar Ladies, die vor der Brücke innegehalten haben, um sich photographieren zu lassen. 






Die nächsten zwei Karten aus den 1870ern führen in eine andere Art Park, nämlich zum Greenwood Cemetery, der auf dem Gebiet der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch von New York unabhängigen Stadt Brooklyn zu finden war und ist. Praktischerweise wurde die Erklärung der Motive in deutscher Sprache auf die Stereokarten geschrieben.







Natürlich verfügte der Gottesacker auch über einen hübschen Springbrunnen:





Wir bleiben in Brooklyn, begeben uns aber weiter südlich hin nach Coney Island, wo einst in den 1870ern dieser Musik-Pavillon stand: 




Coney Island war in den 1870ern noch nicht der Standort von spektakulären Vergnügungsparks, diese Ära begann erst 25 bis 30 Jahre später. 

Was man dort machen konnte damals vor 140 Jahren? Natürlich baden und Musik hören. 





Musik-Pavillons gab es an der Promenade von Coney Island offenbar in rauhen Mengen, hier haben wir noch jeweils einen in Brighton Beach und Manhattan Beach: 








Auch das nachfolgende Bild wurde in den 1870ern aufgenommen, es zeigt der Beschreibung nach "rustikale Weiden, Bäume und ein Haus". Mehr Informationen kann ich leider auch nicht hinzufügen. 





Kehren wir jetzt mal wieder ins Zentrum zurück nach Manhattan. Die nächste Aufnahme ist auf 1875 datiert und zeigt den Broadway auf Höhe der 14th Street während einer Parade. Mit anderen Worten: an der Südseite des Union Squares.





Weiter unten blicken wir in den 1870ern auf den Broadway Höhe Trinity Church, also jenes Gebiet, in dem ich mich vorletzte Woche etwas verhauen habe: 





Zwar wird 1890 als Entstehungsjahr genannt, aber ich vermute, dass das früher gewesen ist bei dieser Stereokarte, die vom Western Union Building herunter aufgenommen wurde in östliche Richtung und dort das andere zeitgenössische Hochhaus, das Tribune Building zeigt. Der Anbieter ist etwas streng mit der Präsentation seines Bildmaterials, deshalb muss ich die Detailaufnahme zweiteilen.






Zum Printing House Square, alternativ Newspaper Row, führt diese 1870er-Aufnahme, wo vor allem das Postamt am City Hall Park rechts auffällt. Wer sich auskennt, kann links das Hauptquartier der New York Times ausmachen und das alte Gebäude der New York World, das 1882 abgebrannt ist. Geradeaus im Hintergrund sieht man noch die Broadwayfront der St. Paul's Chapel.






Dazu eine Aufnahme des Tribune Buildings, weil es gerade so gut passt:





Zum ultramodernen Look der Metropole New York gehörte in der zweiten Hälfte der 1870er natürlich auch die gerade fertiggestellte Hochbahn, die gebaut wurde, um den ständig zunehmenden Bedarf für öffentlichen Personennahverkehr zu stemmen. 











Für Übernachtungsgäste standen Unterkünfte zur Verfügung wie das St. Nicholas Hotel, das Brevoort House Hotel oder das berühmte Fifth Avenue Hotel an der Südwestseite des Madison Squares.














Dasselbe Gebäude nochmal aus einer anderen Perspektive und eher in den Hintergrund gerückt. Im Vordergrund müssten jene Grundstücke zu sehen sein, auf denen ca 30 Jahre später das berühmte Flatiron Building gebaut wurde:





Zum Abschluss der Geisterbahnfahrt durch das New York der 1870er kehren wir nochmal nach Südmanhattan zurück, wo am Südende des City Hall Parks das monumentale Postamt von New York City stand: 




Wenn man sich an diesem Aufnahmeort um ca. 180 Grad dreht, blickt man wie folgt den Broadway hinab. Diese letzte Aufnahme muss vor 1875 entstanden sein, denn in der rechten Bildhälfte steht noch keine Western Union Building, das ansonsten der Blickfang in diesem Bild gewesen wäre. 




Dafür gehört die geballte Aufmerksamkeit dem hellen Gebäude links vorne, dem Herald Building. Wer aber die Augen spitzt, kann im Hintergrund noch die Fußgängerbrücke über den Broadway auf Höhe der Fulton Street und dahinter den Turm die Trinity Church erkennen. 



Article 1

Third Avenue Elevated Railway at Chatham Square (1878)

The Old Marble Cemetery

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 Jacob A Riis, Old Marble Cemetery, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


Bei Bildrecherchen zu einem anderen, noch nicht fertiggestellten Beitrag bin ich gestern auf diese faszinierende Bilderserie gestoßen, die im Sommer 1895, also vor fast 120 Jahren, auf einem alten New Yorker Friedhof aufgenommen wurde. Photograph war kein geringerer als Jacob A. Riis, der vor allem durch die schonungslos realistischen Photographien bekannt wurde, die jene Zustände dokumentierten, in denen die arme Bevölkerung von New York zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende lebte. 

Der "Marble Cemetery" befand sich laut Bildinformation in der Mitte eines Straßenblocks, der von der Second Avenue, der Second Street, der Third Street und der Bowery umschlossen wurde. Ich bin mir nicht ganz sicher mit der Übersetzung von "proposed for use as a playground", heißt das, dass geplant war, ihn als Spielplatz zu verwenden?

 Jacob A Riis, Old Marble Cemetery, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


 Jacob A Riis, Old Marble Cemetery, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


 Jacob A Riis, Old Marble Cemetery, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


 Jacob A Riis, Old Marble Cemetery, 1895, from the collection of the museum of the city of New York


Auf dem letzten Foto sieht man das in eine Mauerecke einbettete Leichenhaus des Friedhofs. 

Ich habe mal wieder das obligatorische Kartenwerk gezogen, um nach weiteren Spuren dieses Friedhofs zu suchen. Und der Bromley-Stadtatlas von 1879 wirft direkt Fragen auf. 




Wie man sieht, gibt es einen Friedhof auf dem Block zwischen Bowery im Westen, 3rd Street im Norden, 2nd Street im Süden und 2nd Ave im Osten. Allerdings sieht man einen Block weiter im Osten zwischen First und Second Ave noch einen Friedhof und der trägt den Namen "Marble Cemetery", nicht der westlich gelegene. 

Der Atlas von 1891 macht auch nicht wirklich schlauer. Dort werden beide Friedhöfe nur noch mit "Cemetery" benannt, der Zusatz "Marble" taucht bei keinem auf. 






Hinter den Namen "Sam and Sarah Hallet" vermute ich die Grundstückseigner, denn diese Namen tauchen einen Block weiter östlich nochmal auf. 

Ich springe um gute 10 Jahre weiter in die Zukunft bis ins Jahr 1902. Was ich bisher noch nicht erwähnt habe, war die Nähe des Friedhofs zur Third Avenue Elevated Railway, deren Hochbahntrasse nur einen Steinwurf entfernt oberhalb der Bowery vorbeiführte und des Cooper Squares, der nur drei Blocks weiter nördlich begann. 



Hier finden wir tatsächlich die Bezeichnung "Marble Cemetery" für den westlich gelegenen Friedhof zwischen Bowery, 3rd Street, 2nd Street und 2nd Ave. 



Das wäre aber zu einfach, wenn das jetzt die Lösung wäre. Und so müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass auch der östliche Friedhof 1902 mit "Marble Cemetery" gekennzeichnet wurde. 






Ich unternehme noch einen letzten Versuch, dieses Mal im Jahr 1911. Aber auch der verläuft unbefriedigend, denn dort heißen beide Friedhöfe zur Abwechslung mal wieder nur "Cemetery". Die spinnen, die Kartenschreiber. 





Etwa zur gleichen Zeit wie die letzte Karte hat jemand um das Jahr 1910 herum wieder auf einem der beiden Friedhöfe photographiert. Dieses Mal fällt auf, dass das Gelände in den fünfzehn Jahren seit den letzten Aufnahmen aufgeräumt und eingeebnet wurde. Als neue Spielarten zur Namensgebung kommen jetzt die Bezeichnungen "First Marble Cemetery" und "New York Marble Cemetery" hinzu. Die Leichenhalle ist auch immer noch vorhanden. 

First Marble Cemetery - New York Marble Cemetery, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


First Marble Cemetery - New York Marble Cemetery, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


First Marble Cemetery - New York Marble Cemetery, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


First Marble Cemetery - New York Marble Cemetery, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


Beim Vergleich mit dem zur Verfügung stehenden Kartenwerk komme ich zu dem Ergebnis, dass es sich bei diesem wie bei dem 1895 photographierten Friedhof um den westlichen der beiden Friedhöfe handelt, der quasi auf einem Hinterhof eingerichtet wurde. 









Auf der Karte oben wie auch auf früheren Karten sieht man die "Dry Dock Savings Bank" auf der Ecke East 3rd Street / Bowery. Hier ist eine Abbildung dieses Bauwerks: 





Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass man hier vom Friedhofsgelände aus auf die Rückseite dieses Gebäudes blickt: 



Eine entsprechende Ansicht findet sich auch schon unter den 1895er-Aufnahmen: 




Somit findet sich in beiden Bildersammlungen eine Ansicht von der Westseite des Friedhofs: 





Dementsprechen kann unter den 1895er-Aufnahmen auch eine Aufnahme der Ostseite zuordnen:




Möglicherweise sind in die Friedhofsmauer Grab- oder Gedenksteine eingearbeitet. Das war auch schon auf den ersten Bildern zu erkennen, aber da fiel das nicht so auf, weil damals noch viel Grünzeug das Bild beherrschte und den ungestörten Blick auf die Mauer verhinderte. 



Hier sehen wir eine Gedenkplatte für die Gründer des Friedhofs, ca 1910 aufgenommen:


First Marble Cemetery - tablet founders, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


Und hier waren möglicherweise die Besitzer des Geländes begraben oder sollten dort noch begraben werden: 

First Marble Cemetery - tablet vault owners, ca 1910, from the collection of the museum of the city of New York


Die Geschichte endet hier noch nicht, die Sammlung des MCNY hat noch ein weiteres Bild parat, das um das Jahr 1977 aufgenommen wurde. 

Entrance to the New York Marble Cemetery between 41 and 43 Second Avenue, ca 1977, from the collection of the museum of the city of New York


Wir sehen hier den Eingang zum New York Marble Cemetery zwischen den Hausnummern 41 und 43 Second Avenue. Die Karte verrät, dass es sich um den Eingang im Südosten des Straßenblocks handelt: 



Die schlaue Wikipedia löst übrigens die Frage nach der Identität beider Friedhöfe. Der westliche, also der, den wir uns hier anhand der historischen Fotos angesehen haben, ist der "New York Marble Cemetary", derjenige einen Block weiter östlich der "New York City Marble Cemetery". 



Und dort findet man auch aktuelle Aufnahmen von dem 1830 gegründeten Friedhof: 







Zum Abschluss werfe ich nochmal kurz Google Earth an, um ein bisschen über und um den Straßenblock mit dem Friedhof herumzuschwirren: 










Wer noch nicht genug hat, kann hier die Webseite des Friedhofs besuchen: 

Oder sich hier Nick Carr von ScoutingNY anschließen und einen Blick auf den Friedhof werfen: 

Bonustrack:

Der Friedhof soll 1830 gegründet worden sein. Dann müsste er ja auf der 1836er-Karte schon zu sehen sein. Und tatsächlich, hier ist er, genauso wie sein östlicher Nachbar:





Chickering Hall

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Chickering Hall, ca 1885, from the collection of the museum of the city of New York


Es scheint mir an der Zeit, mal kurz zwei Stränge zusammenzuführen, die hier im Blog zu zwei völlig unterschiedlichen Themen aufgemacht, aber nie miteinander verknüpft worden.

Eines der zahllosen Gebäude, die die Straßen von New York City säumten, ist die Chickering Hall, die ihren Namen von der "Chickering and Son - American Piano Company" hatte. 

Wir sind der ersten Version des Gebäudes bereits begegnet, als wir auf den Spuren von Si Morley durch das New York der frühen 1880er gereist sind. 



Die Chickering Hall befand sich an der Ecke 18th Street und 5th Avenue im Gebiet zwischen Madison Square und Union Square, heute Flatiron District genannt. 



Dort wurden Pianos der Firma Chickering and Sons verkauft und Konzerte veranstaltet. Es handelte sich allerdings um eine Firma, die in Boston gegründet worden war und dort auch ihr Hauptquartier hatte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war sie die erfolgreichste Piano-Manufaktur, in der zweiten Hälfte wurde sie von Steinwey überholt. 


Chickering and Sons New Piano Warerooms and Music Hall, 1880, from the collection of the museum of the city of New York


Die Halle wurde im November 1875 eröffnet und verfügte über ein Auditorium mit 1.450 Sitzplätzen. Außerdem war auch eine beeindruckende Orgel installiert worden, wie man auf dieser Innenansicht erkennen kann: 




Zur Zeit ihrer Inbetriebnahme scheint die Chickering Hall offenbar die gehobene Bevölkerungsschicht von New York angesprochen und -gezogen haben: 




Chickering Hall 1888, from the collection of the museum of the city of New York


Eine späte Aufnahme zeigt die Chickering Hall in einer höher gewordenen Umgebung, bevor sie 1901 verkauft und wenig später abgerissen wurde: 

Chickering Hall - 5 Ave - 17 Street, from the collection of the museum of the city of New York


Mehr über die alte Chickering Hall bei Daytonian in Manhattan:

Zum Anhören bzw. Spielen gab es die alte Chickering Hall auch, wie diese alte Partitur von 1876 zeigt (Titelblatt und erstes Notenblatt von sieben):





Der Grund, weshalb ich das Thema nochmal aufgewärmt habe, war aber dieses Photo neueren Datums, das ich gestern entdeckt habe und das einen interessant ornamentierten Wolkenkratzerklassiker zeigt, der mir bisher noch nicht genauer aufgefallen war: 

 27-29 West 57th Street, Chickering Hall, American Piano Company building, upper stories, 1925, from the collection of the museum of the city of New York






Bei den Ornamenten handelt es sich um gigantisch vergrößerte Kopien jener Medaillen, die die Chickering Company auf der Weltausstellung 1867 in Paris für ihre Produkte erhalten hatte. Diese waren an dem 13stöckigen Hochhaus angebracht, das 1924 an der Adresse 27-29 West 57th Street in Manhattan eröffnet wurde und die dazu dienten, den Konkurrenten Steinway zu provozieren, der in Sichtweite residierte. 

Die ganze Pracht offenbart sich aber erst, wenn man Farbe zulässt.










Daytonian in Manhattan hat auch über dieses Gebäude berichtet:

Chickering Hall General View, 3 20 1925, from the collection of the museum of the city of New York


Und ich hatte es schon einmal kurz ins Bild gerückt, im Rahmen der Serie über die Gebäude, die man auf dem Photo "Lunch atop a skyscraper" sehen kann. Dort hatte ich über das Nachbargebäude vier Häuser weiter westlich geschrieben. 

27-29 West 57th Street, Chickering Hall 1925, from the collection of the museum of the city of New York


Die neue Chickering Hall kann man auf "Lunch atop a Skyscraper" von 1932 übrigens auch sehen, allerdings nur ganz am Rande und nur einen kleinen Streifen. 








Zum Abschluss gibt es noch eine unerfreuliche Wahrheit: offenbar wurden die Medaillenornamente im vergangenen Jahr auf Veranlassung der Gebäudebesitzer absichtlich zerstört, um einen laufenden Denkmalschutzprozess zu sabotieren. 




Nicht nur die Medaillen, auch die übrigen prächtigen Ornamente am Gebäude haben offensichtlich dran glauben müssen: 




Der Rizzoli, der hier gerettet werden möchte, ist der Buchladen im Gebäude direkt links nebenan und ein Mieter der für die "Verschönerungen" verantwortlichen Vornado Realty Trust Company.

Ich habe diesen unschönen Prozess, bei dem nicht nur die Chickering Hall verunstaltet wurde, sondern auch die historischen Gebäude nebenan in Mitleidenschaft gezogen wurden, mal anhand der Zeitreisefunktion beim Google Street View nachvollzogen. Bin gespannt, wo das am Ende hinführt, ich kann aber kaum glauben, dass damit eine ästhetische Verbesserung einhergeht. 


September 2007


Juli 2011


August 2013


Juni 2014


Juli 2014


Oktober 2014


Neuere Aufnahmen konnte ich noch nicht finden, wer da helfen kann, wird um Unterstützung gebeten. 

Zum Abschluss noch ein Statement auf der Seite der New Yorker Denkmalschutz-Organisation:
http://www.nylandmarks.org/advocacy/preservation_issues/threatened_rizzoli_bookstore_loss_sparks_public_outcry_for_landmarking/



Oh weih - das klingt für mich so, als ob es kein Happy End für die Gebäude gibt, erst wird der Schmuck abgenommen und dann ist wohl geplant, die nicht mehr denkmalschützenswerten Gebäude ganz abzureißen.



Germany Colors on Empire State Building

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Die Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Sommer habe ich als sonstiger Nichtfußballfan mit großer Spannung verfolgt. Deshalb war ich erfreut, als ich vor einigen Wochen entdeckt habe, dass sich die Siegesserie der deutschen Fußballnationalmannschaft bis nach New York weithin sichtbar ausgewirkt hat. 

New York-Fans und -Touristen wissen, dass die Außenbeleuchtung des einst höchsten Gebäudes der Welt, dem Empire State Building neben der weißen Standardbeleuchtung häufiger mal aus durch das Hinzufügen von Farbtönen modifiziert wird. 

https://isardasorensen.files.wordpress.com/2012/08/tp-esb-wtc-in-white-aug-2012.jpg


Am St. Patricks Day sieht man auf der Gebäudespitze grünes Licht und an Halloween orange und gelb, nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. 






Besonders bunt war das Empire State Building am Gay Pride Weekend im Juni 2013, als die Regenbogenflagge die Turmspitze schmückte:




Und vor ein paar Wochen habe ich gelesen, dass das Empire State Building am 08. Juli 2014, also an dem Tag, als die deutsche Mannschaft sensationell hoch über die brasilianische Mannschaft siegte, abends in den Farben schwarz-rot-gold beleuchtet wurde. 



An anderer Stelle hieß es, dass das Empire State Building auch am 13. Juli 2014 schwarz-rot-gold geleuchtet haben soll, nachdem Deutschland zum vierten Mal Fußballweltmeister geworden war.




Also blieb nur die Möglichkeit, die verlässlichste Quelle zum Thema "farbige Beleuchtung des Empire State Buildings" zu befragen: die Webseite des Empire State Buildings, denn dort wird über die vom weißen Grundton abweichende Beleuchtung akribisch Buch geführt. 

Und das, was ich über den Juli 2014 gefunden habe, überrascht dann doch noch:




Der Anfang des Monats Juli steht noch ganz unter dem Eindruck des Amerikanischen Unabhängigkeitstags und das ESB trug vom 02. Juli bis zum 06. Juli die Farben Rot, Weiß und Blau, die Nationalfarben der Vereinigten Staaten. 




Das änderte sich schlagartig am 07. Juli, ab da bestimmte für eine ganze Woche König Fußball die Farbgestaltung der Turmspitze. 

Am 07. Juli war das Empire State Building mit den Nationalfarben von Argentinien, Brasilien, Deutschland und den Niederlanden geschmückt. 



Dann trug es am 08. Juli schwarz-rot-gold nach dem 1:7 im Halbfinalspiel Brasilien:Deutschland. 



Am 09. Juli folgte hellblau-weiß-gelb nach dem Halbfinalsieg Argentiniens über die Niederlande. 



Vom 10. Juli bis zum 12. Juli folgten dann drei Tage lang die Kombination der deutschen und der argentinischen Nationalfarben, um die Finalisten der Fußballweltmeisterschaft zu ehren.




Und am 13. Juli dann schließlich nochmal Schwarz-Rot-Gold für den neuen Fußballweltmeister:



Das letzte Mal hat das Empire State Building am 20. September 2014 Schwarz-Rot-Gold geleuchtet, das war am Tag, als die Steuben-Parade stattfand, ein deutsch-amerikanischer Feiertag in New York.




Für die Einfärbung der Turmspitze wird heutzutage eine hochmoderne LED-Anlage genutzt und die ermöglicht spektakuläre Kirmes-Effekte, die zu besonderen Anlässen im Jahr genutzt werden. Wie zum Beispiel hier am 31. Oktober 2014:





Dirt Pond at 59th Street (1866)

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Auf der Facebook-Seite "The Old New York Page" habe ich eben diese faszinierende alte Aufnahme entdeckt, die an später prominenter Stelle entstanden ist. 
https://www.facebook.com/TheOldNewYorkPage?fref=nf

Der "dreckige Teich" mit Schutt-Ufern, der hier im Jahr 1866 abgelichtet wurde, soll tatsächlich an der Ecke 59th Street / 5th Avenue aufgenommen worden sein, also an der Südostecke des Central Parks, und würde sich heute auf dem Grundstück östlich neben dem weltberühmten Hotel "The Plaza" befinden. 



Manche Kommentatoren meinen, dass die Bildbeschreibung nicht zutreffen könne, weil man den Central Park nicht sehe. Ich bin der Meinung, dass es durchaus möglich ist, das die Aufnahme an der Ecke 59th Street / 5th Avenue entstanden ist. 

Die Arbeiten am Central Park wurden 1859 begonnen und 1873 abgeschlossen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 1866 war der Park also noch in der Bauphase. Was also rechtfertigen könnte, dass man entlang der 59th Street einen Bauzaun oder so etwas ähnliches mit einem parkartigen Gelände dahinter erkennen kann. 


google maps


Ein Vergleich zwischen gestern und heute mit fast 150 Jahren zwischen den beiden Aufnahmen:





Dreht man sich an dieser Stelle um 180 Grad und blickt nicht nach Westen, sondern nach Osten, erblickt man im Vordergrund eine prominente unterirdische Filiale der Apfel-Firma im stylischen Kubus und im Hintergrund die Entstehung eines der neuesten höchsten Orte in der Stadt, der Wohnwolkenkratzer 432 Park Avenue in der Entstehung begriffen. 



Dieses Wochenende ist terminlich schon ziemlich stark verplant, deshalb weiß ich nicht, ob ich morgen noch die Zeit und Lust finde, etwas zu veröffentlichen. Ganz ohne Lebenszeichen wollte ich aber das letzte Aprilwochenende nicht verstreichen lassen.



Brooklyn Theatre Fire - again

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Im August 2009 habe ich mehrere Wochen an einem Beitrag über eine längst vergessene Tragödie gearbeitet, die sich am 05. Dezember 1876 in Brooklyn ereignete, als dort ein vollbesetztes Theater in Flammen aufging und viele der Gäste in Rauch und Feuer umkamen, weil sie nicht in der Lage waren, das Gebäude rechtzeitig zu verlassen. 

Vor einigen Wochen bin ich auf diese Abbildung gestoßen, die anschaulich die Zustände im Theater während der Brandkatastrophe zeigt. Die Quelle habe ich leider nicht gespeichert und auch nicht wiedergefunden. 



Bei der Gelegenheit habe ich noch ein paar wenige Bilder entdeckt, die damals 2009 noch nicht zur Verfügung standen:










Bei dem Beitrag hier im Blog handelte es sich im wesentlichen um eine Übersetzung des damaligen Beitrags in der englischsprachigen Wikipedia, deshalb hatte das auch mehrere Wochen gedauert:
http://en.wikipedia.org/wiki/Brooklyn_Theatre_fire

Wer erst später Blogleser geworden und noch nicht soweit in die Vergangenheit vorgedrungen ist, kann hier einen Blick auf den Beitrag werfen. Sein Alter erkennt man auch daran, dass zu jener Zeit noch keine großen Fotos von der Blogsoftware erlaubt wurden:




One World Trade Center Elevator

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